Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Howe Gelb – Knust (Hamburg) – 08.11.2005
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Leider hatte Howe seinen Zug verpasst und kam erst um 20.00 Uhr im Knust an, was dann den Anfang des Konzertes um einiges verzögert hat (Beginn ca. 22.15 Uhr) – als der Meister dann aber auf der Bühne stand, war es vorbei mit der Langeweile, die Songs wurden aufs feinste zerpflügt und zerpflückt! Selbst ruhige Stücke wie Blue Marble Girl bekammen es mit Feedback und Distortion so richtig besorgt, was einige der Zuschauer doch ziemlich verstörte und verschreckte – zwischen oder während der Songs begab sich Howe an das Knust-eigene E-Piano, um alle Sounds auszuprobieren (von Orgel bis Disco-Synthie war alles mal ausgewählt) und so wurden Songs erweitert oder wieder einfach Piano-Stücke eingestreut und wer spielt besser Chico-Marx-Piano als Chico Marx? Howe natürlich!!!
(Das Piano hat es übrigens NICHT heil überstanden!!)Gefreut hat es mich natürlich, dass mein Wunsch nach „Stuck“ sofort in die Tat umgesetzt wurde, während andere Wünsche wie „Sand“ mit folgendem Kommentar unerfüllt blieben! „Hey girl, you are 315 365 grey hairs too late!“
Denke, was alle Besucher wohl erfreut hatte, war auf jeden Fall die 5in1-Zugabe von Songs über die Ehe – da kammen dann schönste Versionen von „getting it made“, „b 4 u“, paradise“, den Rest hab ich wieder Vergessen – war ja auch verdammt lang!
Ende nach zwölf!Liebe Leute, Howe ist immer wieder für ne Überraschung gut und ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der sagen kann „wie immer“ – außer eventuell „wie immer GUT!“ – und Leuten, die den gestrigen Abend total daneben und unharmonisch fanden, weil ruhige Songs von laut berstenden Gitarren-Riffs durch die Halle gebratzt wurden, kann ich nur sagen: „was habt ihr erwartet nach der letzten Scheibe – spielt mal Song 7: ‚Countrymen think you’re wrong and the rocker say you just ain’t right – do you alternate there somewhere between best old sound anyone has seen!‘ – Arizona Amp & Anternator!“
Münster & Flensburg werden wieder komplett anders werden!
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WerbungNaja, Buxfix hat ja schon die positiven Seiten gewürdigt und den Kritikern letztlich den Boden unter den Füßen weggezogen.
Für mich wars gleichwohl das mäßigste Gelb-Erlebnis bislang. Das Keyboardspiel war in meinen Ohren grade am Anfang recht lausiges Geklimper und furchtbares Synthiegewaber, und das ärgert mich schon ein wenig, da Gelb sehr gut spielen kann, wenn er grad mal Lust darauf hat. Das kann man auch wirkllich nicht mehr mit seinen an sich tollen technischen und musikalischen Fertigkeiten schönreden. Wenn man das als Jazz bezeichnen wollte, kann sich das wirklich mit keinem einzigen ernstzunehmendem Vertreter des Genres messen. Und so richtig überraschend sind die paar Läufe und Melodien, die er da gerne improvisiert, mittlerweile auch nicht mehr.
Ansonsten hatte ich das Gefühl, dass er seine Songs noch weniger ernst nahm, als sowieso schon üblich, und sie einfach recht flott und ohne Herzblut heruntergespielt (Shiver, Yer Ropes…) oder zersägt hat. Wie soll man davon berührt werden, wenn es ihn selbst absolut kalt lässt? Auch Stuck war ja eher eine flotte rhythmische Nacherzählung des Textes als eine ernstzunehmende musikalische Darbietung.
Schöne Seiten hatte das Konzert natürlich auch, zB einige mir noch unbekannte Songs, das 5er-Medley, eine Minute „Derailed Out of Chicago“ mit E-Gitarreninferno und eine sehr schöne Piano-Ballade gegen Ende. Überhaupt wurde es so ab der zweiten Hälfte geordneter und musikalischer.
Es war natürlich immer noch abwechslungsreicher und unterhaltsamer als das meiste, was man von einem Soloauftritt anderer Musiker bekommen kann. Aber die Musik stand gestern für mich zu wenig im Vordergrund. Das war letztlich über große Teile eine Spielerei für Insider. Und für diejenigen, die gerne mal etwas Musik gehört hätten und nicht schon alle Platten auswendig kennen und 10 Konzerte von ihm gesehen haben, anstrengend und – gerade wegen der ständigen Spielereien – auf die Dauer ermüdend.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)SonicJuice/Buxfix: Ihr ward beide schon auf demselben Konzert?:wave:
War nur Spaß…
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoHowe hat die sehr unterschiedliche Bewertung der Hamburg-Show mittlerweile zum Anlass genommen, seine Sicht der Dinge in seinem „tour diary“ zu beschreiben. Auf der „comments„-Seite hat er sich zuvor nach den Eindrücken erkundigt und auch eifrig mitdiskutiert. Ach, man muss ihn einfach liebhaben!:liebe:
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sehr schön, danke! Ich war beim Konzert zwischen Interesse und dezenter Langeweile hin- und hergerissen. Aber ich bereue nichts!
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Schlagwörter: Howe Gelb
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