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Django Reinhardt
Der 1910 in Belgien geborene Gitarrist wird schlechthin als einer wichtigsten europäischen Jazzmusiker gehandelt.
Durch einen Brand in der Wohnwagenbehausung der umherziehenden Familie verblieb eine Verkrüppelung der linken Hand mit einer nicht mehr vollständigen Gebrauchsfähigkeit.Mit dieser Einschränkung vollzog Reinhardt gleichwohl eine Änderung zu einer Technik, die ihn fortan im brillanten Single-Note – Spiel glänzen ließ.
Die bisher geläufige Folklore seines Volkes , der Roma, erfuhr eine Erweiterung zum Jazz , als er in Frankreich umherzog und Kontakt zum Jazz und zu Jazzmusikern erlangte.
So gründete er 1934 zusammen mit dem Geiger Stephane Grappelli den „Hot Club de France“, und der „Gypsy Swing“ war geboren.
Weitere wichtige Stationen waren ein Umzug nach London im Jahre 1939 und der Amerikaaufenthalt im Jahre 1946. Reinhardt lernte klassische (E-Musik) kennen und lieben und lernte weitere berühmte Jazzmusiker kennen. So tourte er mit Duke Ellington, und ersetzte seine akustische durch die elektrische Gitarre.
Die letzten Aufnahmen gibt es aus 1953 und in diesem Jahr, am 16.5.1953 , starb dieser großartige Musiker viel zu früh.
Neben Charlie Christian sicher einer der Wegbereiter der Gitarre im Jazz!
Als gelungenen Einstieg in Django’s Welt sollte man sich die „Retrospective 1934-1953“, auf Emarcy/Universal, zu Gemüte führen…
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WerbungZum „Centennial“ sind ja jetzt diverse Boxen erschienen… die „Djangologie“, sehr billig zu haben, aber anscheinend mit wenig Infos und CDs, die exakt den Inhalt der einzelnen LPs des früheren Sets enthalten. Dann ein grösseres Set von Harmonia Mundi, und – wohl die empfehlenswerteste Variante – Boxen mit den „Intégrales“ von Frémeaux, im Herbst kommt die dritte und letzte Box raus, damit hat man zum Discount-Preis alle 2CD Sets.
Hab mich noch nicht entschliessen können, da ich von Django schon das Mosaic Set und alle Jazz in Paris CDs habe (die gab’s auch mal noch in einer Box gesammelt, glaub ich), sowie eine 4CD vom Piratenlabel Definitive mit allen Sessions mit „Americans“.
Und die dämlichen Musikläden hierzulande haben natürlich sowieso nur die von EMI vertriebene „Djangologie“-Box im Gestell, die unattraktivste (wenngleich billigste) der drei Optionen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaWas haltet ihr von den aktuellen Reinhardt Hype?
Lohnt sich die Mosaic Box?
Alex
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Es gibt einen Reinhardt Hype? Der war mir bislang entgangen, aber natürlich finde ich ihn gut.
Worin äußert er sich?Das Set kenne ich nicht. Ich bin mit der ersten JSP-Box aber sehr zufrieden, darauf findet sich ein Teil der Aufnahmen. Ich werde vielleicht da mal nachlegen und eine der anderen Boxen erwerben.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ja überall sieht in den Plattenläden große Boxen und man sieht auch Plakate von ihm hängen.
Es wundert mich etwas,denn der Mann ist ja schon seit 57 Jahren tot.Ich habe von ihm die „Swng de Paris“ Box.Ein schöner Querschnitt aus seiner Karriere.
muss ich mir mal wieder anhören.:-)
„Gypsy Swing“ nannte man das damals,gell Gypsy?:sonne:
Alex
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Kein Hype, einfach einer der grossen (wohl der erste wirklich wichtige Jazzmusiker aus Europa überhaupt, und für einige Zeit der einzige) des Jazz.
Siehe mein Post oben zu den diversen Boxen. Diejenige von Harmonia Mundi ist mit 26CDs wohl die grösste einzelne, die „Djangologie“ von EMI ist eher enttäuschend, ein Reissue des gleichnamigen LP-Sets in soweit ich weiss gleicher Anordnung (also mit für ein Box-Set absurd kurzen CDs).
Am ausführlichsten ist die Werkschau von Frémeaux, die auch ihre eigenen Remasterings machen und die sollen üblicherweise recht gut sein, was man so hört.
JSP hat mehrere Boxen draussen, sie sind billig und klingen gut, aber es ist halt auch einfach eins dieser Billig-Labels… kauf ich doch eher selten, und von Django habe ich schon zuviel – entweder gibt’s irgendwann die drei Frémeaux-Boxen, oder dann lass ich’s bei dem bewenden, was ich schon habe – die EMI oder Chant du Monde/Harmonia Mundi Boxen werd ich mir jedenfalls sparen.
Was das Mosaic-Set betrifft, ich mag es gerne, habe aber von Leuten mit heikleren Ohren schon Klagen über die nicht so tolle Qualität der Aufnahmen gehört.Zur Djangologie (EMI, 20CD), von hier:
Platz 7:
Djangologie 1928-1950. 20 CDs (EMI Music France)Anfang der 70er war diese Box – auf Vinyl oder auf Kassetten – nicht nur so etwas wie der „heilige Text“ aller Django Reinhardt-Verehrer, ihr verdankte sich ein Stück weit auch die Wiederentdeckung des genialen Gitarristen und seiner Musik. Denn kaum zu glauben, aber wahr: In den 60er-Jahren wäre Django Reinhardt beinahe in Vergessenheit geraten, sogar und vor allem bei den Sinti und Roma, die ihn – bedingt auch durch Bräuche, die die (Nicht-) Erinnerung an einen Verstorbenen regeln – als ihre kulturelle Ikone erst richtig in den 70er-Jahren entdeckten. Eine Rolle spielten dabei das damals neue Medium der Musikkassette – der Wohnwagen unter den Tonträgern – und Compilations wie diese, die nun erstmals in all ihrer Retro-Pracht auf CD erhältlich ist. Allerdings hätte der Ausstattung der Box etwas weniger Retro gut getan: 20 CDs ohne jedes weitere Booklet, nicht mehr Info als Aufnahmedatum und Besetzung – das ist für einen hundertsten Geburtstag etwas arg dürftig.
Dort gibt’s auch mehr zu den anderen Boxen (sowie Büchern etc).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaZumindest die erste Django-Box von JSP wurde von Ted Kendall sorgfältig remastered. Die CDs mögen billig sein und JSP inzwischen nicht mehr vertrauenswürdig, aber damals waren sie es und diese Box ist erstklassig.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Zumindest die erste Django-Box von JSP wurde von Ted Kendall sorgfältig remastered. Die CDs mögen billig sein und JSP inzwischen nicht mehr vertrauenswürdig, aber diese Box ist erstklassig.
Ja, das stimmt – die Anfänge von JSP scheinen da anders/besser gewesen zu sein, aber ich hab mich nie ausgiebig mit dem Label und seinem Katalog befasst. Das einzige, was ich mal haben will, ist die komplette Fats Waller Reihe (die ersten zwei stehen seit einem Jahr ungehört im Gestell, daher hab ich bisher noch keine weiteren gekauft).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDu brauchst auf jeden Fall die Jelly Roll Morton Box, remastered von John R T Davies.
http://www.amazon.co.uk/Complete-Recorded-Works-1926-1930-Morton/dp/B00004WK09/ref=cm_cr_pr_sims_t
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Du brauchst auf jeden Fall die Jelly Roll Morton Box, remastered von John R T Davies.
http://www.amazon.co.uk/Complete-Recorded-Works-1926-1930-Morton/dp/B00004WK09/ref=cm_cr_pr_sims_t
Ja, ich weiss… aber ich hab dummerweise die RCA-Box, die anscheinend einiges schlechter klingt. Da es so unglaublich viel tolle Musik gibt, die mich interessiert, tue ich mich schwer, Sachen, die ich schon habe, nochmal zu kaufen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaalexischickeJa überall sieht in den Plattenläden große Boxen und man sieht auch Plakate von ihm hängen.
Es wundert mich etwas,denn der Mann ist ja schon seit 57 Jahren tot.Ic
der „Hype“, der natürlich nichts weiter ist, als verdiente Aufmerksamkeit für eine der großen Genies des 20. Jahrhunderts, hat wohl mehr mit seinem hundertsten Geburtstag als mit dem 57. Todestag zu tun… in Michael Dregni’s empfehlenswerter Biografie, steht die witzige Geschichte, dass Djangos Name in den Geburtsunterlagen aus, hmm, taktischen Gründen als Reinhardt angegeben wurde, der Mädchenname seiner Mutter, sein Vater hieß Jean-Eugène Weiss, und nichtJean-Baptiste Reinhardt, wie er dort eintragen liess… später trennten sich die Eltern und Django wuchs bei seiner Mutter auf, daher passten Name und Geburtsname zusammen…
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.asdfjklöDie bisher geläufige Folklore seines Volkes , der Roma, erfuhr eine Erweiterung zum Jazz , als er in Frankreich umherzog und Kontakt zum Jazz und zu Jazzmusikern erlangte.
dass, sozusagen, Djangos Musik die Folklore seines Volkes soweit überdeckt hat, dass es mittlerweile durchaus Sinn macht, sie selbst als die nächste Entwicklungsstufe dieser Folklore zu sehen, ist im übrigen ziemlich bemerkenswert – mir fällt spontan keine Einzelperson ein, die das in diesem Maße geschafft hat…
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.redbeansandricedass, sozusagen, Djangos Musik die Folklore seines Volkes soweit überdeckt hat, dass es mittlerweile durchaus Sinn macht, sie selbst als die nächste Entwicklungsstufe dieser Folklore zu sehen, ist im übrigen ziemlich bemerkenswert – mir fällt spontan keine Einzelperson ein, die das in diesem Maße geschafft hat…
Na ja, aber trifft das denn so deutlich zu?
Wenn man Musik aus Rumänien oder so anhört dann geht das auch heute noch ganz ohne Django.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windNa ja, aber trifft das denn so deutlich zu?
Wenn man Musik aus Rumänien oder so anhört dann geht das auch heute noch ganz ohne Django.ja, wobei ich den Eindruck hab, dass das auf Rumänien auch deutlich mehr zutrifft als für Frankreich oder Deutschland… und von außen ist auch schwer zu beurteilen, was hier jetzt im einzelnen wie kommerziell, wie retro, wie künstlerisch wertvoll ist… aber eine gewisse Masse lässt sich auch bei oberflächlichem googlen schwer aber dass sich hier ein (Jazz)stil aus der Vergangenheit auf so eine Weise überlebt ist schon irgendwie ungewöhnlich… wobei schon irgendwie symptomatisch ist, dass Sachen wie Modern Jazz Einflüsse, generell Einflüsse von außen, seit den 60er Jahren eher zurückzugehen scheinen (auch so eine These, die man an sich sehr gründlich recherchieren müsste…); (quasi als Beleg Alain Antoniettos Laro Sollero Tapes aus der Mitte der 60er Jahre, hier treffen sich Raney und Reinhardt…)
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.Oh ja, das stimmt mit Sicherheit!
Ich fand nur die erste Aussage etwas zu allgemein geraten!Sollero klingt gut, hat mir gar nichts gesagt!
Und eine kleine Randnotiz in eigener Sache: mein Alias hat mit dieser Spielart von Jazz nichts zu tun, er stammt aus einem Song von The Band, Acadian Driftwood (mehr dazu).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Django Reinhardt, Gypsy Jazz, Jazz
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