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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Covermania revisited 314 …. :
Artie „Blues Boy“ White „Chain Of Fools“ (Ronn) 1981 …. erfolgreiche Bluesifizierung des Aretha Franklin Soulhits ….
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Werbungzoji
Hat sich das eher zufällig ergeben, oder bist Du bewusst auf musikalischen Spuren gereist?
Das könnte jetzt etwas länger werden…
Dass ich den Watermelon Slim getroffen habe, war natürlich Zufall. Aber das mit der musikalischen Spurensuche war schon irgendwie geplant.
Also, im Mai 2017 bin ich mit 3 Kollegen aus Köln und meiner damals schon Ex nach New Orleans geflogen und wir haben uns bei einem lokalen Vermieter Mopeds geliehen. Schon in NOLA war das natürlich fantastisch, die Stadt hat schon ein Alleinstellungsmerkmal, was die Musik angeht. Los ging es am 3. Tag Richtung Memphis, aber schnell war klar, die Kölner wollen „Meilen fressen“ während ich eher langsam unterwegs bin und die bereiste Gegend erforsche. Obwohl ich der war in der Gruppe, der die Karten im Kopf hatte, wurde ich schon auf dem Freeway nach Baton Rouge schnöde überholt, persönlich wäre ich eh nie auf den Freeway gefahren, der Highway 61 bis Baton Rouge ist viel schöner. Egal, der neue Road Captain fuhr bei Baton Rouge schon mal falsch über die Mississippi- Brücke 200 Kilometer Richtung Texas, statt nach Norden dem Ol‘ Man River Richtung Memphis zu folgen. Meine arme Ex auf Highspeed im Schlepptau. Die haben einfach nicht auf mich gewartet…Wir haben uns dann wieder an einer Tanke in Vicksburg am grossen Fluss getroffen, wo meine Ex die Nachricht von ihrer sterbenden Mutter erhielt. Wir beide also zurück nach NOLA, ganz gemütlich, wo wir noch 3 schöne Tage hatten bis zu ihrem Heimflug, voller Musik und Sumpftour und Friedhöfen und „aktiven“ Voodoo- Altären.
Und dann war ich allein, in meinem gemütlichen 45 Miles- Modus. Die Kölner haben ja den Spruch geprägt : Du wirst nie geblitzt, Du wirst gemalt“ ;) Das Forumsmitglied Joshua Tree hatte mir einen Tipp gegeben, ab Natchez am Mississippi auf den Natchez Trace Parkway zu gehen, der über 700 Kilometer lang nach Nashville führt. Grossartig. 2- spurig, tolle Landschaft, null Verkehr. Null. Und da liegt Tupelo nah dran, klar musste ich da raus und das winzige Elvis- Geburtshaus anschauen. Um dann weiter zu bummeln zu den Muscle Shoals Studios in Sheffield, Alabama und die Jack Daniels Destille in Lynchburg, TN. Muscle Shoals war sehr interessant, da wurde unheimlich viel Soul und Blues und Rock aufgenommen, wer analog heute noch aufnehmen mag, kann das da immer noch. Zurück auf dem Natchez Parkway dann hoch bis Nashville. Barhopping da, jeden Abend sind die Läden voll bei Countrymusic. Ein paar Museen (Johnny Cash!) angeschaut, leider war im Ryman Auditorium (Grand Ole Opry) kein Konzert in diesen Tagen. Weiter ging es nach Memphis über Landstrassen, Graceland, Sun Record Studios. Barhopping. Und dann wieder Richtung Süden, am Mississippi entlang, kurz bei Muddys Geburtsdorf vorbeigeschaut, der wuchs dann ja bei seiner Grossmutter in Clarksdale auf. Abends da ein Motel gesucht und das Städtchen erkundet. Da hing ein Plakat mit einem Freilichtkino am Abend beim Bluesmuseum, da lief dann ausgerechnet „Crossroads“ vor einer sehr kleinen Schar Menschen und Hunden. Später im Bluesberry Cafe erstmals auf Watermelon Slim getroffen, der da mit einem sehr jungen Drummer und dem Besitzer des kleinen, feinen Mundharmonika- Ladens an der Gitarre vor höchstens 8 Leuten jammte. Glorios sein Spiel auf dem Boden, etwas Show musste wohl sein. Hab ihm ein Bier ausgegeben danach und wir haben ein wenig gelabert über Musik, Trump und das sterbende Städtchen. Das Bluesmuseum ist sehr liebevoll gestaltet, ein wirklicher Tipp. Weil ich beschlossen hatte, etwas da zu bleiben, erkundete ich die Gegend auf der Suche nach der Crossroad, schelmisch wurde ich von den Bewohnern zu allen möglichen Kreuzungen geschickt. Beim Bummeln mit dem Moped kam ich an uralten Sklavenhütten vorbei, hatte ich auf der ganzen Reise nicht gesehen. Blöd, ich hatte an dem Tag meine Kamera vergessen. In einem verlassenen Flecken auf das Denkmal von Conway Twitty, dem Countrysänger, gestossen. Vergessen und verlassen…
Der nächste Abend dann in einem anderen Cafe, Slim war da, der junge Drummer, der Mundharmonikaladen- Besitzer und eine junge Australierin mit Gitarre auf Durchreise, feine Session vor 15 Leuten. Dasselbe dann, wieder anderes Cafe, am nächsten Abend.
Gemütlich runter bis Natchez am Fluss entlang, meinen 61. Geburtstag da am Highway 61 gefeiert. Nicht sooo schlecht….
Das Freilicht-Sklaven- Museum noch erkundet, sehr interessant, denn Natchez war da mit der wichtigste Hafen am Mississippi. Und dann runter nach Baton Rouge, mit meinem dirty red bandana im Haar ( Thanx, Kris) und noch 3 Tage Musik in NOLA.
Beeindruckende, schöne Reise.
Oh, God said to Abraham, „Kill me a son“
Abe said, „Man, you must be puttin‘ me on“
God said, „No“ Abe say, „What?“
God say, „You can do what you want, Abe, but
The next time you see me comin‘, you better run“
Well, Abe said, „Where d’you want this killin‘ done?“
God said, „Out on Highway 61“Leider etwas unscharfes Foto von Watermelon Slim im Bluesberry Cafe
Stormy an dem Mikro im Sun Record Studio.
Baby, don’t you holler, don’t you jump and shout
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerre
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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@ „stormy-monday“ : danke (auch von mir) für die Impressionen …. ja die Südstaaten nehmen – vor allem bei musikinteressierten – Gästen keine Gefangenen und so ist man eher kurzfristig Teil jenes Lebensgefühls welches auch New Orleans mit „The Big Easy“ umschreibt ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)stormy-monday
zoji
Wow! Den kennt noch jemand! Ich habe den auf meinem Südstaatentrip in Clarksdale kennengelernt,
War das nich schon mal im Sterne-Thread thematisiert?
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Mmmmhm, nie reingeschaut…
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerreDanke auch von mir Stormy. Wie immer sehr interessant, lese auch Deine anderen Road-Tagebücher immer gerne.
Ich hatte erst gedacht, dass der Trip wesentlich länger zurück liegt, weil Du impliziertest, er wäre völlig unbekannt. Aber 8-15 Zuschauer sind natürlich wirklich wenig, und ein Deutscher wird ja auch nicht jeden Abend dabei sein. Hätte vermutet, dass er in so kleine Clubs zuverlässig 50 bis 100 Zuschauer zieht, bei Festivals vielleicht auch mal mehr, zumal in einer Gegend, in der man offenbar ein Geschäft nur mit Harps betreiben kann. Aber ich habe im Grunde auch keine Ahnung, wie sehr der Besuch eines Blues-Gigs dort noch selbstverständlicher Teil der Abend- oder Wochenendgestaltung ist.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Danke Dir @stormy-monday für den feinen bebilderten Reisebericht von Deiner musikalischen Spurensuche.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdstormy-mondayMmmmhm, nie reingeschaut…
Doch, du hast diese Story kompromiert erzählt.
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dengel
stormy-mondayMmmmhm, nie reingeschaut…
Doch, du hast diese Story kompromiert erzählt.
Mein Hirn wieder… Wo hast Du denn das gefunden? Wusste, dass ich da schon mal was schrieb, aber die Suchfunktion ist ja jetzt unter aller Sau, ich finde da nix. Auch weil Bluesinterpreten fast keine eigenen Threads haben im Ober-Blues- Thread.
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerrestormy-monday
dengel
stormy-mondayMmmmhm, nie reingeschaut…
Doch, du hast diese Story kompromiert erzählt.
Mein Hirn wieder… Wo hast Du denn das gefunden? Wusste, dass ich da schon mal was schrieb, aber die Suchfunktion ist ja jetzt unter aller Sau, ich finde da nix. Auch weil Bluesinterpreten fast keine eigenen Threads haben im Ober-Blues- Thread.
Nachdem ich im Sternethread zu Slim aktiv war, kam deine Antwort. Und was für mich interessant und wichtig ist setzt sich in meinem Gehirn fest
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Covermania revisited 317 …. :
Watermelon Slim And The Workers „And When I Die“ (NorthernBlues Music) 2008 …. puristisches Peter Paul And Mary Cover …
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)@dengel: Du glaubst gar nicht, wie multipel mein löchriges Gehirn immer noch unterwegs ist. Morgen fahre ich nach Wien und halte auf einem wissenschaftlichen Kongress eine Rede. Und kurz danach richte ich die Jahres- Mitgliederversammlung unseres Verbandes aus. Und das ist eigentlich ständig so, irgend was ist immer.War auch schon immer so. Da fällt halt manches nach hinten, ich liebe das Lou Reed- Zitat It swims from my mind. Keine Entschuldigung, eher eine Feststellung.
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerre
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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stormy-monday …. Morgen fahre ich nach Wien und halte auf einem wissenschaftlichen Kongress eine Rede ….
Bon voyage ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)stormy-monday dengel: Du glaubst gar nicht, wie multipel mein löchriges Gehirn immer noch unterwegs ist. Morgen fahre ich nach Wien und halte auf einem wissenschaftlichen Kongress eine Rede. Und kurz danach richte ich die Jahres- Mitgliederversammlung unseres Verbandes aus. Und das ist eigentlich ständig so, irgend was ist immer.War auch schon immer so. Da fällt halt manches nach hinten, ich liebe das Lou Reed- Zitat It swims from my mind. Keine Entschuldigung eher eine Feststellung.
Ich wollte mit meiner Feststellung nur darlegen, wieviel in diesem Forum nur oberflächlich und gedankenlos gelesen wird. War nicht gegen dich gerichtet.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck) -
Schlagwörter: Blues, Bluesrock, Ich höre gerade...
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