guitar trios (g/b/dm)

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  • #12132029  | PERMALINK

    vorgarten

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    tal farlow, gary mazzaroppi, tom sayek, tal farlow ’78 (1978)

    diesen legendären gitarristen der ersten generation von christian-epigonen hatten wir noch nicht, er fühlte sich auch zeitlebens mit klavierbegleitung wohler. interessanter eindruck (ich kenne farlow kaum), der ton ist hell und flach, nah am akustischen, die spielweise nervös, gesprächig, sich oft auch verhaspelnd, aber das hat eine große kommunikative qualität. manchmal kippt das von einer steckengebliebenen pioniertat direkt ins freie experiment, es hat was wildes, ungeschliffenes, ich musste mehrmals an james blood ulmer denken, der auch gerne musikalisch stottert und plappert. farlow hatte sich in den 1960er weitgehend zurückgezogen und kam in den 70ern zurück, seine begleiter hier sind solide, bei mazzaroppi weiß ich nicht, ob er e-bass oder einen schlecht aufgenommenen akustischen spielt, ich glaube, er wechselt – jedenfalls gibt er farlows‘ spiel tiefe. das material? here’s that rainy day (scheint ein gitarristenklassiker zu sein, oder einfach ein evergreen der 60er und 70er), autumn leaves… aber auch 2 interessante originale. wenn ich die höre, denke ich wieder, man hätte farlow auch gut in ornettes prime-time-band einladen können (und vielleicht denke ich weniger an ulmer als vielmehr an bern nix).

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    #12132039  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Von Christian zu Ulmer – und das bei Concord – wo ist das Emoticon mit dem explodierenden Kopf? Ich kenne dieses Album ja leider (wie so viele andere hier) noch nicht. Ist ja bekannt, dass ich das Label etwas milder beurteile als hier auf der letzten Seite nachzulesen ist – dass es dann gar nicht erwähnt wird im Text ist aber schon etwas gar fies (zumal das Logo auf dem Cover auch schwer zu entdecken ist) ;-)

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    #12132043  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    wenn ich es richtig sehe, stecken wir noch in den Siebzigern…

    Hierzu fällt mir noch Mundell Lowe ein, der 1977 das Album „Guitar Player“ im Trio mit Monty Budwig, bass und Nick Ceroli, drums, veröffentlichte.

    Hier ein knisternder Ausschnitt:

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    #12132053  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windVon Christian zu Ulmer – und das bei Concord – wo ist das Emoticon mit dem explodierenden Kopf? Ich kenne dieses Album ja leider (wie so viele andere hier) noch nicht. Ist ja bekannt, dass ich das Label etwas milder beurteile als hier auf der letzten Seite nachzulesen ist – dass es dann gar nicht erwähnt wird im Text ist aber schon etwas gar fies (zumal das Logo auf dem Cover auch schwer zu entdecken ist)

    naja, ich schätze, ein album mit farlow-originalen (hätte mich sehr interessiert) wäre bei concord einfach nicht drin gewesen. aber ich wollte nicht schon wieder meckern…

    @asdfjkloe guter hinweis, an mundell lowe hatte ich gar nicht gedacht. aber darüber kannst du ja dann was schreiben ;-)

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    #12132067  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten

    gypsy-tail-windVon Christian zu Ulmer – und das bei Concord – wo ist das Emoticon mit dem explodierenden Kopf? Ich kenne dieses Album ja leider (wie so viele andere hier) noch nicht. Ist ja bekannt, dass ich das Label etwas milder beurteile als hier auf der letzten Seite nachzulesen ist – dass es dann gar nicht erwähnt wird im Text ist aber schon etwas gar fies (zumal das Logo auf dem Cover auch schwer zu entdecken ist)

    naja, ich schätze, ein album mit farlow-originalen (hätte mich sehr interessiert) wäre bei concord einfach nicht drin gewesen. aber ich wollte nicht schon wieder meckern…

    Oh, okay … Dein Text liest sich für mich als gäb’s wenig zu meckern und durchaus faszinierende Musik zu hören – da hätte ich die Nennung des Labels quasi als Belohnung empfunden ;-)

    (Ich hör grad Mood-Musik von Pierre Cavalli auf Sonorama – natürlich nicht im Trio sondern in grösseren Besetzungen … und ist ja eh kein wirklich interessanter Gitarrist, soweit ich das einschätzen kann. Die CD, „Uma vitamina faz favor“, gehört eher in die 70er Rare-Funk-Ecke oder so – aber ist halt ein Zürcher … rec. 1972/75 mit Bands unter Angel Pocho Gatti aus Brasilien und Bruno Spörri, ebenfalls aus Tsüri … E-Piano, Flöte, Vibes, brav geratene aber schön fliessende Shuffles und Backbeats, in der Bläsersection der Spoerri-Sessions auch Horst Fischer …)

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    #12132069  | PERMALINK

    vorgarten

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    brandon ross, david wertman, steve reid (new life trio), visions of the third eye (1978)

    brauchte mal pause von den alten beboppern… aber hier ist der fall quasi umgekehrt: freejazzer, die plötzlich wieder nach django klingen. so richtig free sind die natürlich nicht, brandon ross (späteres wichtiges g/b/dm-trio: harriet tubman) würde ich fast einen melodischen freigeist nennen, steve reid hat immer eine funk-, manchmal rock-tuchfühlung, und wertman ist einer dieser klaren, muskulös-flexiblen dominanten bassisten à la fred hopkins oder malachi favors, die sehr viel zusammenhalten können. ross wechselt zwischen akustischer und halbakustischer gitarre, einmal singt er auch kurz, dazwischen mäandern sie und finden grooves und verdichtungen, es gibt ein klares soundkonzept, zu dem alle gleichwertig beisteuern – und viel frischen wind. kannte ich schon länger, kam 2021 nochmal neu raus, war vorher ziemlich obskur.

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    #12132075  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    vorgarten

    gypsy-tail-windVon Christian zu Ulmer – und das bei Concord – wo ist das Emoticon mit dem explodierenden Kopf? Ich kenne dieses Album ja leider (wie so viele andere hier) noch nicht. Ist ja bekannt, dass ich das Label etwas milder beurteile als hier auf der letzten Seite nachzulesen ist – dass es dann gar nicht erwähnt wird im Text ist aber schon etwas gar fies (zumal das Logo auf dem Cover auch schwer zu entdecken ist)

    naja, ich schätze, ein album mit farlow-originalen (hätte mich sehr interessiert) wäre bei concord einfach nicht drin gewesen. aber ich wollte nicht schon wieder meckern… @asdfjkloe guter hinweis, an mundell lowe hatte ich gar nicht gedacht. aber darüber kannst du ja dann was schreiben

    So ist es!

    Lowe ist mir ja eigentlich eher bekannt durch seine Aufnahmen aus den Fünfzigern, für mich sehr stark das gleichnamige Album seines Quartetts aus 1955, auf Riverside erschienen. Die Veröffentlichungen aus den Sechzigern waren auch recht ansprechend, drei Alben kenne ich aus den Siebzigern, das von mir genannte ist das einzige im Trioformat. Es war das zweite nach seinem Comeback in den Siebzigern, nach „California Guitar“ aus 1974. „Guitar Player“ ist ein Album mit fein swingender Musik, allerdings ohne große Überraschungen, halt recht bodenständig, wie ich meine.
    Am Stil Lowe’s gefiel/gefällt mir dieser recht coole Sound, sein Stil wurde, er war Jahrgang 1922, wurde letztlich ja auch geprägt von Einflüssen des Dixieland und später soll er ja sogar Country in Nashville gespielt haben. Als hörenswert empfehle ich auch seine ausgeprägte Melodik, war er doch einer Jener, die sich nicht nur auf das Spiel von Single Notes konzentrierte…

    Eigentlich müsste ich nun diskografisch rasch mal nachlegen!

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    #12132077  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    vorgarten attila zoller, frank luther, sonny brown, dream bells (1976) ich mache hier selbst gerade sehr viele entdeckungen. von diesem fantastischen album hatte ich vor dieser recherche noch nie gehört, und deshalb mach ichs. hier ist zwar auch „in my own sweet way“ dabei, in einem freien samba-rhythmus, ansonsten hat das noch weniger mit bebop-revival zu tun. die stücke auf der ersten seite haben ein rock feel, dazu eine gitarre, die sich aus mclaughlins beiträgen zu IN A SILENT WAY weiterentwickelt zu haben scheint, mit viel zeit zum nachdenken zwischendurch, herausgespielten eruptionen, eher fragen stellend als statements abgebend. die drei, live im münchener domicile aufgenommen, sind eher laut unterwegs, der drummer rollt sehr schön, wenn auch nicht präzise, darum geht es nicht. auf der zweiten seite dann ein 19-minütiges freies stück, in dem alle drei sehr zuhause scheinen, es bleibt sehr atmosphärisch dabei im sound. überhaupt: wie sie am gemeinsamen sound arbeiten, ist das eigentlich tolle an dieser aufnahme. mir fällt so recht nichts ein, was ähnlich klingt.

     

    Wer „Dream Bells“ schreibt, sollte auch „Common Cause“ schreiben, das Trioalbum von Zoller aus 1979, mit Ron Carter und Joe Chambers…

     

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    #12132319  | PERMALINK

    vorgarten

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    asdfjkloe
    Wer „Dream Bells“ schreibt, sollte auch „Common Cause“ schreiben

    schreib ich ja noch ;-)
    danke für die einordnung des mundell-lowe-albums, da sollte ich dann doch noch reinhören. aber jetzt muss ich erstmal die vielen burrell-trio-aufnahmen aus 1978 abarbeiten…

    kenny burrell, reggie johnson, sherman ferguson, handcrafted (1978)

    neben concord ist muse das label der wahl für burrells aufnahmen dieser zeit, und das gitarrentrio offenbar sein lieblingsformat. HANDCRAFTED fängt toll an, ein swingendes „you and the night an the music“, danach das komplex-entspannte eigene „so little time“, für das er auf einer stählern-akustische gitarre wechselt, danach läppert sich das programm leider etwas aus, mit einer 10-minütigen von „all blues“, die so klingt als würde er am ende einschlafen. mehr kann ich dazu nicht wirklich schreiben, ein gitarrentrio spielt standards, „handcrafted“ ist ein passender titel.

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    #12132323  | PERMALINK

    vorgarten

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    kenny burrell, larry gales, carl burnett, when lights are low (1978)

    davon gibt es nur 4 stücke im netz, reicht aber auch. braves standards-programm, und diesmal haben die leute bei concord es auch hingekriegt, bass und schlagzeug im sound so einzuebnen und zu glätten, dass gar nichts mehr herausfordert. aber hätte mir irgendwer dieses album mal geschenkt – ich hätte es bestimmt immer wieder mal aufgelegt. das format ist auch in schwierigen zeiten relativ geschmackssicher, die aufnahmen können zwar schlecht sein, aber so richtig was falsch machen kann man da nicht, wenn man es mit halbwegs puristisch eingestellten gitarrist*innen zu tun hat…

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    #12132389  | PERMALINK

    vorgarten

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    kenny burrell, larry gales, sherman ferguson, live at the village vanguard/ in new york (1978)

    alles am 15.12.1978 aufgenommen, am gleichen ort wie der berühmte gitarrentrio-klassiker 19 jahre zuvor. guter sound, kompetentes trio, standards-programm, keine überraschungen. das publikum allerdings reagiert enthusiastisch, so dass ich doch nochmal nachgeschaut habe, was die wohl 1978 an gitarrenjazz im ohr gehabt haben müssen: george benson, weekend in l.a. (certified platinum), al di meola, casino, john mclaughlin, electric guitarist, soweit ich weiß alles synthesizer-heavy, keine puristischen ansätze. 1978 starb billy jenkins, und geboren wurden jakob bro und lage lund.

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    #12132395  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Concord hätte aus der Zeit noch zwei Cal Collins Alben im Programm, die vermutlich typische Concord Alben sind…

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    #12132441  | PERMALINK

    thelonica

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    Bei Burrell bekommt man ja nicht unbedingt commercial music, das wusste das Publikum im Vanguard wahrscheinlich zu schätzen. Er hatte auch ein Gespühr für sehr gute Drummer. Wundert mich nicht, weil Burrell ja praktisch mit Elvin seine erste Aufnahme gemacht hatte und auch sonst mit einigen guten Leuten gespielt hatte. Man kann das  bei dem Auftritt in Köln im Subway sehen, weil Sherman Ferguson da einen wichtigen Part übernimmt. Bei Iverson hat mal Billy Hart über seine Zeit bei Wes Montgomery gesprochen, dass das am Anfang nicht so gut geklappt hat und Wes nicht zufrieden mit ihm war. Milt Jackson war noch weniger zufrieden mit Billy Hart. Bis Billy Hart dann etwas ändern konnte und mehr akzeptiert wurde. Spannendes Zusammenspiel zwischen Gitarre und Drums gibt es auf „Boss Guitar“, „Portrait Of Wes“ und „Guitar On The Go“ zu hören (Mel Rhyne hielt sich da manchmal wohl bewusst sehr zurück).

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    #12132493  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    was die besonderen qualitäten sein sollen, die gitarristen von drummern erwarten, müssen wir noch herausfinden. burrell im vanguard ist ist schon auch kommerziell, zielte aber auf eine andere käuferschicht, glaube ich.

    ralph towner, eddie gomez, jack dejohnette, batik (1978)

    1978 werden drei bekannte gitarrentrios für ecm aufgenommen, der drummer ist bei allen derselbe. BATIK hat ein paar schichten mehr für ein reines trio, außerdem spielt towner auch ein paar saiten mehr an, seine hellen orchestralen ornamente passen ganz gut zu gomez‘ all-over-the place-bass, der wiederum schafft es mit dejohnette zusammen, towners non-jazz-zugang mit einem untergründigen groove zu verbinden. schöne mixtur eigentlich, ich fand aber immer (auch heute wieder), dass das album nach dem spektakulären opener etwas unscharf wird, ausufert, weder richtig frei noch gut vorbereitet ist.

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    #12132501  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    wo wir gerade bei ECM gelandet sind, auch hier ein etwas anderes Trio:

    Terje Rypdal / Miroslav Vitous / Jack DeJohnette – Same (1978)

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