Ich höre gerade … Jazz!

Ansicht von 15 Beiträgen - 67,261 bis 67,275 (von insgesamt 67,435)
  • Autor
    Beiträge
  • #12517869  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,635

    Mit institutioneller Ehrfurcht vor der „eigenen Stimme“ und dem „halben Jahrhundert“ sind wir bei Kanonisierung statt Kritik. Ah, wow, AACM. Ja stimmt, voll bedeutend.

    es kommen immer noch jedes Jahr eine gute handvoll Alben von Musikern aus dem AACM Umfeld heraus, die eine eigene Stimme haben (was immer das heisst) und seit über einem halben Jahrhundert dabei sind. Über das letzte Roscoe Mitchell Album Gratitude hat sich hier glaub ich bislang noch niemand geäussert (?)… und das neue Wadada Leo Smith Album mit Vijay Iyer haben hier schon einige gehört, aber es ist nicht genauso eingeschlagen wie Solace… und da ist vielleicht ein Grund, dass Myers nicht ganz so viele Alben herausgebracht hat wie Braxton, Wadada oder Mitchell (die mittlerweile alle drei recht umfangreiche Diskografien haben, hüstel)… aber zwei andere Gründe sind, dass Solace uns einfach wirklich gefällt… und dass halt alle (also, wir vier oder fünf) drauf gewartet haben, weil das Vorgängeralbum mit Wadada letztes Jahr halt schon so ein bisschen das Konsensalbum des Jahres war…

    --

    .
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #12517947  | PERMALINK

    kingberzerk

    Registriert seit: 10.03.2008

    Beiträge: 2,407

    Der Punkt mit dem Konsensalbum als Vorgänger erklärt einiges. Aber jetzt kann ich Myers im AACM-Kontext besser verorten – und mit den Anspieltipps habe ich jetzt bessere Vergleichsmöglichkeiten.

    --

    Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.
    #12517965  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,635

    war gut, dass du gefragt hast, weil’s eine gute Frage war… und die Idee von vorgarten, demnächst einfach mal „alles“ von Myers zu hören, gefällt mir sehr gut (auch wenn ich gefühlt noch keins dieser Projekte bis zum Ende durchgehalten hab)… aber so viel ist es ja wirklich nicht… (ich bin für heute raus und höre gepflegt „The Style Council“ zu meinem wahrscheinlich letzten Bier, rollingstone forum und so)

    --

    .
    #12519119  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,635


    Kenny Clarke plays Pierre Michelot

    --

    .
    #12519123  | PERMALINK

    dogear

    Registriert seit: 24.02.2008

    Beiträge: 3,037

    Paul Desmond – Skylark

    --

    Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
    #12520381  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,635


    Carmell Jones Quartet – Previously Unreleased Los Angeles Session

    einen Albumtitel hätte man schon spendieren können… viele dieser Tapes, die später veröffentlicht werden, sind sehr gut, aber nicht richtig super… dieses hier von vor ca 10 Jahren, aufgenommen 1960, hält hingegen komplett, was es verspricht… zwei spätere Jazzstars sind zu hören, Carmell Jones (tp) und Gary Peacock (b)… dass man die Trompete in so einem Quartettsetting (tp/p/b/dr) gut zu hören bekommt, ist ja klar… dass sie sich auch bemüht haben, Peacocks Bass schön nach vorne zu holen und zu featuren, ist weniger selbstverständlich – macht das Tape aber natürlich nochmal interessanter

    --

    .
    #12520417  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,399

    Ellery Eskelin Trio New York – About (Or On) First Visit | Meine historische Neuheit ist jünger: 2025 und 2011/13 – zwei Alben eigentlich, die aber soweit ich weiss nie erschienen sind? Das Orgeltrio mit Gary Versace und Gerald Cleaver im Systems Two in Brooklyn am 10. Februar 2011 und am 31. Januar 2013, das Konzept ist beide Male dasselbe, aber das erste Mal gibt es fünf Stücke und 75 Minuten, das zweite Mal sechs und 57, also auch welche, die um ne Viertelstunde dauern. Bill Shoemaker beschreibt in den Liner Notes ein wenig den Hintergrund mit Eskelins Mutter Bobbie Lee, die von 1960 bis 1966 in Baltimore aktiv war und aufhörte, als der Sohn sechs Jahre alt war. Er liebte früh die Saxer aus den alten Orgeljazz-Bands, allen voran natürlich Gene Ammons („The Sun Died“), als er nach New York kam, landete er 1983 einen Gig im Quartett von Jack McDuff (Dave Stryker/Joe Dukes) – und obwohl er zunehmend in freiere Gefilde vordrang, spielte er manchmal Standards: mit der tollen Gruppe Joint Venture (Paul Smoker, Drew Gress, Phil Haynes – dicke Empfehlung für das 3-CD-Set „4 Horn & What? – The Complete American Recordings“!) aber auch wann immer er daheim war mit seiner Mutter an der B3. Als es der Mutter nicht mehr gut ging, schenkte sie dem Sohn die Orgel, die ab da in der Wohnung der Familie in Manhattan stand und bei Sessions mit Freunden manchmal zum Einsatz kam. Allerdings passte das Instrument nicht immer zur freien Musik, die da gespielt wurde – oder die Leute, die da waren, kamen mit dem Instrument nicht recht klar. In Eskelin wuchs aber der Wunsch, eine Orgelband zu gründen und er horchte sich um. Gary Versace wurde ihm empfohlen, und dass der gerade ein Duo-Album mit Lee Konitz gemacht hatte, passt wie die Faust aufs Auge, denn das Konzept, das Eskelins Trio hier umsetzt, passt sehr gut zu jenem des späten Konitz: Standards werden eingekreist, demontiert, rekonstruiert … wobei es da keine Thema-Solo-Thema-Abläufe gibt, sondern die Stücke sich aus den freien Annäherungen und Umkreisungen mal schneller, mal langsamer herausschäle: „Memories of You“ ist das erste im ersten Set, dauert gemäss Rückcover 1:17, während der ganze erste Track der CD 16:47 dauert und „About (or On) … Rumination“ heisst. So geht es weiter mit „About (or On) … Monk/Conjuring/Deisre/Endless“ und den Standards „Off Minor“, „Witchcraft“, „Lover Come Back to Me“ und „How Deep Is the Ocean“. Beim zweiten Album funktioniert das genau so, aber die Standards nehmen auch mal mehr als eine Minute ein: im ersten Track, „About (or On) … Celestial“ (8:49) gibt es ganz 4:53 von Lionel Hamptons „The Midnight Sun“, danach auch Porter („Happenstance“/“Just One of Those Things“), erneut Monk („We See), „Aspiration“ und „My Ideal“ (Whiting/Chase – auch hier gehört fast die Häflte der Zeit dem Klassiker), „Regret“ und „After You’ve Gone“ sowie als Closer sehr passend „Flame“ und „Flamingo“. Ein ähnliches Konzept spielt Eskelin auch im deutsch-schweizerischen Trio mit Christian Weber und Michael Griener (zwei tolle CDs auf Intakt und bei mir auch ein superbes Konzert). Dabei kreist er nicht spröde-melodiös wie Konitz um die Themen (obwohl ich im Ton durchaus auch Parallelen heraushören mag) sondern das ganze vermischt sich auf eine völlig natürliche Art, in der das freie Spiel, die Erfahrung, die besonders Eskelin und Cleaver auf dem Gebiet mitbringen, nahtlos mit dem Standards-Spiel verschmilzt. Haut mich gerade ziemlich weg!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12520483  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,399

    Unbedingte Empfehlung für @redbeans vergass ich dazuzuschreiben … hier kann man immerhin drei Stücke (darunter der sehr lange Opener vom ersten Album) anhören:
    https://first-archive-visit.bandcamp.com/album/about-or-on-first-visit

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12520485  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 2,742

     

    CHICO FREEMAN- The Search

     
    Wieder ein ganz exquisites Album von Chico. Mit u.a. Cecil McBee am Bass und Val Ely an den Vocals (von der ich bislang noch nie gehört habe). Chico am Tenor spielt schön lyrisch passend dazu Kenny Barrons pittoreskes Pianospiel und Elys expressiven Vocals.

    --

    Well...you like flowers and I like liqour
    #12520499  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,635

    gypsy-tail-windUnbedingte Empfehlung für @redbeans vergass ich dazuzuschreiben … hier kann man immerhin drei Stücke (darunter der sehr lange Opener vom ersten Album) anhören: https://first-archive-visit.bandcamp.com/album/about-or-on-first-visit

     

    Danke, dass hatte ich sofort verstanden, dass das was für mich ist, zumal Eskelin einer der weniger Musiker dieser Generation ist von dem ich wirklich fünf, sechs Alben hab… Vor allem das Trio mit Andrea Parkins, was ja auch sehr indirekt vom Orgeltrio herkommt… (Und The Sun Died ist natürlich ein persönlicher Klassiker)

    --

    .
    #12520505  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 2,742

     

    KENNY BARRON TRIO- Lemuria- Seascape

    Nach der Freeman Platte habe ich Lust auf eine Kenny Barron LP. Essential listening. Ist auf Candid erschienen (Doppel LP)

    --

    Well...you like flowers and I like liqour
    #12520587  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 2,742

     

    CECIL MCBEE- Music From The Source

     

    Auch u.a. mit Chico Freeman, leider ohne Kenny Barron am Piano…dafür mit Dennis Moorman (der mir bislang auch kein Begriff war).

    Cecil und Chico spielen wieder vortrefflich miteinander. Spätestens auf diesem Dokument wird Chicos Coltrane Einfluß sehr deutlich.  Aber auch Cecils Fähigkeiten als Leader oder Architekt seiner eigner Stücke werden auf diesem Live Dokument vortrefflich aufgezeigt.

    --

    Well...you like flowers and I like liqour
    #12520679  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

    Beiträge: 6,961

    …ein wenig Kirschblüten:

    YOSUKE YAMASHITA – Sakura

    mit Cecil McBee und Pheeroan akLAFF (1990)

    --

    #12520681  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 13,272

    Bandcamp-Fund.

    --

    #12520707  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 6,212

    ein sehr schmerzhaftes dokument der vielleicht außergewöhnlichsten musikerin des letzten jahrtausend!

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
Ansicht von 15 Beiträgen - 67,261 bis 67,275 (von insgesamt 67,435)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.