George Harrison

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  • #6500653  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,849

    tolomoquinkolomTHE BEATLES (“The White Album”) für ein Soloalbum zu halten, finde ich abenteuerlich.

    Die Entstehungsgeschichte des Albums ist Dir bekannt?

    tolomoquinkolomWie schon geschrieben: für mich ist Harrisons ausgleichende Wirkung in dieser Hinsicht unzweifelhaft.

    In der einschlägigen Literatur kommt diese Rolle Ringo Starr zu, George war eher schwierig.

    --

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    #6500655  | PERMALINK

    paul-valensi

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 527

    tolomoquinkolom

    Gerade bei ständigem Herumreisen zwischen Auftrittsorten, Studio- und anderen Terminen ist viel Raum für Gruppenpsychologie. Wie schon geschrieben: für mich ist Harrisons ausgleichende Wirkung in dieser Hinsicht unzweifelhaft.
    .

    Na ja, er war wohl vergleichsweise ruhig, aber deshalb nicht unbedingt ein sonniges Gemüt. Weniger wohlmeinende Zeitgenossen, zuletzt gelesen in einerThe Who-Bio, wo es um ein frühes Aufeinandertreffen mit den Beatles ging, berichten, er sei eben nicht selten ein Stinker gewesen. Mag ja alles nachvollziehbarerweise von Tourneestress und dem sonstigen Beatles-Hype hergerührt haben. Dennoch war womöglich der offenbar wirklich sehr liebenswerte Ringo eher so etwas wie ein ausgleichendes Element. Als es nach dem Bandsplit zwischen Macca und jenen Dummköpfen, die Allen Klein vertrauten, rund ging, sollte nicht ohne Grund Ringo (wenn auch letztlich erfolglos) den Unterhändler machen.

    Das sogenannte Weiße Album ist übrigens durchaus eine Ansammlung von Solonummern, die überhaupt nur selten mit der gesamten Band aufgenommen wurden.

    Allerdings trage ich hier wohl gerade ein wenig zur Threadverwässerung bei.

    --

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    #6500657  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    ClauDie Entstehungsgeschichte des Albums ist Dir bekannt?
    In der einschlägigen Literatur kommt diese Rolle Ringo Starr zu, George war eher schwierig.

    Ja. Beim Hören nehme ich es trotzdem nicht als Soloalbum wahr.

    Ja, du hast recht. Auch Ringo Starr sollte man in diesem Mobile nicht übersehen. Als Sänger und Komponist war jedoch Harrison in einer ungleich respektierteren Rolle. Der wirklich Schwierige in diesem Quartett war Lennon.

    --

    #6500659  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    tolomoquinkolomNa ja, zehn Jahre in denen auch ein paar Alben veröffentlicht wurden, sind für eine Band schon eine lange Zeit. THE BEATLES (“The White Album”) für ein Soloalbum zu halten, finde ich abenteuerlich.

    Du findest das abenteuerlich? Ach so, dann haben George Martin, Geoff Emerick & Co. wohl alle gelogen.

    ClauDie Entstehungsgeschichte des Albums ist Dir bekannt?
    In der einschlägigen Literatur kommt diese Rolle Ringo Starr zu, George war eher schwierig.

    Eben!

    --

    #6500661  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    tolomoquinkolomJa. Beim Hören nehme ich es trotzdem nicht als Soloalbum wahr.

    Es geht nicht um Deine Wahrnehmung, sondern um die Entstehung und die Rückschlüsse daraus, ob das Album durch eine Band oder durch 4 Individuen entstanden ist.

    tolomoquinkolomDer wirklich Schwierige in diesem Quartett war Lennon.

    Interessant, mit welcher Selbstverständlichkeit Du glaubst die inneren psychologischen Zusammenhänge einer Band zu kennen, die 20 Jahre vor Deiner Geburt aktiv war.

    Lies mal das Buch von Friedhelm Rathjen über die letzten Monate der Beatles, der minutiös die Ton- und Videoaufnahmen der Let It Be Sessions in den Twickenham Studios ausgewertet hat. Da ist überraschenderweise John Lennon derjenige, der sich aus allen Streitigkeiten raushält. Der Zoff entwickelte sich zwischen Paul und George. Und George kommt dort ziemlich stinkstiefelig und unkooperativ weg.

    --

    #6500663  | PERMALINK

    elo4evermatt

    Registriert seit: 12.11.2007

    Beiträge: 1,811

    McCartney war in den letzten Tagen ein kleiner Diktator. Zumindest muss es George so vorgekommen sein. Allerdings rührte es nur daher, dass McCartney als einziger (Ringo vielleicht ausgenommen) noch Energie in die Band gesteckt hat und wirklich Pläne und Ideen hatte. Die Sache mit Klein war dann für die anderen die Spitze des Eisbergs bzw. der Anfang vom Ende.

    Aber das gehört sicher eher in den Beatles Thread, geht es ja nur peripher um Harrison.

    --

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    #6500665  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    elo4evermattMcCartney war in den letzten Tagen ein kleiner Diktator.

    Ja klar, das kommt ja auch zur Sprache. Paul wollte George erzählen, wie er Gitarre zu spielen habe. Das überraschend neue im Vergleich zum bis dahin geltenden Wissen, war ja, daß es bei dem Zoff nicht um John und/oder Yokos Anwesenheit im Studio ging.
    Für die eigentliche Entspannung in der Band hat ja erst Billy Preston gesorgt, der von George zu den Abbey Road Sessions eingeladen wurde. Alle haben sich plötzlich zusammengerissen und wurden nochmal richtig produktiv.

    --

    #6500667  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Paul Valensi
    Na ja, er war wohl vergleichsweise ruhig, aber deshalb nicht unbedingt ein sonniges Gemüt.

    Weniger wohlmeinende Zeitgenossen, zuletzt gelesen in einer The Who-Bio, wo es um ein frühes Aufeinandertreffen mit den Beatles ging, berichten, er sei eben nicht selten ein Stinker gewesen.

    Das sogenannte Weiße Album ist übrigens durchaus eine Ansammlung von Solonummern, die überhaupt nur selten mit der gesamten Band aufgenommen wurden.

    Ein sonniges Gemüt ist nicht unbedingt erforderlich, um als Gegengewicht zu taugen. Für das Sonnige gab es ja Ringo. Harrison war eher ernsthaft.

    Diese Aussagen sind sicher interessant zu lesen; leider weiß man aber nie wie stark dabei Antipathie (oder eben im anderen Fall Sympathie) mitschreibt. Wie man so etwas und ähnliche Dinge für Fans und Medien wirkungsvoll herausarbeiten kann, zeigt ja zum Beispiel der berühmte Fake-Zwist zwischen Rolling Stones und Beatles.

    Wie gesagt, das macht für mich das Album nicht zu einem Soloalbum.

    Mick67Es geht nicht um Deine Wahrnehmung, sondern um die Entstehung und die Rückschlüsse daraus, ob das Album durch eine Band oder durch 4 Individuen entstanden ist.

    Interessant, mit welcher Selbstverständlichkeit Du glaubst die inneren psychologischen Zusammenhang einer Band zu kennen, die 20 Jahre vor Deiner Geburt aktiv war.

    Lies mal das Buch von Friedhelm Rathjen über die letzten Monate der Beatles, der minutiös die Ton- und Videoaufnahmen der Let It Be Sessions in den Twickenham Studios ausgewertet hat. Da ist überraschenderweise John Lennon derjenige, der sich aus allen Streitigkeiten raushält. Der Zoff entwickelte sich zwischen Paul und George. Und George kommt dort ziemlich stinkstiefelig und unkooperativ weg.

    Das Album einer Band entsteht immer aus individueller Kreativität.

    Unabhängig von meiner Geburt haben psychologische Gruppenprozesse meist ein ähnliches Muster. Interaktionen sind auch in einer Band keine anderen.

    Das Buch kenne ich nicht. In welcher Beziehung hätte sich denn Harrison bei den Aufnahmen zur Ehrenrunde namens LET IT BE kooperativ zeigen sollen?
    .

    --

    #6500669  | PERMALINK

    elo4evermatt

    Registriert seit: 12.11.2007

    Beiträge: 1,811

    Mick67Ja klar, das kommt ja auch zur Sprache. Paul wollte George erzählen, wie er Gitarre zu spielen habe.

    McCartney hat so eine bestimmte, negative Wesenseigenschaft. Weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Am besten kam es für mich im Ändern der Credits auf „McCartney – Lennon“ zum Ausdruck. SO ist er. Genau SO. Augenscheinlich sehr loyal und offen, aber wenn’s hart auf hart kommt strikt an seinen eigenen Interessen orientiert. Klar, wer ist das nicht. Aber ich würde McCartney – bei aller Genialität – einen Hang zum absoluten Egoismus unterstellen.

    Und natürlich kommen Harrison’s Kompositionen – so gern ich es ihm auch gönne – nicht an die eines Paul McCartney oder John Lennon heran. Es gibt allerdings Ausnahmen wie „Something“ und „Here comes the sun“ oder auch „While my guitar gently weeps“. Da ist er auf einer Höhe mit den beiden.

    --

    "I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
    #6500671  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    tolomoquinkolom…Das Buch kenne ich nicht. In welcher Beziehung hätte sich denn Harrison bei den Aufnahmen zur Ehrenrunde namens LET IT BE kooperativ zeigen sollen?
    .

    Die Ehrenrunde hieß „Abbey Road“. Und da hat er gezeigt, wie es gehen kann. Indem er z.B. einen Katalysator wie Billy Preston in die Runde gebracht hat (übrigens das erste und einzige mal, daß ein Bandfremder in den inner circle durfte), der merklich zur Entspannung beigetragen hat.

    --

    #6500673  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,849

    Mick67 Paul wollte George erzählen, wie er Gitarre zu spielen habe.

    Paul musste ja auch in früheren Jahren oft genug im Studio Gitarrensoli einspielen, weil George es nicht gebacken gekriegt hat.

    --

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    #6500675  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,406

    tolomoquinkolomDas liest sich jetzt vielleicht ein bisschen blöd, aber zunächst einmal hat diese Ansicht nicht so viel mit Musik an sich zu tun, sondern ist ganz allgemein ein psychologischer Aspekt bei allen Gruppen oder Teams, die längere Zeit funktionieren sollen. So wie es bei einem Mobile darauf ankommt, dass seine Teile stabil austariert sind, ist es auch bei einer Band.

    Wer jemals eine Dokumentation über die vier Liverpooler gesehen hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass man es mit zwei heftig konkurrierenden Talenten zu tun hat: Lennon und McCartney. Ohne Gegengewicht funktioniert so etwa nicht lange. Der ebenfalls talentierte “Schattenmann” Harrison, den man nicht zu Unrecht als den “stillen Beatle” bezeichnet hat, war dieses Gewicht. Auch Lennon und McCartney war dies klar. Wer nun der “beste” Musiker oder Komponist in diesem Quartett war, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein, dass Harrisons unaufgeregte Wesenseigenschaften den Gruppenerhalt sicherten, sollte man aber nicht übersehen.

    Nik Cohn hat das mal irgendwo sehr schön beschrieben: wenn Lennon der Brutale war, McCartney der Ästhetische, Ringo Starr der Liebenswerte und Harrison der Ausgeglichene, haben sich alle diese so unterschiedlichen Eigenschaften doch zu einem lange funktionstüchtigen Ganzen ergänzt.

    .

    Sorry, aber das ist wenig unterfüttertes Posten von Allgemeinplätzen aus der Meinungstüte.

    Clau
    In der einschlägigen Literatur kommt diese Rolle Ringo Starr zu, George war eher schwierig.

    Right.

    tolomoquinkolomJa. Beim Hören nehme ich es trotzdem nicht als Soloalbum wahr.

    Ja, du hast recht. Auch Ringo Starr sollte man in diesem Mobile nicht übersehen. Als Sänger und Komponist war jedoch Harrison in einer ungleich respektierteren Rolle. Der wirklich Schwierige in diesem Quartett war Lennon.

    Harrison war aber von Lennon/McCartney eben zumindest in den ersten 5 Jahren nicht als Sänger und Komponist wirklich respektiert.

    Auch als Gitarrist nicht unbedingt, er brauchte oft ewig um bestimmte Parts hin zu bekommen (wobei die dann aber meistens auch toll waren auf ihre Art!) und die Tatsache, dass es Paul war, der mit dem krassen Solo Taxman erst so richtig genial machte, spricht Bände. Genauso wie Lennons Kommentar als George bei den Let it be-Sessions aussteigen wollte: „Wenn er bis Ende der Woche nicht wieder kommt, holen wir halt Clapton!“.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #6500677  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    j.w.Sorry, aber das ist wenig unterfüttertes Posten von Allgemeinplätzen aus der Meinungstüte.

    Jeder hat halt seine eigene Tüte zu tragen. Ansonsten ist deine Meinungsäußerung ebenfalls nichts anderes als ein Allgemeinplatz ohne Futter.

    Harrison war aber von Lennon/McCartney eben zumindest in den ersten 5 Jahren nicht als Sänger und Komponist wirklich respektiert.

    Das ist richtig. Was das Kompositionstalent betriff, würde ich Harrison auch keineswegs auf eine Stufe mit McCartney und Lennon stellen. Sozial war er beiden natürlich überlegen, da er weder Egomane noch Soziopath war.
    .

    --

    #6500679  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,406

    tolomoquinkolomJeder hat halt seine eigene Tüte zu tragen. Ansonsten ist deine Meinungsäußerung ebenfalls nichts anderes als ein Allgemeinplatz ohne Futter.

    Nein, sie basiert auf intensivem Studium von Primär- und Sekundärquellen in den letzten 30 Jahren. Was man daran erkennt, dass sie mit diesen im Konsens steht – in Gegensatz zu Deiner.

    tolomoquinkolom
    Sozial war er beiden natürlich überlegen, da er weder Egomane noch Soziopath war.
    .

    Auch das greift wieder viel zu kurz. Zumal nicht einmal ersichtlich wäre, wer von den beiden (Paul/John) in Deiner Einschätzung welcher wäre. Wahrscheinlich meinst Du Paul=Egomane – John=Soziopath.
    Eine treffende Reduktion auf einen Begriff ist die große Kunst des Pop, eine unzutreffende leider nur Papp.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #6500681  | PERMALINK

    southernman

    Registriert seit: 13.06.2010

    Beiträge: 1,161

    Und ich dachte immer, Hitler wäre das Problem gewesen.

    Beatles, Kinks, Who, Yes, King Crimson, Genesis…
    ist doch immer das gleiche in den Bands gewesen. Wie bei allen anderen Menschen in Partnerschaft, Familie, Schule und Beruf auch.
    Als die Beatles sich trennten war ich gerade mal 4 Jahre alt. Für mich gehört das meiste was mal so und mal so über die Beatles geschrieben wird zum Mythos. Wichtig ist mir eigentlich immer nur ihre Musik gewesen.
    Weder Ringos, noch Pauls noch Johns Soloalben haben mir nach den Beatles-Alben noch so gefallen, wie Georges Platten.

    Ich freu mich jedenfalls total auf den Film.

    --

    Früher war mehr Lametta!
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