Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Aktuelle Konzertdaten › Heather Nova
-
AutorBeiträge
-
bullittWenn man sich das so anschaut, wirkt es im Vergleich zu heute ein wenig so, als hätte sie sich damals zeitgeistgemäß eine Indie-Band zusammengestellt, obwohl sie eigentlich schon immer lieber weichgespülten Singer-Songwriter machen wollte.
Wobei der Auftritt schon noch dieses Abgründige und Geheimnisvolle hatte. Das nette Mädchen von nebenan, das gerne fluffigen Folkpop spielen würde, war das nicht.
Welches der Konzerte wäre es dann bei Dir?
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Highlights von Rolling-Stone.deRanking: Die besten Alben von Aztec Camera und Roddy Frame
Die wichtigsten Alben von David Bowie
So wurde „Tim und Struppi“ zum größten Comic der letzten 50 Jahre
Hans Zimmer im Interview: „Hassenswerte Musik zu schreiben, auch das ist mein Privileg“
John Carpenter: alle Filme im Ranking, von Flop bis Top
Prince: Der Weg zu „Purple Rain“ – die ROLLING-STONE-Story
Werbungsparch Wobei der Auftritt schon noch dieses Abgründige und Geheimnisvolle hatte. Das nette Mädchen von nebenan, das gerne fluffigen Folkpop spielen würde, war das nicht. Welches der Konzerte wäre es dann bei Dir?
Nee, genau, meine ich ja. Frage mich nur, ob das das damals schon irgendwie aufgesetzt war oder woher dann der Stilwechsel kam.
Ich würde in die Batschkapp gehen und du?
--
@sparch
@bullitt
Man sollte noch für die Süddeutschen den Termin:
17. Oktober, Basel – Z7 in Pratteln
erwähnen.
Ich habe genau die gleichen Probleme. Siren war für mich schon ein Abstieg, obwohl noch ganz in Ordnung. Bei der zugehörigen Tour habe ich sie dann live in Freiburg gesehen, aber da war ich schon geistig raus. Die nachfolgenden Alben kenne ich schon gar nicht mehr. Der Loreleyauftritt befindet sich immer noch auf einer Videokassette und staubt bei mir vor sich hin. Das klang noch speziell und spannend. Auch das Livealbum Blow gefiel mir noch richtig gut. Aber wenn sie Oyster „neu“ interpretiert, dann wird es wohl eher hart. Auf Glow stars und Oyster herrscht noch diese jugendliche Romantik. Alles wird intensiver gefühlt, mitunter auch die negativen Dinge, und die Zukunft ist noch offen, man hat Träume und auch Vorstellungen, wie man leben will. Kann man so was mit 50 noch rüberbringen?! Und dann hängt vieles von der Liveband ab. Ich glaube nicht, dass der rohe Sound von Blow als Vorbild dienen wird.
Das wird wohl eine spontane Entscheidung werden. Ich konnte mich heute schon nicht für Marillion entscheiden, die am selben Ort spielen. In einer halben Stunde legen die los, aber auch da bin ich nicht mehr richtig drin.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark againWenn, dann wird es bei mir Stuttgart. Deshalb bitte unbedingt schnell berichten wie es war @penguincafeorchestra, falls Du hingehst.
Blow mag ich auch sehr gerne. Der Auftritt hier wirkt sehr spontan, die Band noch nicht richtig eingespielt und die Songs z.T. noch in der „Entwicklung“. So etwas als 2. Album zu veröffentlichen, war schon recht gewagt. Und dann habe ich noch die Maybe An Angel Maxi-CD (sic!), da sind auch noch einige Live-Tracks drauf. Vor allem Throwing Fire At The Sun ist in dieser Version einfach umwerfend.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?@sparch
Die Maxi-CD von „Maybe an Angel“ habe ich auch. Auch die „Truth and Bone“- Single mit den Coverversionen „I’m on fire“ und „Like a hurricane“ hat schöne Liveaufnahmen und vor allem die bessere Version von „Truth and bone“.
Bei „Blow“ stimme ich dir zu. Klingt unfertig, aber mehr nach Indie, ein Umfeld, das sie mehr aufstrahlen ließ. Härte und Zerbrechlichkeit nah beieinander.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark againTruth And Bone habe ich auch, und natürlich Walk This World mit 2 weiteren Non-Album-Tracks. Damals habe ich alles gekauft, was ich bekommen konnte.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Ging mir genauso mit den Singles. Habe mir gerade nochmals die Version von „Throwing fire at the sun“ und andere Sachen von der Maxi angehört. Die schneidige Gitarre tut gut. Das klingt alles so treibend, aber auch ein bisschen entrückt. Dieser Rocksound stand ihr wirklich gut. Selbst die Solodarbietungen aus der Zeit klingen besser.
Auf Oyster waren auch durchweg gute Songs vorhanden, kein einziger Aussetzer. Wie konnte das Songwriting nur so abflachen?! Wenn ich mir „Blood of me“, „Widescreen“ oder „What a Feeling“ von Siren anhöre, dann liegen da Welten dazwischen. Die Produktion rutscht in den Mainstream ab und die Songs fangen an beliebig zu klingen.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark againGerade mal wieder Oyster gehört, immer noch ein durchweg tolles Album samt der B-Seiten Home und Blind. Dass es mit Siren so bergab ging, ist wohl dem Achtungserfolg des Vorgängers geschuldet, den man vermutlich übertreffen wollte. Die Songs, die Du genannt hast, zählen da noch zu den besseren. Dem gegenüber stehen dann London Rain und Heart And Shoulder, die wohl nur noch auf Airplay abzielten und nur noch biederer Mainstream waren. Damals habe ich das gar nicht mal so eng gesehen und mir das Album schöngehört, aber rückblickend war da leider nicht mehr viel und ich habe es auch gar nicht mehr. Danach ist sie dann wohl einfach erwachsen geworden.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Obwohl „London Rain“ total mainstreamig daherkommt, fand ich die Nummer gar nicht mal so schlecht, weil sie noch so einen jugendlichen Optimismus ausstrahlte. Aber trotzdem, kein Vergleich.
Ich glaube dein letzter Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Sie wurde einfach erwachsen. Auf Glowstars und Oyster hadert sie zum Beispiel noch mit Beziehungsproblemen und wirkt noch nicht so selbstbewusst und gesetzt wie später. Da durchlebt man die ganze Jugend auf einem Boot in der Karibik, zieht später allein nach London, um es mit der Musik zu versuchen, ein Wagnis, und später als der Erfolg da war, tourt man durch die ganze Welt, fühlt sich gut, heiratet, kriegt Kinder und wird langsam ruhiger. Natürlich ändert sich da simultan die Perspektive eines Songwriters auf die Dinge des Lebens.
Trotzdem schade.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark againHabt ihr gut auf den Punkt gebracht. Schade halt nur, dass diese Entwicklung bei ihr so schnell ging. Oder ich habe sie einfach zu spät entdeckt. „Glow Stars“ habe ich erst im Zuge von „Oyster“ gekauft, somit war es nur die kurze Phase mit zwei Konzerten ’95, in der er ich mit ihr was anfangen konnte. Das Konzert im Oktober wäre jetzt vielleicht ein schöner Nostalgie-Flash, mehr hätte ich mir ohnehin nicht davon versprochen. Diesem Trend, dass in die Jahre gekommene Künstler noch mal mit ihren Großtaten touren, stehe ich allerdings auch zunehmend skeptisch gegenüber. Hat sowas museales. Wenn man sich da bei all seinen ehemaligen Faves darauf einließe, wäre man dieser Tage ja nur noch auf Nolstalgie-Konzerten Unterwegs.
zuletzt geändert von bullitt--
Zu Glow Stars Zeiten hat sie vermutlich noch kaum einer wahrgenommen. Zu Blow gab es in ME/Sounds einen kleinen Artikel und als Walk This World sich im Frühjahr 1995 dann zu einem kleinen Hit entwickelte, gab es sogar eine Titelstory.
Ich bin bei solchen Nostalgie Shows eigentlich auch meist eher skeptisch, und bei Nova kommt dann noch dazu, dass Oyster so einsam aus dem Gesamtwerk herausragt. Hätte sie danach auch noch tolle Alben gemacht, wäre das (zumindest für mich) was anderes. Im Prinzip wünscht man sich ja, dass es so wird wie damals. Mit dem Wissen, was danach kam, würde man ihr das aber heute dann wohl eher nicht mehr abnehmen.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Genau, das Heft habe ich sogar noch irgendwo. Und ja, entweder wirkt es aufgesetzt oder in ihren heutigen Stil adaptiert. Schwierig. Macht aber auch irgendwie neugierig.
--
Bis vor ein paar Jahren hatte ich das Heft auch noch, habe dann aber meine sämtlichen ME/Sounds Ausgaben der Altpapiertonne übergeben.
Ich erinnere mich noch, dass Arne Willander Siren damals im RS mit *1/2 bedacht hat. So weit würde ich heute vermutlich nicht gehen, aber mehr als **1/2 dürfen wohl tatsächlich nicht drin sein. Im selben Heft hat Willander allerdings auch Tori Amos‘ From The Choirgirl Hotel abgewatscht und das Album mag ich immer noch sehr gerne.Mal sehen, vielleicht entscheide ich mich im Oktober dann doch spontan hinzugehen.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Das Publikum verändert sich ja auch immer und auch passt so manche Musik immer nur in eine gewisse Zeit. Der Reiz von Heather Nova in den 90ern war, dass sie durch ihre Angreifbarkeit herausstach. Man hätte sie schnell wie manche als Heulboje abtun können. Andere Songwriterinnen hätten sich gescheut, so zu singen (Joni Mitchell vielleicht nicht). Aber sie hat es durchgezogen und so manche Hörgewohnheit aufgebrochen. Das wirkte ungemein authentisch und hob sie vom Mainstream ab. Und auch die Lyrics waren sehr intim und offen, erschienen grundehrlich. Sie hatte einen eigenen Songkosmos kreiert, naturverbunden und naiv (aber nicht im negativen Sinn).
Ich denke diese Aura war hin, als sie sich zu Tode produzieren ließ. Von dem Konzert erwarte ich höchstens das Aufsteigen von ein paar alten Erinnerungen. Falls ich hingehe, werde ich zeitnah berichten.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark again
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Im August 2009 war ich bei Heather Nova im Kammgarn in Kaiserslautern. Nach dem Konzert stand ich nachts mit einigen anderen Besuchern draußen vor dem Kulturzentrum und unterhielt mich mit einem passionierten Autogrammjäger. Plötzlich flog neben uns die Eingangstür zur Künstlergarderobe auf – und Heather Nova stand vor uns. Sie gab bereitwillig Autogramme. Ich machte dabei ein Foto von ihr und die Nova sagte: „Please no photograph!“ Aus Eitelkeit wollte Heather Nova nicht ohne Make-up frontal fotografiert werden. Ich ließ mir das Programmheft des Kammgarn signieren.
War ein poetisches Konzert. Auf der Bühne hatte die Nova erzählt, dass sie tagsüber mit ihrer Tochter den japanischen Garten in Kaiserslautern besucht habe. Publikum war auch eher älter.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent! -
Schlagwörter: Heather Nova, Konzerte
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.