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Trekker
PS: Nein, dies ist nicht grundsätzlich ein feindseeliger Beitrag. Man hat nur meine Lieblingsgruppe Grandaddy madig gemacht. You understand? Und dagegen wehr ich mich, ist doch logo.Ich habe hier überhaupt nichts madig gemacht, Trekkerchen. Fühl dich nicht immer gleich so angegriffen. Ist ja schlimm.
Was ich dir sagte bezieht sich auf das musikalische KÖNNEN der beiden Bands. Du wirst in Grandaddy niemanden vom Kaliber eines Richard Tandy oder Kelly Groucutt finden. Fairchild an der Gitarre … ok, geht so. Aber einfach nur die Verstärker auf maximum Gain stellen bringts nun mal nicht allein und Burtch an den Drums spielt nichts, was ich an einem guten Tag nicht auch hinkriegen würde. Verstehst du was ich meine? Ich sprach also von der musikalischen Qualität, oder auch Virtuosität. Lytle selbst hat etwa 2-3 unterschiedliche Akkustikgitarre-Rhythmen drauf. Damit kann er gegen Jeff Lynne nicht anstinken.
Nur DAS wollte ich zum Ausdruck bringen. NICHT dass Grandaddy nix kann oder gar schlechter seien als ELO. Habe auch nicht gesagt dass ELO besser sein als Grandaddy, wie von dir behauptet. Lediglich dass ELO in einer anderen Liga spielen musikalisch.
Auch ist es falsch, dass ich Pixies und Pavement nicht kenne/höre.
Schau auf meine Myspace Seite, und du wirst sehen was ich alles kenne bzw. höre.Es wird hier niemandes Lieblingsband schlecht gemacht. Ich selbst habe Grandaddy desöfteren live gesehen und auch schon den ein oder anderen Schnack mit Lytle gehalten nach der Show.
Und PELO kann man für sein Wissen und seine Fähigkeit sich verständlkich auszudrücken nur Respekt zollen. Das ist ein Fakt. Ich habe aber keinesfalls auf eine Antwort von seiner Seite „spekuliert“. Schnell hinter dem Papa verstecken? Aus dem Alter sind wir doch alle raus
Oder?
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
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WerbungDie Informationspage über das
Electric Light Orchestra
wurde eingestelltsteht auf der Webseite von www.First-Movement.de
Was ist los, dass eine der wichtigsten deutschen ELO-Fan-Seiten den Betrieb einstellt? Schade!!!
Meine derzeitige ELO-Lieblingspage: http://www.elosp.com/
Ich kann zwar kein spanisch, aber man kann ja auf die kleine D-Fahne klicken und den Rest sich zusammen reimen.--
Evident
Meine derzeitige ELO-Lieblingspage: http://www.elosp.com/
Ich kann zwar kein spanisch, aber man kann ja auf die kleine D-Fahne klicken und den Rest sich zusammen reimen.Meine nach wie vor http://www.elodiscovery.com/
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ist zwar noch ein bisschen früh, habe aber ab morgen keinen computer für eine woche. deshalb schon jetzt an euch alle frohe weihnachten und einen guten rutsch ins neue jahr. :party:
und dann hoffen wir mal für uns alle für das neue jahr baldige gute nachrichten bezüglich jeff’s neuem album!
in diesem sinne
liebe grüße :wave:
miss blue sky
--
elo4evermattMeine nach wie vor http://www.elodiscovery.com/
Jaja, diese gehört auch zu meinen regelmäßig besuchten Seiten. Leider bewegt sich seit einen Monat dort auch nicht mehr viel.
Weiß jemand warum www.first-movement.de dicht gemacht hat? Gab es da vielleicht wieder urheberrechtliche Probleme? Wäre ja nicht das erste Mal.
Hier noch ein Stern am mageren ELO-Web- und Newsseitenhimmel:
http://unofficialjefflynne.blogspot.com/Sicherlich gibt es ja noch ftmusic.com, die aber nicht unbedingt durch Aktualität glänzt.
--
Trekker
Ach was.
Ich wollte lediglich anmerken, daß Grandaddy nicht ELO sind, aber ständig nur auf deren Einfluß beschränkt werden. G’daddy haben aber nicht nur Lynne-esques Zeug fabriziert. Sie waren anfangs sehr dem Grunge zugetan, waren beeinflußt von Pavement, den Pixies, ja auch Nirvana. Das ist alles Musik, die ihr nicht hört. Deswegen kein Verständnis von Euerer Seite – irgendwer meinte hier mal was von, anderen Göttern Wein einschenken. Genau das passiert hier.
Natürlich sind Grandaddy mehr als eine Weiterführung des ELO-Sounds. Ich bin auch FAn und habe immer ihre EIgenständigkeit betont. Mich irritiert deshalb obige Aussage.
Es gibt doch auch einen Grandaddy-Thread. Wäre doch eine gute Idee, dort mal das neue Jason Lytle-Album (im Prinzip Grandaddy) zu diskutieren, welches einige gute STücke enthält.
Es stimmt übrigens auch nicht, dass ich obige Gruppen nicht höre. Von Nirvana (sowohl die 60er-Band als auch die Grunge-Truppe) mag ich vieles richtig gerne. Von den Pixies besitze ich „Surfer Rosa“, was aber zugegebenermaßen nicht wirklich mein Fall ist. Mit Pavement habe ich mich auch beschäftigt, denn ich höre mir grundsätzlich alles an, um mir ein BIld machen zu können. Ist aber nicht wirklich meine Musik.
Sag mir doch lieber, was Du von meiner Einschätzung hälst bezüglich der Live-Version von Kuiama. Hörst Du wenigstens den Don’t Bring Me Down-Groove heraus oder bin ich da der Einzige!?
Ich habe auch schon oft gesagt, wie sehr ich die Liveversion von Kuiama schätze. Wie gesagt, ich bin kein Musiker, aber ich glaube, ich weiss, was du mit Don’t Bring Me Down“ meinst. In „Don’t Bring Me Down“ zitiert Lynne aber alles Mögliche, angefangen mit der Beatles-Referenz am Songanfang (Sergeant Pepper Reprise). Ist doch typisch für ihn. Er greift auch in anderen ELO-Songs Muster von früheren ELO-Songs auf, stellt sie in einen anderen Kontext und macht wieder was ganz anderes daraus.
Es gibt viele tolle Gitarrenmomente für mich bei ELO (Noch mehr natürlich bei The Move). Weiss nicht, ob das alles absolut virtuos ist, aber der Break in ROB live 2001 ist geil, ebenso die Gitarre in Queen Of The Hours live Set Of Six. Oder das Gitarre/Violinenduell in Great Balls Of Fire/Hall Of THe Mountain King. Ich finde auch Don’t Bring Me Down Live 1986 toll. Und Ich liebe den Slidegitarrenbreak in Love Changes All.
Andererseits muss ich betonen, dass ich Jeffs Vielseitigkeit mag. Ich liebe Keyboardklänge zu sehr, um zu sagen, dass bei ELO mehr Gitarren zu (noch) besseren Ergebnissen geführt hätten. Ich finde eher , dass im Hinblick auf Keyboardtexturen die besondere Leistung des ELO und von Richard Tandy zu selten gewürdigt wird.
--
Ich bin, nachdem ich von Referenzen zu ELO gelesen habe, 2002 auf Grandaddy gestoßen. Da ich auch die Pixies supergeil fand, war ich gleich eine Fan von Jason Lytle. Ach ja, und die letzten vier Pavement-Alben habe ich in den 90igern hoch und runder gehört. Seit etwa zwei Monaten läuft in meinem Auto Muse ununterbrochen (das akt.Album ist aber eher mittelmäßig). Musste mich erst ein wenig überwinden. Hielte sie für lange Zeit als einen Radiohead-Abklatsch. Ist aber echt eine feine Mucke. Crippled Black Phoenix und Gazpacho(Nor.) sind meine diesjährigen Entdeckungen. Irgendwie habe ich meinen Hang zu melodischen Prog aber auch zu Surfpunk und Lofi Jeff Lynne zu verdanken, denn am Anfang steht bei mir immer die Band mit den drei Buchstaben: ELO
Was ich aber nicht verstehe, ist diese Diskussion.
Witziges YouTube-Video bei http://www.elosp.com/ entdeckt:
Mr. BLUE SKY en The Sing-Off
Ich hoffe, dass das keine Nachahmer findet! Ist vielleicht gut gemacht, aber absolut scheußlich.--
Hallo Ihrs.
Nu, da habe ich mich ja wunderbar verrannt. Nun gut, einiges von dem was ich schrieb, hat immer noch Gültigkeit. Das Wesentliche davon auszuklammbüsern, das nehme ich mir fürs nächste Jahr vor .. den habe ich jetzt nicht, den Nerv.
Evidentdas akt.Album ist aber eher mittelmäßig
Die Resistance ist noch genial, wenn man MUSE von früher nicht beachtet, schwach gegenüber den Vorgängern. Von daher absolute Zustimmung!
Evident … ich hätte es wissen müssen :sonne:
ELOs, please forgive me.
Wir reden nochmal über alles. Es ist aber die Nacht mit der Weih davor. 2010 aber leben wir hoffentlich auch noch alle :)
@ PELO_Ponnes: Auch Du hast das Gitarrenspiel von Jeff in der BBC-Fassung von Kuiama nicht heraus gehört, was sich durchs ganze Don’t Bring Me Down zieht. Seit wann muß man dafür ganz besondere Ohren haben? :)
Lieben Gruß, schönes Fest und einen guten Rutsch wünscht:
Peter, das Trekkerle--
Gelobt sei, was scharf macht und auch ein taubes Huhn hört mal ein Horn.Pünktlich zu Weihnachten ein schönes Interview.
http://cherryblossomclinic.110mb.com/mel.html
Und hier ebenso passend noch ein Song vom schönen Album „Gift Wrapped“ von Wilson, Gale und Co.
http://www.youtube.com/watch?v=qqrhPn0mb5Q
Und Trekker, hast du meinen post eigentlich richtig gelesen?
Falls ich es vor den FEiertagen nicht mehr hierher schaffe,
Frohes Fest.
--
Idle Race – The Birthday Party (1968)
Einführung
Dass Jeff Lynne schon vor ELO großartige und ja, von Kritikern und Musikerkollegen hochgelobte Musik machte, ist vielen gar nicht mehr bewusst.
Das erste richtige Studioalbum realisierte der junge Jeff Lynne bereits mit den Idle Race. Obwohl es in vielerlei Hinsicht einzigartig ist und für sich genommen schon ein herausragendes Werk darstellt, weist es schon auf viele Dinge hin, die später typisch für Jeffs Studioarbeiten wurden. Es war gewissermaßen sein Einstieg in die Welt der Studiozaubereien.
Was Jeff Lynne von vielen anderen jungen Musikern der aufkeimenden Beatmusikszene Birminghams in den frühen 60ern unterschied, war sein frühzeitig erwachtes Interesse an Sounds und Aufnahmetechniken. Als die Beatles 1966 mit „Revolver“ die Idee von Klangexperimenten im Studio endgültig salonfähig machten, stand der immer noch jugendliche Jeff Lynne als Prototyp eines Künstlers, der das Studio als Instrument nutzt, bereit und wartete auf seine Chance. Die Beatles wirkten als Katalysator, wichtig ist aber zu sehen, dass Jeff Lynne schon Anfang der 60er als Jugendlicher an Aufnahmetechniken interessiert war und nicht erst durch die Beatles dazu angeregt wurde. Er stellte sich bei Konzerten von Del Shannon oder Orbison immer schon die Frage, wie dieser oder jener Sound erzeugt wurde und warum alles anders klang als im Studio. Er begeisterte sich 1962 für Joe Meek und die Tornados (Telstar), der ja am Anfang dieser Entwicklung eines neuen Studioverständnisses/einer neuen Aufnahmeideologie stand. Und er richtete sich ein primitives „Studio“ zu Hause bei seinen Eltern im Vorraum ein, mit Plattenspielern, Tonbandgeräten, Instrumentarium, Verstärkern und später einem Bang&Olufson-Rekorder ein usw.Im Folgenden versuche ich, die Band Idle Race, damals Lieblinge der Kritiker, und ihr Album „The Birthday Party“ den Interessierten näherzubringen
Allgemeine Albuminformationen
– VÖ: Oktober 1968 (UK) Liberty Records (Mono- und Stereoformate)
– Studio: Advision Studios, London
– Produziert und engineered von: Eddie Offord, Gerald Chevin und The Idle Race
– alle Songs geschrieben von Jeff Lynne außer Pie In The Sky (Dave Pritchard)Cover
Die „Birthday Party“ kam in einem Klappcover, welches auf der Vorderseite eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier der Idle Race zeigte. Auf der Innenseite wurde man Zeuge einer Party, bei der berühmte Politiker, BBC Radio 1 DJs, Leute von der Plattenfirma, Musikerkollegen wie Hank Marvin oder die Mitglieder der Move und Beatles sowie Bekannte und natürlich die Idle Race selbst (in jungen Jahren) mitfeierten. Dies war gewissermaßen eine weitere originelle Anwendung der Bildcollagetechnik, wie sie die Beatles bereits für ihr Album Sergeant Pepper angewandt hatten (in den Staaten, wo das Album einige Monate später erschien, verwendete man allerdings eine andere, surrealistische Collage mit Ballonen und ohne die ganzen Brummie-Referenzen).
Musiker und Mitwirkende
Die Idle Race waren eine typische vierköpfige Band der Sechziger mit Roger Spencer (Schlagzeug), Dave Pritchard (Rhythmusgitarre, Gesang), Greg Masters (Bass, Gesang) und Jeff Lynne (Gitarre, Gesang). Die Streicherarrangements bei einigen Songs stammen von Cy Payne. Ex-Nightrider Roy Wood hat entgegen der Aussagen in manchen Zeitungsartikeln bei keinem Song selbst mitgespielt (auch nicht auf der von ihm geschriebenen ersten Single Here We Go Round The Lemon Tree), wenn man den Bandmitgliedern Glauben schenkt. Bei Roger Spencer ist noch anzumerken, dass aus ihm später ein bekannter Komiker wurde. Er nennt sich nun Ollie Spencer.
Albumentstehung
Jeff Lynne wechselte im Frühjahr 1966 ins professionelle Musiklager. Er stieg bei der Birminghamer Band The Nightriders ein, die „bekannteste unbekannte Band“, in der bis Ende 1965 auch Roy Wood gespielt hatte. Letzterer half der Band, die sich nach einer erfolglosen Single Ende 1966 mittlerweile in Idle Race umbenannt hatte, auch zu neuerlichen Plattenaufnahmen, die dann letztlich zu den Sessions für „The Birthday Party“ wurden.
Wood, der mit den Move mittlerweile die ersten Hits gelandet und wichtige Beziehungen geknüpft hatte, wusste, dass die Londoner Advision Studios ihren jungen Studiotechnikern am Wochenende immer die Möglichkeit gaben, sich fortzubilden und neue Aufnahmetricks zu erlernen. Auf seinen Vorschlag hin kamen die Toningenieure Gerald Chevin und Eddie Offord, die mit den Move gearbeitet hatten und in dem Studio auf Teilzeitbasis angestellt waren, von London zum damaligen Mittelpunkt der Birminghamer Musikszene, dem Cedar Club, um sich die Idle Race anzuschauen. Nach einer überzeugenden Vorstellung unterbreiteten sie der Band das Angebot, mit ihnen als Produzenten jeweils am Wochenende einige Sachen aufzunehmen, da sie dann freien Zugang zu den Studios hätten. Somit fuhren die Bandmitglieder bald über einen längeren Zeitraum jedes Wochenende von Birmingham nach London, oft nachdem sie zuvor noch einen Gig in der Gegend rund um Birmingham gespielt hatten. Aufgenommen wurde dann meistens in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Im Gegensatz zu anderen Newcomerbands konnten die Idle Race nach Herzenslust im Studio experimentieren und hatten unbegrenzte Studiozeit zur Verfügung. Das Aufnahmeverfahren war stark von der Idee der Klangbastelei geprägt, es ging nicht um die authentische Aufnahme der Live-Gitarrenrockband Idle Race, die ein völlig anderes Gesicht hatte.Im Laufe der Zeit war zu beobachten, wie Jeff Lynne sich mit zunehmender Erfahrung immer mehr zum Kopf der Idle Race aufschwang. Man traf sich in Jeffs Vorraum in Shard End, um Stücke zu schreiben. Zwar komponierte Dave Pritchard auch ein paar Songs, doch hauptsächlich war es Jeff, der der Band in der Regel ein selbstgemachtes Demo einer Songidee vorspielte. Mit wenigen Ausnahmen – etwa der spätere Idle Race – Song DAYS OF BROKEN ARROWS – hatte Jeff sehr klare Vorstellungen und war weitgehend festgelegt bezüglich der Ausführung. Im Studio selbst wurde der junge Musiker auch immer selbstbewusster und schlüpfte zunehmend in die Rolle eines Koproduzenten. Er konnte dabei viel von dem Produzenteam lernen: Nach Dave Pritchard war vor allem Eddie Offord, der später durch seine Arbeit mit der Progband Yes eine gewisse Berühmtheit erlangen sollte, schon damals ein herausragender Toningenieur: „Er zerschnitt oft Bandstücke mit einer Rasierklinge und stellte sie um oder fügte sie rückwärts ein, oder fügte sie in einen anderen Bandabschnitt ein. Wir lernten jede Menge solcher Sachen von ihm.“ (Gill, FTM. „How The Idle Race Was Won!“) Der Aufnahmeprozess dauerte über sechs Monate. Da es der Band, die zu Beginn ohne Manager und Plattenvertrag ins Studio eingezogen war, mittlerweile gelungen war, einen Deal mit der amerikanischen Plattenfirma LIberty Records (die gerade bemüht war, in England Fuß zu fassen) zu unterschreiben, folgten ab September 1967 erste Vorabsingles, die dann im Oktober 1968 schließlich in der VÖ des Albums gipfelten.Konzept
Bei „The Birthday Party“ handelt es sich praktisch um den Prototyp eines Konzeptalbums. Sicher orientierte man sich bei der Suche nach einem gemeinsamen Rahmen für die Songs an „Sergeant Pepper“ (welches ja die Beatles ironischerweise gar nicht als Konzeptalbum sehen wollen/wollten) und fand diesen in der schon im Cover angedeuteten Showatmosphäre. Das Album vermittelt die Atmosphäre einer Konzerthallen-Varieteshow, welche dann mit Soundeffekten und Songs wie ON WITH THE SHOW auch noch zusätzlich unterstrichen wird. Im Gegensatz zu „Sergeant Pepper“ beschränkte sich das konzeptionelle Denken der Idle Race aber nicht nur auf den äußeren Rahmen, sondern mündete auch in einem übergreifenden lyrischen Konzept für das Album, das (fast) konsequent durchgezogen wird.
Denn bei genauerem Hinhören stellte man fest, dass irgendetwas faul war an dieser scheinbar so unbeschwerten Geburtstagspartystimmung. Im Grunde war das einigende Band der Platte die Beschäftigung mit den Außenseitern der Gesellschaft, also all den skurrilen Charakteren, Paradiesvögeln, Geisteskranken, unter Zwangsvorstellungen leidenden Menschen oder verwirrten Menschen, die irgendwie im Abseits stehen und zu deren Party niemand kommt, ähnlich wie beim (beinahe) Titelsong des Albums. Auf einer weiteren Ebene schwang dabei ferner unüberhörbar die damals recht angesagte Neigung zum typisch Britischen mit, die von Gruppen wie The Who und The Kinks und 1967 speziell auch den Syd Barrett-geführten Pink Floyd angeregt worden war. Auch in der Musik der Idle Race war diese tief in der englischen Tradition verwurzelte Grundhaltung, angefangen von den omnipräsenten Music Hall-Einflüssen über die Betonung des englischen Akzents in einigen Songs hin bis zur Beschäftigung mit typisch englischen Charakteren und Situationen überdeutlich. (Stellenweise kam auf der „Birthday Party“ trotz aller Skurrilität und Exzentrizität sogar eine Form von Sozialkritik zum Ausdruck, wenn auch in einer sehr indirekten Form und ohne den erhobenen Zeigefinger.)Genre und Klangbild
In musikalischer Hinsicht ist das Debütalbum der Idle Race geprägt von der Klangästhetik des Psychedelic Rock, welcher ab 1965 von Amerika herüberschwappte, aber auf der Insel oft eine deutlich poppigere Ausrichtung erfuhr. Auf ihrem Plattenteller servierten Jeff Lynne und seine Kameraden dreiminütige, meist leicht schräge Popsongs auf der Höhe der Zeit, die zugleich vor Melodienreichtum nur so strotzten. Es war aber die Kombination mit den zum Teil bizarren oder zumindest ungewöhnlichen Texten, einfallsreichen Arrangements und im Überfluss vorhandenen innovativen Soundeffekten und kreativem Editing, die trotz der unüberhörbaren Bezüge zu zeitgenössischen britischen (The Move, Moody Blues, Kinks und Beatles und Pink Floyd), aber auch amerikanischen Gruppen (man beachte: Die Idle Race waren durch ihre Plattenfirma Liberty Records sozusagen an der Quelle für die neuesten Hits aus Amerika) eine höchst individuelle und so noch nie da gewesene Mixtur ergab. Die Kompositionen bestehen neben der Grundinstrumentation durch die Band mit Gitarren, Bass und Schlagzeug oftmals noch aus einigen zusätzlichen Ebenen wie einem Cello-Arrangement beim (beinahe) Titelsong, kleinem Streichorchester bei zwei Songs und natürlich den überbordenden Studiotricks und Soundeffekten. Besonders deutlich wird das bei Mrs Ward und den Gewehrfeuer/Granateneffekten und LUCKY MAN, das mit dem Beschleunigen der Tapes am Schluss im totalen Chaos endet. Der Song PIE IN THE SKY wird von Pritchard gesungen. Fast alle übrigen Songs wurden indes von Jeff Lynnes Gesangsstimme dominiert, wobei natürlich auch hier der Wille zum Klangexperiment zu oft interessanten Verfremdungen geführt hat, wovon die Tatsache, dass die Stimme manchmal klingt, als käme sie aus einem Kofferradio, nur einer von einer Fülle verschiedener Effekte ist.
Die Songs
Skeleton And The Roundabout
http://www.youtube.com/watch?v=fe65IdPCy1w&feature=related
Happy Birthday/The Birthday
http://www.youtube.com/watch?v=wOKFpEl_EPU&feature=related
I Like My Toys
http://www.youtube.com/watch?v=HG7_S3nv7uY&feature=related
Morning Sunshine
Follow Me Follow
http://www.youtube.com/watch?v=gPDW0ea0Mwk&feature=related
Sitting In My Tree
http://www.youtube.com/watch?v=q0KiEFLpIrA&feature=related
On With The Show
http://www.youtube.com/watch?v=eb-OptYSdjo&feature=related
Lucky Man
Mrs Ward
Pie In The Sky
The Lady Who Said She Could Fly
http://www.youtube.com/watch?v=Ow06m8m9XAI
End Of The Road
http://www.youtube.com/watch?v=AUfMre3-Kg0&feature=relatedNon-Album-Tracks und Outtakes
– Here We Go Round The Lemon Tree (Wood)
– My Father’s Son (Pritchard)
– Impostors of Life’s Magazine
– Knocking Nails Into My HouseEs gibt wohl ein paar Outtakes, von denen einige vielleicht auf dem geplanten Idle-Race Boxset erscheinen könnten
– Shard End Crescent
Outtake von 1968; entstand in der Zeit, als Roy bei Jeff Blackberry Way- Demo aufnahm.Alternative Versions
Abgesehen von den Mono- und Stereomixen
– Lucky Man (Kompilation Back To The Story)
– Follow Me Follow (Kompilation Back To The Story)Promotion, Rezeption, Fazit
Obwohl sich das Album nicht wirklich schlecht verkaufte, gelangte es letztlich ebenso wenig wie eine der Vorabsingles in die Charts. Alledings erhielt es gute Kritiken, und die Idle Race waren hochgeachtet in wichtigen , einflussreichen Kreisen. Zu den Fans zählten BBC DJs wie Kenny Everett (später gar Ehrenvorsitzender des Fanclubs) und nicht zu vergessen die damalige und heutige Ikone John Peel, der leuchtende Augen bekam, wenn es um die Idle Race ging. Weiter Stuart Henry und der „Echoes“ und „Disc“ – Herausgeber Ray Coleman (der sich dann an den Sleeve-Notes des zweiten Albums beteiligte). Letzterer sprach von „der aufregendsten britischen Popgruppe seit den Beatles“. Auch Musikerkollegen wie die Beatles und Marc Bolan (der dann beim zweiten Album im Studio mit der Band herumlungerte) lobten die Musik der Gruppe in höchsten Tönen. Live spielte man zusammen mit allen großen britischen Gruppen der damaligen Zeit, und an Orten wie dem Marquee oder „Speakeasy“. Die Band war so gut, dass bei Unikonzerten mit mehreren Bands andere sich oft weigerten, nach den Idle Race aufzutreten. Der junge Brian May schaute sie sich an, um sich einiges von Jeffs innovativem Violinengitarrensound aabzuschauen. Auch sonst verblüffte die Band mit verrückten Soundexperimenten auf der Bühne. Ohne die Idle Race wären viele amerikanische Stücke nicht so schnell in GB bekannt geworden, da sie immer an vorderster Front waren, wenn es darum ging, diese Nummern in ihr Repertoire zu integrieren. Status Quo sollen bei einem Festival sowas von beeindruckt von ihrer Vorgruppe gewesen sein, dass sie ihr ganzes Konzept überdachten (vgl. Brum Rocked On!). Und dann gab es noch die zahlreichen Radiosessions für die BBC, alleine 6mal bei Top Gear, der Show mit John Peel. Der Produzent der meisten Top Gear Shows, Bernie Andrews, war ebenso beeindruckt und hat rückblickend einmal gesagt, dass die erste Session mit den Idle Race mit zum Beeindruckendsten zähle, an dem er beteiligt war.
Wie dem auch sei, das Massenpublikum erreichten die Idle Race nicht (ein Grund mag im unerfahrenen Management gelegen haben, die manchmal genannten Texte sehe ich nicht als Hindernis, siehe Early Pink Floyd), aber sie waren eine Gruppe für Eingeweihte und Musikerkollegen, die hohes Ansehen genoss. Die Bedeutung des ersten Albums liegt einerseits darin, dass es ein erstklassiges Beispiel des britischen Psych Pop ist. Im Nachhinein gibt es so einige, die gar von einem Meisterwerk reden. Ferner hat Jeff Lynne viel über die Studioarbeit lernen können, so dass er – bei Newcomern damals sehr ungewöhnlich – schon beim zweiten Album zum alleinigen Produzenten aufstieg.
Quellen
Vor allem die Publikationen des Fanclubs Face The Music: FTM 6,7, 14 (zentrales rückblickendes Interview), 16, 21,22
Auch erwähnenswert das Buch „Brum Rocked On“ von Laurie Hornsby.
Dazu ein paar zeitgenössische Artikel wie „Why no success for the Idle Race“ und ein Top Gear Interviewauszug.
Empfehlenswert ferner der Internetauftritt von Ken Greenwell
http://members.iinet.net.au/~althomp/austelo/idle/index2.htmlNa denn, Happy Birthday Jeff. Mögen recht viele Leute zu deiner Party erscheinen!
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Jaja, die Idle Race, nie vergessen oder unter welcher Prämisse man sie gekauft hat.
Roy Wood war immer in Ordnung, aber hast Du Dir irgendeinen Kram geholt, irgendetwas was mit Jeff Lynne zu tun hatte und dann hast Du ihn verschwiegen?
Ich rede von meinem ganzen Leben.
Wenn ich gefragt werde, was ich für eine Musik höre, dann falle ich garantiert nicht ins Haus, und antworte Electric Light Orchestra.
Ich anworte Artrock, Kunstpop, vielleicht ringe ich mich dazu durch, daß ich sage: Ich höre QUEEN. Selbst das wäre schon … ich sag nur: Hot Space.
Mann, das wäre doch peinlich. Warum? Weil ELO am Ehesten mit Hold on Tight und dem Discovery-Album assoziert werden und das nicht zu Unrecht.
Warum mußte Jeff & Co so dem Kommerz verfallen, warum haben sie nicht spätestens nach der World Record eine andere Richtung aufgesucht?
Deswegen, und allein deswegen – bin ich als Lynne-Fan niemals 100 %ig Stolz auf Jeff % Co.
Jetzt könnt Ihr mich als ELO-Fan für einen Dödel halten, aber wer hat immer Bock auf den Außenseiterpostern, hm?
Nein, den gibt es nicht als Braten extra, sorry.
Sö! Lieben Gruß und guten Rutsch,
Euer Trekkerle--
Gelobt sei, was scharf macht und auch ein taubes Huhn hört mal ein Horn.Lieber Trekker, so ein harter Tobak kurz vor Jeffs Geburtstag. Jaja, ich verstehe Dich, wenn ich hier und da die aktuelle Musikpresse durchschaue. Aber ansonsten sind wir doch schon so lange dabei! Im Jahr 83, als ich ELO-Fan wurde, musste ich mich mit Leuten herum schlagen, die Bob Dylan, Udo Lindenberg und Neil Young hörten. Und irgendwann die Traveling Wilburys ganz toll fanden. Das war dann schon eine kleine Genugtuung, ihnen zu erklären, wer da an den Knöpfen gesessen hat.
Ja, Discovery ist ein kommerzielles Album, aber für mich ein perfekt produziertes und ich höre es immer wieder gerne rein. Nach ANWR kam ja noch OOTB. Ich mag es nicht besonders, obwohl es seine starken Momente hat. Für mich ist es jedenfalls nicht unbedingt kommerziell, da es insgesamt schwer zugänglich ist.
Tja, und gegen die Rock´n´Roll -Nummern kann man wohl nichts machen. Das sind nun mal Jeffs Wurzeln und die ziehen sich durch seine gesamte Karriere. (siehe „King Ralph“, OST)Ich stelle heute eher zwei Reaktionen fest: Zum einen, dass musikinteressierte Leute ELO kennen und die Band durchaus achten oder heutzutage viel häufiger – sie haben keine Ahnung, von was ich da spreche und da hilft die Zuordnung zu einer Musikrichtung schon ein wenig weiter.
Ich denke, dass sich die Wahrnehmung von älterer Beatmusik sowieso verändern wird. Um so mehr Bands für immer verschwinden, um so mehr wird die Rock- und Popmusik einer Zeitperiode eine klassische musikgeschichtliche Verarbeitung erfahren.
--
Gefunden bei http://www.elodiscovery.com/all-over-the-world.html:
Joe Walsh recently mentioned on Eagles Radio that he’s working on a new solo album with Jeff Lynne and describing it as „a mix of the James Gang and Electric Light Orchestra“. It will be released in 2010.
--
Na, das hört sich gut an. Ich habe auch einige Gerüchte bzgl. Jeff/ELO News im Januar vernommen. Bin mal gespannt …
Was die Sache „Kommerzielles Album“ betrifft. Was ist schon „kommerziell“? KLingt etwas rau und kantig, dann ist das angeblich ehrlich. KLingt es hingegen geschliffen und perfekt produziert, ist es angeblich nicht mehr authentisch oder seicht. Dass die glatte, große Produktion einen eigenen Wert haben könnte, wird dabei einfach übersehen. Viele Künstler, die angeblich so authentisch sind und sich nicht von Plattenfirmen reinreden lassen, wollen letztlich auch mehr Alben verkaufen. Jeff hat zwar manchmal Kompromisse gemacht, sich aber nie „verkauft“. Er hat Musik immer in erster Linie für sich gemacht, auch zu „Discovery“-Zeiten. Er hat auch damals davon geschwärmt, wie toll es ist, im Studio zu sein und aufzunehmen. Er hat eben eine natürliche Affinität zu melodischem Pop mit Hooklines und gr0ßen Arrangements. Discovery ist halt nichts für Freunde des rauen Gitarrenrocks, aber es hat eigene Qualitäten. Oh Gott, himmlische einfangende Melodien, werden einige beinharte Rockfans jetzt sagen. Ja, aber da ist noch viel mehr. ZUm BEispiel die detailreichen Arrangements und die raffinierten Studiotricks. Habe gerade den Artikel im RS über Final Fantasy gelesen, in dem dieser die Bedeutung der Dreidimensionalität in seiner Musik anführt. Jeff Lynne hat damals schon großen Wert auf genau das gelegt. Hört Euch das GAnze mit Kopfhörern an. Die nahen KLänge, die fernen Klänge, wie alles im KLangraum angeordnet ist. Da steckte viel viel Arbeit dahinter. Und dann entdeckt man weitere verrückte Dinge, zum BEispiel die seltsamen Intros zu den Songs, die eigenartige Benutzung des vocoders, der Schlussteil von On The Run. Leute, das ist große Kunst. Die negativen Meinungen zu Discovery wurden ja auch gut über die Medien initiiert. So nach dem Motto „seichter Discoausverkauf“.
Abgesehen davon: Eigentlich interessiert mich ohnehin nur, wie MIR die Musik gefällt (ist doch wurscht, ob der Künstler es selbst mag oder nicht, die Qualität der ARbeit muss nicht automatisch minderwertig sein). Ich unterscheide zwischen guter und schlechter Musik (für mich). Und ich mag beides: die kantigeren Sachen von ELO und das Grandiose von Discovery oder Time.
Und schließlich: Habe gerade für meinen Idle-Race-Artikel alten Artikel mit Jeff gelesen. Darin sagt er in etwa, er könne nicht so recht verstehen, warum er so wenig Erfolg habe. Die Leute kämen zu ihm und sagen, dass sie es mögen, und ihre Studiosachen seien eigentlich „kommerziell“. Also: Jeff Lynne hat damals nichts anderes versucht als bei „Discovery“, nur ironischerweise galten IDle RAce als Helden des Underground.
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Zitat:
Joe Walsh recently mentioned on Eagles Radio that he’s working on a new solo album with Jeff Lynne and describing it as „a mix of the James Gang and Electric Light Orchestra“. It will be released in 2010.Diese beiden Komponenten hatte sicher NIEMAND auf der Kappe
Nach was soll es auch sonst klingen?!
Eine Mischung aus Vadder Abraham und Milli Vanilli hätte mich jetzt überrascht.--
"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
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Schlagwörter: Doku, DokumentatiEon, ELO, Jeff Lynne, TV Tipp
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