Handpicked Treasures Of Jazz

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  • #2747415  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    Album #45:

    John Coltrane Quartet – Sun Ship
    Impulse!

    John Coltrane – ts
    McCoy Tyner – p
    Jimmy Garrsion – b
    Elvin Jones – dr

    New York 26.08.1965

    Sun Ship
    Dearly Beloved
    Amen
    Attaining
    Ascent

    Eigentlich hatte ich nicht vor in absehbarer Zeit ein weiteres Album von John Coltrane in diesem Thread vorzustellen, denn immerhin wurden bereits fünf Alben besprochen, an denen er maßgeblich beteiligt war. Da mich in letzter Zeit aber kaum ein anderes Album so dermaßen fasziniert hat – eigentlich zum ersten Mal in den zehn Jahren seitdem ich es besitze – möchte ich es hier nun kurz skizzieren.

    „Sun Ship“ enthält fünf Stücke, die das klassische Coltrane Quartett etwa zwei Monate nach den Aufnahmen zu „Ascension“ im August 1965 eingespielt hat und zeigt diese Formation in ihrer letzten großen Form, auf einem sehr intensiven, dichten und geschlossenen Niveau, welches Coltranes Vorstellungen eines von ihm erstrebten Sounds perfekt katalysiert: Es bildet zugleich die Zusammenfassung und den Schlußpunkt dieser Gruppe, sowie eine frühe Andeutung auf spätere Werke, wie etwa „Interstellar Space“. Das Zusammenspiel zwischen Schlagzeug und Saxophon findet besonders im Titeltrack einen Höhepunkt und eine denkbare Vorform des späteren Duoalbums.

    Dieses Album ist ein Höhepunkt der Besetzung Coltrane/Tyner/Garrison/Jones und zeigt den Saxophonisten in lyrischer und improvisatorischer Höchstform. Für mich ist es neben einiger Liveaufnahmen aus dieser Zeit das geschlossenste Werk des Quartetts.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #2747417  | PERMALINK

    prodigal-son

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 10,742

    @atom
    Zeitlicher Zufall: Habe das Album heute gekauft, und Du schreibst etwas darüber.
    Ich höre es zum dritten Mal und bin sicher, ein weiteres Mal eine besondere Platte erworben zu haben.

    Das erwähnte Zusammenspiel von Schlagzeug und Saxophon beeindruckt mich auch, im übrigen weit über den Titeltrack hinaus.

    atom
    Für mich ist es neben einiger Liveaufnahmen aus dieser Zeit das geschlossenste Werk des Quartetts.

    Meinst Du damit auch noch das etwas eher erschienene „Live At Birdland“ oder eher die Aufnahmen aus beispielweise Seattle oder Newport?

    --

    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
    #2747419  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,706

    Eigentlich meinte ich die Liveaufnahmen des Jahres 1965, obwohl „Live At Birdland“ natürlich ebenfalls großartig ist.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747421  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Neben „A Love Supreme“ mein liebstes Album des „klassichen Quartetts“. Mich irritiert der Coverscan ein wenig. Speziell das Coltrane-Logo. Sah das Original wirklich so aus, wie das von Dir eingestellte Bild?

    --

    #2747423  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,706

    Meines Wissens gab es die erste Pressung erst 1971 auf ABC-Impulse! mit dem typischen „Produced By Coltrane Records“ Emblem.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747425  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Die interessiert mich! Ich werde sie mir noch diese Woche bestellen. John Coltrane hat ja soviele Platten gemacht, daß es richtig schwer ist zu entscheiden, mit welcher man fortsetzt…

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #2747427  | PERMALINK

    the-nightwatch

    Registriert seit: 01.03.2005

    Beiträge: 408

    Hallo, da Chet Baker hier schon angesprochen wurde. Was ist grundsätzlich von ihm zu halten, welche Aufnahmen sind empfehlenswert.
    Was kann insbesondere die Platte „Chet“, die ich heute für wenig Geld im Plattenladen sah.

    --

    #2747429  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    @ The Nightwatch: Für mich ist „Chet“ sogar die beste Baker Platte die ich kenne. Mit Bill Evans, Herbie Mann, Kenny Burrell, Pepper Adams usw. ist die Besetzung hochkaratig. Ein sehr schönes und vorallem melancholisches Werk.

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #2747431  | PERMALINK

    faspotun

    Registriert seit: 22.04.2005

    Beiträge: 3,301

    Vega4@ The Nightwatch: Für mich ist „Chet“ sogar die beste Baker Platte die ich kenne. Mit Bill Evans, Herbie Mann, Kenny Burrell, Pepper Adams usw. ist die Besetzung hochkaratig. Ein sehr schönes und vorallem melancholisches Werk.

    das kann ich bestätigen. auch ich mag von chet baker ‚chet‘ am liebsten (ausgenommen vielleicht die aufnahmen mit dem gerry mulligan quartet). sehr lyrisch, sehr meditativ, sehr schön (und dazu noch das herzige cover).

    --

    #2747433  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,706

    Neben „Chet“ würde ich auf jeden Fall noch „In New York“ empfehlen. Sie enthält zwei Sessions, die Baker zum Einen im Qunitett mit Sonny Griffin, Al Haig, Paul Chambers und Philly Joe Jones und zum Anderen im Quartett ohne Griffin auf sehr hohem Niveau zeigt.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747435  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,706

    Album # 46:

    Billie Holiday – Lady Sings The Blues (MGC-721)
    Clef

    Billie Holiday (voc)
    Charlie Shavers (tp)
    Tony Scott (cl, p)
    Budd Johnson (ts)
    Paul Quinichette (ts)
    Wynton Kelly (p)
    Billy Taylor (p)
    Billy Bauer (g)
    Kenny Burrell (g)
    Aaron Bell (b)
    Leonard Gaskin (b)
    Cozy Cole (dr)
    Lennie McBrowne (dr)

    Los Angeles 1955 & New York 1956

    Lady Sings The Blues
    Trav’lin Light
    I Must Have That Man
    Some Other Spring
    Strange Fruit
    No Good Man

    God Bless The Child
    Good Morning Heartache
    Love Me Or Leave Me
    Too Marvelous For Words
    Willow Weep For Me
    I Thought About You

    „Lady Sings The Blues“ ist nicht nur ein häufiges Synonym für Billie Holiday und der Titel ihrer Autobiographie, sondern auch der Albumtitel einer ihrer letzten großen Aufnahmen. Obwohl die Sängerin hier von zwei verschiedenen Gruppen während zwei Sessions begleitet wird, ist der Gesamteindruck absolut stimmig und homogen, was unter anderem auch an Tony Scotts gelungenen Arrangements liegt.
    Die Songauswahl der 12 Titel ist perfekt abgestimmt und bietet mit einer herausragenden Version von „Strange Fruit“ und dem umwerfenden „Love Me Or Leave Me“ zwei Klassiker aus Holidays Repertoire in neuer Interpretation.
    Die Band, hier vor allem die Rhythmusgruppe und der dezente, pointierte Einsatz von Gitarre oder Klarinette harmonieren ausgezeichnet mit Holidays Gesang.
    Diese beiden Sessions sind ein weiterer Beweis für Billie Holidays Status als herausragendste Sängerin, der nur noch durch ihre eigenen Aufnahmen der 30er und 40er Jahre übertroffen wird.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747437  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Ich werde mir am Wochenende dieses Album wiedermal zu Gemüte ziehen und dann meine Eindrücke darüber schildern. Auf jeden Fall ein sehr schönes, teilweise beklemmentes Werk von ihr…..

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #2747439  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    atom… bietet mit einer herausragenden Version von „Strange Fruit“ und dem umwerfenden „Love Me Or Leave Me“ zwei Klassiker aus Holidays Repertoire in neuer Interpretation.

    Ich bin kein Billie-Holiday-Spezialist und die Platte kenne ich nur auszugsweise. Aber soweit ich das überblicke enthält sie mehr als nur diese zwei Neueinspielungen von früheren Holiday-Klassikern (was ja auch nichts Ungewöhnliches ist). Vor allem die Aufnahme von „I Must Have That Man“ mit Lester Young aus den 30ern ist mE ein definitives Meisterwerk (obwohl ich wie gesagt die jüngere Einspielung gar nicht kenne und die derangierte Stimme der späten Holiday durchaus schätze).

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #2747441  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,706

    Da habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Natürlich gehören noch mehr als die beiden angeführten Titel zum klassischen Repertoire Holidays. Die beiden Titel wollte ich nur als besonders herausragende Versionen nennen.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747443  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Also mir geht es ähnlich wie @Ah um: Mir gefällt die späte, etwas derangierte Stimme von Billie sogar besser als die in den jungen Jahren. Sie wurde nur noch intensiver und einnehmender.
    Am Wochende hörte ich mir „Lady sings the blues“ 4mal an und bin schwer angetan. Ich habe mir die Platte schon seit ein paar Jahren nicht mehr angehört und das bereue ich zutiefst. Solche Meisterwerke sind viel zu selten und haben sich ein Schattendasein im Plattenschrank nicht verdient. Ich gelobe Besserung und werde mir diese Platte alle paar Monate anhören.

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
Ansicht von 15 Beiträgen - 391 bis 405 (von insgesamt 486)

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