Fleet Foxes – Fleet Foxes

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  • #6725697  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Dann mal ran, Herr Kapitän:

    Warum ist diese Musik für dich nicht überladen, wie so viele bemängeln?
    Und warum ist gerade „He doesn’t know why“ für dich so herausragend?

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
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    #6725699  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    Carrot FlowerDann mal ran, Herr Kapitän:

    Ich verschiebe meine Meinungen und die Antworten auf Deine Fragen mal auf die nächsten Tage. Ich bin gerade im Begriff für eine andere Baustelle einen längeren Text zu verfassen. So lange halte mich, wie ich das immer in dem Fall tue, noch etwas bedeckt. Die vorschnelle Threaderöffnung musste trotzdem schon sein.

    Nur vielleicht ganz kurz zum Vorwurf des Überladenen. Natürlich steckt jede Menge Hall dahinter, aber das alleine rechtfertigt noch nicht das Adjektiv überladen. Auch nicht die großangelegten choralen Passagen, denn die stehen doch eigentlich für die unbearbeitete Reinheit schlechthin. Wenn ich nach dieser Formel meine Schlüße ziehe, dann wird jeder Künstler, der sein Album in einem Silo aufgenommen hat zum Bombastexperten, was sicherlich nicht der Fall ist. Ich halte die Arrangemenst für, ganz im Gegenteil, sehr minimalistisch. Das Intstrumentarium ist nicht wirklich furios und wirkt auf mich auch nicht erschlagend, sondern ist, wenn man es genau betrachtet, auf’s Wesentliche beschränkt. Neben dem gefallen mir vor allem die experimentelle Ruhepausen, die dann in völlig andere Strukturen münden. Der Fluß der Komposition wird also gestoppt. Genau diesen Moment weiß ich so sehr zu schätzen, wenn dann für Sekundenbruchteile nichts passiert und der Song dann mit einem völlig anderen Rhythmus zum Ende getragen wird. Das nicht überhastet, verworren, progressiv, sondern mit einem ganz wunderbaren Gefühl für feingesponnene Umschwünge, die dann eigentlich ziemlich traditionellem Songwriting entsprechen.

    Was mich ein wenig ärgert, ist, dass viele Leute (berechtigt) auf die Fleet Foxes abfahren, ein Album wie „Yellow House“ oder die „Friend EP“ von Grizzly Bear aber ziemlich untergegangen ist. Zwar gehen letztere etwas rhythmischer und weniger harmonisch zu Werke, trotzdem gibt es ganz klare Parallelen.

    --

    detours elsewhere
    #6725701  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich mag den Gesang nicht.
    Weder den Solo- noch den Harmoniegesang.

    Die gebremst vorgetragenen Passagen sind hübsch.
    Aber die Steigerungen und Spitzen funktionieren bei mir gar nicht.

    --

    #6725703  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    nail75 sozusagen das helle Gegenstück zur Portisheadschen Düsternis.

    Aufgrund des ganzen Abfeierns dieses Albums habe ich mir bereits vorgenommen, es mir bei Gelegenheit mal anzuhören.
    Danke nail, jetzt bin ich allerdings gewarnt…

    --

    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #6725705  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,704

    Bender RodriguezAufgrund des ganzen Abfeierns dieses Albums habe ich mir bereits vorgenommen, es mir bei Gelegenheit mal anzuhören.
    Danke nail, jetzt bin ich allerdings gewarnt…

    Wer Melodien mag ist bei dem Album klar im Vorteil. ;-)

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #6725707  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    nail75Wer Melodien mag ist bei dem Album klar im Vorteil. ;-)

    Okay, das war Warnung No. 2 …

    --

    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #6725709  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75Wer Melodien mag ist bei dem Album klar im Vorteil. ;-)

    nichts gegen Melodien, aber doch nicht alle gleichzeitig!

    --

    #6725711  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Natürlich steckt jede Menge Hall dahinter, aber das alleine rechtfertigt noch nicht das Adjektiv überladen

    In diesem Fall finde ich den Hall, dem man ja sonst durchaus verwabernde Wirkung unterstellen kann, unabdingbar. Jede Band überlegt sich ganz sicher dreimal, ob sie den Effekt einsetzt. Die räumliche Weite, die der Hall schafft, passt für mich perfekt zum eh „landschaftlichen“ Charakter der Musik.

    Auch nicht die großangelegten choralen Passagen, denn die stehen doch eigentlich für die unbearbeitete Reinheit schlechthin.

    Eine ganz große Leistung, diese Gesangsharmonien. Auch die empfinde ich als ganz klar, aber vielleicht hat klassisch choraler Gesang hier allgemein keinen so guten Leumund bzw. wird von vielen als per se gefühlsduselig empfunden??

    Was man der Musik sicher als negativ konnotiertes Attribut anheften kann, ist „hymnisch“. Sie kündet dabei aber nicht im messianischen U2-Sinne, sondern schwelgt in der eigenen Schönheit (grenzwertig ausgedrückt, aber inhaltlich passts scho). Ein bisschen L’Art pour l’Art, zum Glück wenig Befindlichkeit. Bei „Your Protector“ mit seinem „Condor-Pasa“-Rhythmus musste ich allerdings auch erstmal Abstand nehmen…

    Neben dem gefallen mir vor allem die experimentelle Ruhepausen, die dann in völlig andere Strukturen münden. Der Fluß der Komposition wird also gestoppt

    .

    Ich glaube, deshalb wird es auch bei aller Harmonie nicht kitschig, man merkt den Gedanken.

    Was mich ein wenig ärgert, ist, dass viele Leute (berechtigt) auf die Fleet Foxes abfahren, ein Album wie „Yellow House“ oder die „Friend EP“ von Grizzly Bear aber ziemlich untergegangen ist.

    Kenne ich überhaupt nicht, wird dann aber sicher nicht mehr lang so sein.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #6725713  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Dick Laurentnichts gegen Melodien, aber doch nicht alle gleichzeitig!

    Mit Verlaub: Hääääää? Du musst ein anderes Album haben als ich. Ich find da alles sehr transparent.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #6725715  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Carrot FlowerMit Verlaub: Hääääää? Du musst ein anderes Album haben als ich. Ich find da alles sehr transparent.

    ich hab nur Hörproben. Und die finde ich genauso überladen wie das Plattencover!

    --

    #6725717  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,366

    Wenn „White Winter Hymnal“ (Sub Pop Records) repäsentativ ist kaufe ich mir das Album. The beach boys meets the hidden cameras meets (u.U.) Belle & Sebastian.

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #6725719  | PERMALINK

    klienicum

    Registriert seit: 14.03.2005

    Beiträge: 7,451

    hier auch noch einmal der verweis auf den seit märz (der hype startete später) bestehenden [COLOR=“Blue“]bandthread. vor allem mit augenmerk auf die vorangegangene ep, die man bei aller würdigung des full lengths nicht vernachlässigen sollte. außerdem findet sich im thread das eine oder andere klangbeispiel.

    #6725721  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    keksofenIch mag den Gesang nicht.
    Weder den Solo- noch den Harmoniegesang.
    Die gebremst vorgetragenen Passagen sind hübsch.
    Aber die Steigerungen und Spitzen funktionieren bei mir gar nicht.

    Hihi, dein Post wächst ja ständig!

    Ich kann das ganz gut nachvollziehen. Beim ersten Hören habe ich mich selbst ziemlich gewundert, wie gut mir der Gesang gefällt, weil mir das oben schon angesprochene Hymnische allgemein meist zu viel ist. Ich bin aber drauf gekommen: Für mich klingt der Gesang auf rätselhafte Weise ganz unpersönlich und somit völlig unintim (ich ahne, dass man das auch ganz, ganz anders hören kann). Daher kann ich alle Aufs und Abs genüsslich verfolgen, ohne Dramatik oder Pathos zu argwöhnen.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #6725723  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,704

    Bender RodriguezOkay, das war Warnung No. 2 …

    Bald wirst Du gar nicht mehr auf die Idee kommen reinzuhören. :lol:

    Dick Laurentnichts gegen Melodien, aber doch nicht alle gleichzeitig!

    Ähem, vielleicht solltest Du doch mal das Werk in Gänze hören. Es ist zwar hymnisch und elegisch, aber nicht überladen. Vielleicht ist es Dir jedoch stilistisch zu warm, aber das kannst dann nur Du beurteilen.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #6725725  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    Carrot Flower
    Ich kann das ganz gut nachvollziehen. Beim ersten Hören habe ich mich selbst ziemlich gewundert, wie gut mir der Gesang gefällt, weil mir das oben schon angesprochene Hymnische allgemein meist zu viel ist. Ich bin aber drauf gekommen: Für mich klingt der Gesang auf rätselhafte Weise ganz unpersönlich und somit völlig unintim (ich ahne, dass man das auch ganz, ganz anders hören kann). Daher kann ich alle Aufs und Abs genüsslich verfolgen, ohne Dramatik oder Pathos zu argwöhnen.

    Das sehe ich anders bzw. das ganz genaue Gegenteil. Ich empfinde den Gesang eben doch als sehr intim, introspektiv und persönlich, dennoch auf eine gewisse Art und Weise naturverbunden und bescheiden. Die Fleet Foxes sind also in emotionalen Sphären zuhause, denen ich noch folgen, die ich nachvollziehen kann – auf Augenhöhe sozusagen. Bei einem standardtypischen Hymnenoverkill wie es z.B. die von Dir ins Spiel gebrachten U2 des Öfteren vollziehen (oder auch andere Melodieninflationisten), wirkt mir indes vieles zu sehr gekünstelt. Der Versuch sich mit breiter Brust in die Höhe zu schrauben, löst bei mir nur Fluchtgefühle aus.
    Hinzu kommt noch, dass die Arrangements der Fleet Foxes, wie ich oben schon geschrieben habe, doch relativ traditionellen, minimlistischen Strukturen folgen und so steht der hymnische Gesang erstmal in seiner Größe für sich allein und trifft eben nicht noch auf wabernde, weitflächigsten Keyboardmüll oder sonstige Ausgeburten der Selbstüberschätzung. Aus diesem Grund ist „Fleet Foxes“ für mich weit entfernt davon, überladen zu sein.

    klienicumvor allem mit augenmerk auf die vorangegangene ep, die man bei aller würdigung des full lengths nicht vernachlässigen sollte.

    Die LP-Besitzer dürften beides zu würdigen wissen, weil die EP dem Album hinzugefügt wurde. Ansonsten hast Du vollkommen recht. Besonders „Drops In The River“ hat es mir angetan.

    --

    detours elsewhere
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