Die Favoriten des Michael Corleone

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  • #40235  | PERMALINK

    michaelcorleone

    Registriert seit: 17.07.2005

    Beiträge: 4,405

    Tool – Ænima

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    Maynard James Keenan, Adam Jones, Danney Carey und Justin Chancellor die Bandmitglieder einer der einzigartigsten Bands der letzten zwei Jahrzehnte.
    Von keiner anderen Band als von „Tool“ ist hier die Rede.

    Nach den noch eher für Bandverhältnisse konventionelle EP und LP bereits erschienen, war 1996 das Tooljahr und mit Aenima wurde eines der besten Alben der 90er erschaffen. Ein 77-minütiger Brocken der mit seinen sehr komplexen Strukturen und seiner überwältigenden Intensität ein neues Zeitalter für Harte Progressive Musik darstellte.

    Tools Musik ist sehr schwer in Worte zu fassen, man muss es erleben und fühlen, dann ist man in diesen düsteren Soundwelten gefangen und lässt einen nicht mehr so schnell los. Es gibt tatsächlich keine Band die man mit der Tool´schen Musik vergleichen kann, dazu sind Tool wie auch Radiohead zu einzigartig.

    Die 3 Instrumentalisten erzeugen einen so dicken Klangteppich das man sich fragt ob das überhaupt noch menschliche Wesen sind und der Gesang berührt einen sofort, ob er nun zu einen flüstert, schreit oder glasklar singt man ist einfach überwältigt! Die Gitarrenriffs sind sehr eigenständig und drücken perfekt die dunkle Gesamtstimmung des Albums aus, immer hart gespielt aber dennoch verträumt und immer wieder mit einer großen Melodie versehen, fast schon psychedelisch kommen sie daher und vernebeln einen die Sinne. Der Bass brummt böse nebenher und hält alles zusammen, wobei er auch als zweite Gitarre dient. Das Schlagzeugspiel ist sehr anspruchsvoll und druckvoll und verleit der Musik einen ganz eigenen Drive.

    Die Produktion ist ebenfalls einfach nur großartig, die auch erlaubt das man jedes Instrument einzeln raushören kann, was in „Lateralus“ und „10,000 Days“ noch verfeinert wurde. Die Band spielt so perfekt zusammen das man Angst bekommt und vor allem mit Kopfhörer ist dieses Soundinferno ein wahres Highlight! Neben Dream Theater hab ich bisher noch kein so präzises und dynamisches Spiel mit Instrumenten gehört wie von Tool. Die Kompositionen und Arrangements sind dermaßen sensationell und jederzeit durchdacht, das eigentlich nie der Verdacht aufkommt das die Band den Faden verliert.

    Im Mittelpunkt der Soundwelten Sänger Maynard Keenan der mit seinem unglaublich facettenreichen Gesang jede Emotion perfekt dem Hörer überträgt und die Gefühlswelt spielt verrückt.

    Ich bin gerade wieder am Hören der „Ænima“ und es wird immer gewaltiger und besser.

    Nun, ich habs eigentlich nicht so mit so langen Texten, aber wer auf kunst- und anspruchsvolle und nicht abgeneigt ist gegen etwas härtere Musik sollte sich dieses Album und auch die anderen Werke Tool´s anhören, aber mit „Ænima“ haben sie ihr absolutes Meisterwerk erschaffen.

    Natürlich *****

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    #5451811  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,876

    Klasse…

    Scheiße, würd dich ja grnre unterstützen bei deinem Thread, dass du mir damals aber bei dem Bob Marley Song nicht weitergeholfen hast, dich nicht mal gemeldet hast, warum solll man sich auch bei so nem Zappa Depp melden, das vergess ich dir nie…drum ich auch jetzt keine Lust auf deinen Thread!

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #5451813  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Sehr schön, ein neuer Faves-Thread. Das ist jetzt einer Deiner Faves, mit denen ich gar nichts anfangen kann, aber ich hab ja ein ungefähres Bild, was Du sonst hörst, daher bin ich gespannt auf Fortsetzungen. Aber es wird auf jeden Fall klar, warum Dich die Platte begeistert.

    --

    #5451815  | PERMALINK

    voyager

    Registriert seit: 11.06.2006

    Beiträge: 7,015

    MichaelCorleone…dass man Angst bekommt

    Die hab ich tatsächlich mal bekommen, als ich mit dem Album im Ohr eingeschlafen bin, und der fiese Schlusstrack sich in mein schläfernes Bewusstsein bohrte.
    Ansonsten kapitulier ich immer wieder vor diesem Brocken. „Undertow“, obwohl noch nicht ganz auf der Höhe ihres Könnens, ist mir da näher.
    Aber den Opener STINKFIST kröne ich zum besten Song von Tool und von den göttlichen Videos, von denen ich wünschte es würde sie alle versammelt auf einer DVD geben, fang ich lieber erst gar nicht an zu schwärmen.

    --

    #5451817  | PERMALINK

    michaelcorleone

    Registriert seit: 17.07.2005

    Beiträge: 4,405

    Heute Mittag kommt ein neuer Favorit bin jetzt nur zu müde um weiter zu schreiben an meinem Text.

    #5451819  | PERMALINK

    michaelcorleone

    Registriert seit: 17.07.2005

    Beiträge: 4,405

    Björk – Post

    Es gibt nur wenige die in der Musikbranche so polarisieren wie Björk. Viele halten ihre Musik für verrückt
    zu sperrig oder abgedreht die anderen lieben sie für ihre faszinierenden Klänge.
    Post war nach ihrem Debut 1995 ihr zweites Album. Nach dem etwas flippigen und noch nicht ganz ausgereiften
    Erstlingswerk, produzierte Björk mit „Post“ ein Album das an Abwechslungsreichtum fast nicht zu toppen scheint.
    Von brettharten Industrial-Beats im Opener Army Of Me oder das Bigband-Arrangement in Oh It´s So Quiet bis hin
    zu Isobel mit seinen eleganten Streicherlagen. Jeder Song hat eine komplett eigene Identität und verdient seinen Platz auf dem Album,
    Ausfälle sind hier keine zu vermerken. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint das die Songs als Album nicht zusammen passen täuscht
    man sich, wie aus einem Guss laufen die 11 Songs eins nach dem anderen ins Gehör.

    Im Zentrum und über allem steht immer noch Björks eigenwillige, faszinierende Stimme
    die damit in manchen Songs die Songstruktur und Melodik nach Belieben ändert, vor allem
    in Possibly Maybe ein trauriger Song über eine Frau die von ihrem Mann verlassen wurde und Björk
    hier mehrere Stimmlagen einsetzt und das im permanenten Wechsel.
    In You´ve Been Flirting Again ganz ganz zärtlich und in Enjoy singt sie mit verzerrten Vocals
    kalt und dominant. Hyperballad durchläuft einen langsamen Stimmungsbogen von einem ambientigen Anfang zu einem
    danceartigen treibenden Finale versehen mit einer wunderschönen Melodie und für mich hier klar bester Song auf dem Album.

    Neben der außergewöhnlichen Musik gibt es auch Lyrics die man nicht bei jedem zweiten Künstler sieht.

    „Every morning I walk towards the edge and throw little things off. Like carparts, bottles whatever I find lying around. It has become a habit, a way to start the day…“ (Hyperballad)

    „All the modern things have always existed. They were just been waiting in a mountain for the right moment!“ (Modern Things)

    Jeder der mit Björk noch nicht viel zu tun hatte oder einfach abgeschreckt ist sollte sich mal die Post kaufen/ausleihen, denn die richtigen sperrigen Sachen kommen erst später mit Vespertine/Medulla. Die Post bietet viele wunderbare Melodien zum verlieben und bietet den perfekten Einstieg in Björks Universum. Obwohl ich das Album bestimmt schon 30-40x gehört habe hat sich das Album in keinster Weise abgenutzt und garantiert großen Langzeithörspaß.

    Fazit: Ein genial abwechslungsreiches, buntes, teils schrilles, teils melancholisches Stück Musik, das sich eigentlich niemand entgehen lassen sollte. Trotz großer Konkurrenz im Jahr 1995 belegt die Post Platz 1 auf meiner Liste vor Klassikern wie „Morning Glory“ oder „The Bends“. Alles was danach kam wurde noch experimentieller, sperriger und blieb auf ähnlichen Niveau, aber solche großartigen Melodien wie hier auf Post schuf sie nie wieder.

    #5451821  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Es gibt zwar wenige Momente, in denen mein Gehör nach der schrillen Isländerin schreit, aber: „post“ wäre auch mein Björk-Favorit und „army of me“ ist mein liebster Song.

    Und der von Dir zitierte Satz aus „modern things“ ist in der Tat sehr putzig, der fällt mir auch immer wieder auf.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #5451823  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Sehr schön, genauso würde ich das Album auch einordnen. In meiner 90er-Top10 von letzter Nacht lagen Oasis dann aber doch vor Björk.

    --

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