Emily Jane White – Ode to sentience

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    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

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    1. Oh Katherine (*** 1/2)
    2. The cliff (*** 1/2)
    3. Black silk (*****)
    4. The black oak (*** 1/2)
    5. I lay to rest (California) (*****)
    6. Clipped wings (****)
    7. The preacher (****)
    8. The law (*** 1/2)
    9. Requiem waltz (**** 1/2)
    10. Broken words (***)

    If you choose to jump off a cliff/We can talk as you fall/But I can’t promise you, no/When you hit the ground that they’ll be/Something there to break your fall/Well I guess you know it all“ (The cliff)

    Ein schönes Album – das mich allerdings nie restlos überzeugen konnte. Ohne Frage: White hat ein Händchen für griffige, wohlfühlende Songs, für memorable Melodien – erfreulich obendrein: Die Musik arbeitet mit starken Gegensätzen, mit Disharmonien, sie ist nie lediglich süßlich – White ist entschieden kein Abkömmling schöngeistiger Pathoselfen. Die Arrangements ihrer Tracks sind stets ein wenig subtil unter Spannung gesetzt, mich hat diese Verbindung aus vordergründig ätherischen Momenten und dem unterschwellig düster pechernen Anstrich stets angesprochen. Manchmal schwebt ein brodelnder Basslauf im Hintergrund, Streicher huschen durchs Fenster, ein Klavier beginnt im Nebenzimmer wie von Geisterhand zu spielen – sehr gekonnt! Auch als Sängerin überzeugt mich die Kalifornierin: Gefühls- und ausdrucksstark, klar, geschmeidig, bestenfalls betörend. Und dabei gänzlich plattitüdenlos. Wer die Möglichkeit haben sollte, die Dame on stage sehen zu können, dem gebe ich direkt Brief und Siegel, dass er seine Begeisterung nicht an der Türe abgeben muss.

    Allerdings hat „Ode to sentience“ einen Haken: Es hätte viel besser sein können. Mancher Song scheint mir nicht völlig zu Ende gedacht, verliert sich in seiner Atmosphäre, zerfassert – andere sind widerum etwas zu stumpf
    („The cliff“) oder beliebig („Broken words“) arrangiert. Das entscheidende Manko ist allerdings die Produktion: Sauber, warm, hochglänzend – zum drin Versinken. Auch Whites Stimme: Zu dominant, zu laut – zu einheitlich den Song mit Hall übertönend. Für mich ist das kein Gewinn, sondern schafft hier eine Einheitlichkeit, die zuweilen zur Einfalt überkippt.

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    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,770

    Oh Katherine ****
    The Cliff ****
    Black Silk ***1/2
    The Black Oak ****
    I Lay to Rest (California) ***1/2
    Clipped Wings ***
    The Preacher ***1/2
    The Law ****
    Requiem Waltz ****
    Broken Words ***

    Gesamtwertung: gute ***1/2

    Für ihre Verhältnisse ein leichtes, luftiges, fast fröhliches Album.

    Die teilweise etwas plakativen Streicherteppiche, die raffiniert inszenierte Percussion und auch einige Gitarrensounds lassen das Gefühl aufkommen, daß hier im Studio lange, professionell und sehr bewußt am Gesamtsound gearbeitet wurde. Am Ende bleibt mir die Platte daher immer ein bißchen zu distanziert und zu glatt; diesen „unproduzierten“, rohen (Proberaum-)Charme in Verbindung mit dieser düsteren, bedrohlichen Unmittelbarkeit ihres Debüts „Dark Undercoat“ schätze ich dann doch deutlich mehr.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
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