Ich höre gerade … Jazz!

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  • #11470995  | PERMALINK

    vorgarten

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    hier gibt es natürlich einen link zu dem weston-gnawa-projekt, da ist ghania auch dabei. sanders ist anfang juni 1994 in der altstadt von essaouira und spielt sich in eine lilla-zeremonie hinein, die vor allem von ghanias familie bestritten wird. tatsächlich fließt das sehr organisch, sanders bewegt sich auf den basslinien der guimbri (einem saiteninstrumenten aus ziegendärmen und kamelnackenhaut, wenn ich das richtig verstehe) und durch die polyrhythmischen hand claps. ein paar tage vorher war sonny sharrock gestorben, pharoah meditiert darüber in „peace in essouira“ über ein bisschen geraschel, das kann aber auch von laswell später dazuproduziert worden sein. (sehr schöne produktion hier übrigens.)

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    #11471033  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich schwenke wieder zu shepp, bei dem 1994 weniger los ist.

    auftritt auf dem dritten leader-album seines drummers, am bass nat reeves, außerdem ist noch der in paris lebende avram fefer dabei und der posaunist ed byrne. auffällig vor allem der pianist tom mcclung, der bei shepp, lateef und marion brown in amherst studiert hat. shepp spielt sich nicht in den vordergrund, aber sein solo über „but beautiful“ ist schon genau das, was man erwarten darf. ansosnten alles im eher braven postbop-spektrum, so richtig feurig wird es nie.

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    #11471055  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bei mir endet gleich die nächste Runde mit Blakey und den Messengers, wieder mit Timmons am Klavier – und das hier ist vielleicht (neben „The Freedom Rider“?) meine liebste von diesem sehr produktiven ersten Line-Up mit Shorter. Hier gibt es auch die definitive Version von „Lester Left Town“, zudem aus seiner Feder „The Chess Players“ und „Sakeena’s Vision“, von Pianist Bobby Timmons „Dat Dere“, vom Ex-Messenger Bill Hardman das catchy „Politely“, und wieder zum Ausklang einen Standard, ein tolles Arrangement von „It’s Only a Paper Moon“.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11471061  | PERMALINK

    vorgarten

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    bislang hat es ja bei mir mit shorter bei den messengers noch nicht geklickt. damit muss ich mich mal konzentriert beschäftigen, ich habe immer das gefühl, ich müsse erst irgendeinen schalter umlegen, um ihn da zu würdigen, wo es (mein eindruck) permanent nach vorne gehen muss. wahrscheinlich quatsch.

    bin sehr froh, einen live-eindruck dieser band dokumentiert zu sehen, hier 1994 in einem kleinen club in genf. irre, wie mühsam das aussieht, und wie kommunikativ und heiß das klingt. (video ist leider leicht asynchron.)

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    #11471079  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Randy Weston ‎– Self Portraits

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    #11471093  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Fünf Monate nach „The Big Beat“ gingen die Messengers im Abstand von einer Woche im August 1960 zweimal ins Studio und nahmen Material auf, das auf zwei LPs erschien, ein Bonustrack ist auch noch dabei (der Standard „When Your Love Has Gone“ am Ende von „A Night in Tunisia“). Die zweite Hälfte erschien erst 1966 auf „Like Someone in Love“ (ein wunderbares Cover, noch von Reid Miles – Discogs sagt 1967, auf der RVG-CD steht 1966). Meine 80er-CD von „Tunisia“ sieht übrigens wie oben aus, also das Beige ausgeweisst und der orange Trapez unten rechts, in dem bei der LP die Katalognummer und das BN-Logo erschienen entfernt … der elfminütige Titeltrack „A Night in Tunisia“ ist natürlich eine Ansage: das war Dizzy Gillespies grosse Nummer in den mittleren Fünfzigern, doch als er den jungen Lee Morgan in seine Band aufnahm, kriegte dieser das Break und das erste Solo. Hier ist Shorter zur Stelle, es geht ja nicht, drei oder vier Jahre später immer noch dieselbe Version zu spielen. Und klar, Blakey allein hat die Wucht einer halben Big Band … aber darum geht es gar nicht, micht dünkt eben auch durchaus, um die Bemerkung von @vorgarten aufzugreifen (oder auch nicht), dass Shorter auch hier seinen Platz findet, dass seinen Soli immer wieder ein grosser Zauber innewohnt, ein Moment der Überraschung. Vielleicht ist er hier quasi der introvertierte Hipster neben dem ziemlich extrovertierten Morgan? Ich hatte dieses Messengers-Line-Up übrigens auch recht lange verschmäht bzw. die Alben einfach nicht gekauft („Like Someone in Love“ kam eh erst 2005 in der RVG Edition wieder heraus, „Meet You at the Jazz Corner off the World“ schon 2002, aber auch „The Freedom Rider“, „Roots & Herbs“ und „The Witch Doctor“ erst 1998/99 – da hatte ich die Alben der Hubbard/Fuller/Shorter-Ausgabe alle schon, inkl. die zwei „Three Blind Mice“-CDs, die ja ursprünglich nicht für BN entstanden und in der Umfrage auch nicht mitspielen dürfen, obwohl es da noch „Live Messengers“ gab, eine Doppel-LP in der BNLA-Serie, die ich damals auch mal leihweise im Haus hatte).

    Das Material auf „Tunisia“ ist mal wieder etwas gleichmässiger verteilt: nach dem Opener von Gillespie gibt es Shorters „Sincerely Diana“ (inkl. Alt Take), dann Timmons‘ „So Tired“ und zwei Stücke von Morgan, „Yama“ und „Kozo’s Waltz“, bevor die CD mit dem erwähnten „When Your Lover Has Gone“ schliesst (das soweit ich sehe erstmals in der Mosaic-Box mit den BN-Aufnahmen der Morgan/Shorter-Messengers erschien). Auf „Like Someone in Love“ geht es ebenfalls mit dem Titelstück los, gefolgt von Morgans „Johnny’s Blue“. Die zweite Hälfte der LP gehört dann Shorter mit „Noise in the Attic“, „Sleeping Dancer Sleep On“ (inkl. Alt Take) und „Giantis“.

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    #11471105  | PERMALINK

    vorgarten

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    oder auch nicht ;-)

    ich zieh noch mal so halb mit, wegen shorter & timmons:

    hier klickt es bei mir sofort, dass ist shorter total in seinem game, dazu diese eigenartig modern aufspielende band, mit dem hippen bass und den verminderten akzenten von timmons, und cobb spielt super mit. für mich einer der besten gastauftritte shorters.

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    #11471113  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenoder auch nicht

    Wer kippt den Schalter? Shorter, um im Stahlbad zu bestehen (da würd ich eben bzw. tat ich ja bereits widersprechen) oder Du, um das hören zu können (dann kann ich ja nichts machen) :-)

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    #11471133  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind

    vorgartenoder auch nicht

    Wer kippt den Schalter? Shorter, um im Stahlbad zu bestehen (da würd ich eben bzw. tat ich ja bereits widersprechen) oder Du, um das hören zu können (dann kann ich ja nichts machen)

    also kein stahlbad? kann mich an den widerspruch gerade nicht erinnern. aber klar, das muss ich selber ran ;-)

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    #11471141  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten

    gypsy-tail-wind

    vorgartenoder auch nicht

    Wer kippt den Schalter? Shorter, um im Stahlbad zu bestehen (da würd ich eben bzw. tat ich ja bereits widersprechen) oder Du, um das hören zu können (dann kann ich ja nichts machen)

    also kein stahlbad? kann mich an den widerspruch gerade nicht erinnern. aber klar, das muss ich selber ran

    Ich meinte bloss diese Zeilen oben: „… dass Shorter auch hier seinen Platz findet, dass seinen Soli immer wieder ein grosser Zauber innewohnt, ein Moment der Überraschung. Vielleicht ist er hier quasi der introvertierte Hipster neben dem ziemlich extrovertierten Morgan?“

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    #11471155  | PERMALINK

    vorgarten

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    verstehe. ich komme wohl einfach nicht dahinter, was das konzept der messengers war, ich mag ja eigentlich die allermeisten der vielen beteiligten, aber es kommt halt immer so cocky rüber, wie das material präsentiert wird bzw. ich suche noch nach einem weg, wie mir diese spezielle form des entertainment (scheint mir) spaß bereiten könnte.

    --

    #11471167  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich hab das irgendwie nie hinterfragt, weil mir die Messengers schon seit einer Ewigkeit gefallen (Einstieg waren die Cafe Bohemia-Aufnahmen und „Moanin'“, aber im väterlichen Plattenregal steht auch „Free for All“, die es mir dann bald auch angetan hat und immer noch meine liebste Blakey-Scheibe ist). Aber Du hast schon recht, die Attitüde ist eine eigene – und die geht vom Leader und seinem Schlagzeugspiel aus … und sowohl Morgan wie auch Hubbard (für dessen Spiel ich ja generell weniger Sympathie empfinde) waren perfekte Besetzungen dafür. Timmons für mein Empfinden auch. Shorter bildet dazu aber, so höre ich das, einen lyrischen Gegenpol, der vielleicht – er war ja der musikalische Leiter der Gruppe, drum blieb er anscheinend ja auch so lange – das heimlich Zentrum ist? In den Liner Notes zu „Africaine“ (1979 von einem Conrad Silvert geschrieben, der damals offensichtlich mit Shorter gesprochen hat) gibt es diese schöne Passage:

    Lee Morgan, Blakey’s young star on the trumpet, had been excited about Shorter and was the catalyst who brought Wayne to the band. He was immediately accepted by the band–Shorter is the kind of man who elicits both respect and affection from his associates–but all didn’t go smoothly in the studio on this first date.

    Rudy Van Gelder was the engineer, and, of course, Alfred Lion was the producer. The band was working overtime to obtain a „take“ of Shorter’s „Lester Left Town,“ a crisp and clever piece that is typical of Wayne’s uncannily forward-looking sensibility. Apparently, the tune wasn’t exactly what Mr. Lion was envisioning the Blakey sound to be. For whatever reason, the tapes were put on the shelf, and the Messengers rerecorded „Lester“ several months later as part of The Big Beat.

    „I think my tune was too new,“ Wayne now says with two decades of hindsight. „The modernity, all those chromatics were too much for Alfred,“ Art said, „We play progressive jazz. We wanted to stretch out and really work on it. And Alfred was nervous because we needed to work overtime to get it right. Art exploded, picked up his sticks and got up from the drums. That was the first time we ever saw him get really mad, and we respected him for it.“

    „I think Alfred was looking for another ‚Moanin.‘ Maybe he was on the hit trail, thinking Bu (Blakey’s nickname, short for Buhaina) would become another Jimmy Smith, keep in that groove. But Art would say, ‚All those records sound alike. We want to do our own thing.'“

    At that first session, Blakey barked at Lion, „It’s my band, and I’m gonna run it.“ And run he did, beautifully. The story has a happy ending. By the next session, Blakey and Lion were hugging one another, according to Shorter. Lion laughed and said, „Art, you make me so damn mad!,“ to which Blakey, not the kind of man to hold a grudge, smiled sweetly and said, „Alfred, you’re all right with me.“

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    #11471183  | PERMALINK

    vorgarten

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    sehr schön, danke!
    höre gerade in LIKE SOMEON IN LOVE rein, das widerspricht meinem oberflächlichen eindruck ja schon. ich muss das überprüfen, FREE FOR ALL mag ich schon auch, aber es blieb mir trotzdem immer ein bisschen fremd…

    --

    #11471191  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    redbeansandrice Randy Weston ‎– Self Portraits

    Ich mag diesen Dreiteiler sehr …. wie sehr ist mir erst 2Dekaden+ nach dem Ankauf als damals Neuerscheinung klargeworden ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11471193  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind  …. Auf „Like Someone in Love“ geht es ebenfalls mit dem Titelstück los, gefolgt von Morgans „Johnny’s Blue“. Die zweite Hälfte der LP gehört dann Shorter mit „Noise in the Attic“, „Sleeping Dancer Sleep On“ (inkl. Alt Take) und „Giantis“.

    Guade Scheibe mit dem viel zu wenig abgefeierten Jymie Merritt …. und dem Art Blakey „Blue Note Cover der Herzen“ ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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