dead & gone von Film- und Fernsehschaffenden

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  • #5268799  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    R.I.P. Harry Valérien

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5268801  | PERMALINK

    villah

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 8,090

    R.I.P. Harry Valérien

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    #5268803  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    R.I.P. Harry Valérien

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #5268805  | PERMALINK

    pavlov-und-sein-hund

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 9,322

    .. einer der besten und sympatischten Menschen ever

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    "...and if I show you my weak side ... will you sell the story to the ROLLING STONE ? ... Roger Waters - The Final Cut "1983"
    #5268807  | PERMALINK

    paschik

    Registriert seit: 02.02.2009

    Beiträge: 5,765

    R.I.P. Harry Valérien – sehr traurig

    --

    a rose is a rose is a rose Dienstag, 30.05.2017 21:00 bis 22:00 Uhr auf RadioStoneFM
    #5268809  | PERMALINK

    katsche

    Registriert seit: 01.08.2007

    Beiträge: 760

    R.I.P. Harry Valérien

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    #5268811  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    Sehr traurig. Einer der sympathischten und besten Sportmoderatoren aller Zeiten.
    Gerade seine Wintersportreportagen waren einzigartig.
    Unvergessen seine Reportage beim WM-Sieg von Frank Wörndl, als er den Tränen nah war. So etwas gibt es leider schon lange nicht mehr.
    Valerien war ein ganz Großer.

    R.I.P. Harry Valérien und Danke!

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #5268813  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,343

    R.I.P. Harry Valérien

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #5268815  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    Der Bayrische Rundfunk ändert übrigens am Montag sein Programm und bringt in der wunderbaren Reihe „Lebenslinien“ (21:45 Uhr) ein 45-minütiges Portrait über Harry Vàlerien.

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #5268817  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    R.I.P. Harry Valérien

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    #5268819  | PERMALINK

    percy-thrillington
    "If you don't feel it, don't play it"

    Registriert seit: 04.02.2008

    Beiträge: 2,050

    Sein Credo, dass ein Sportjournalist Talent mitbringen muss, fleißig sein sollte und immer glaubwürdig bleiben müsse, vermisse ich bei vielen jungen Kollegen … Die Nachrufe im TV waren zum Teil erbärmlich (falsche Altersangaben, liebloser Beitrag im ZDF-Sportstudio ) … R.I.P. Harry

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    *** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***
    #5268821  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 63,679

    Percy ThrillingtonSein Credo, dass ein Sportjournalist Talent mitbringen muss, fleißig sein sollte und immer glaubwürdig bleiben müsse, vermisse ich bei vielen jungen Kollegen … Die Nachrufe im TV waren zum Teil erbärmlich (falsche Altersangaben, liebloser Beitrag im ZDF-Sportstudio ) … R.I.P. Harry

    Zustimmung!

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #5268823  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Auch hier passt es hin:

    Mick67Ein großartige Würdigung für Harry Valérien in der SZ:

    VON HOLGER GERTZ
    Den Menschen vom ZDF-Sportstudio ist am Samstag nicht viel eingefallen, als es darum ging, an Harry Valérien zu erinnern. Ein paar atemlos aneinandergehängte Filmschnipsel, lustige Szenen aus alten Sportstudio-Sendungen, einige freundliche Worte von Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach, und schließlich eine Kanzelpredigt vom amtierenden Sportchef Gruschwitz. Das ZDF rollte zu Ehren des Mannes, der das Sportstudio 25 Jahre lang moderiert hat, einen Bilderteppich aus. Beinahe wie unabsichtlich hineingesponnen wirkte eine Sequenz, die etwas mehr erzählte über den großen Journalisten Harry Valérien, der am Vorabend an Herzversagen gestorben war, im Alter von 88 Jahren.
    Man sah ihn also am Rand eines Schwimmbeckens, neben ihm der vor Erregung dampfende Paul Breitner. Es war der Sommer 1982, Weltmeisterschaft in Spanien, die Nationalmannschaft rumpelte durch das Turnier, sie spielte erfolgreich, aber keiner mochte sie. Sie spielte Fußball, wie der hässliche Deutsche Fußball spielt. Die Spieler hatten Krach untereinander, sie hatten Ärger mit den Reportern, es herrschte insgesamt eine Höllenstimmung. Breitner war der Lauteste, aber auch der Klügste von allen, ein berüchtigter Journalistenfresser, aber Valérien fragte: „Warum sind Sie eigentlich so grantig?“
    Das war die beste Frage, die man in so einer Situation stellen konnte, das warme bayerische Wort „grantig“ klang weniger anklagend als „böse“ oder „wütend“. Der Bayer Breitner fühlte sich angesprochen, er fühlte sich getroffen, er verteidigte sich, er schimpfte, knurrte, bellte heiser. Er wollte beweisen, wie wenig grantig er war, und führte den Beweis auf sehr grantige Weise. Kurz sah es so aus, als wolle er Valérien ins Wasser werfen. Aber der fragte und hakte nach, er kühlte dem lodernden Breitner auf sehr fürsorgliche Art das Gemüt. Am Ende gab er ihm einen Rat mit auf den Weg. Valérien zu Breitner: „Sie sollten vielleicht ein bisschen – darf ich das Ihnen sagen – gelassener sein.“
    Das Sportstudio hat am Samstag nur Sekunden von diesem unvergesslichen Fernsehmoment gezeigt. Sie hätten das ganze Gespräch noch mal bringen sollen, als Lehrbeispiel dafür, wie ein Journalist ein Interview zu führen hat. Mutig, aber nicht respektlos. Vorbereitet, aber nicht voreingenommen. Selbstbewusst, aber nicht selbstherrlich. Kritisch, aber nicht destruktiv. Zugewandt, aber nicht unterwürfig.
    Eine gute Frage richtet sich nicht an den Profifußballer, die Opernsängerin, den Verteidigungsminister. Eine gute, weil treffende Frage versucht sich vorzutasten zum Menschen hinter der Funktion oder Rolle, zum Wesen hinter dem Image. Ein guter Interviewer hat nicht die Arroganz desjenigen im Blick, der ihm gegenübersitzt, sondern die Unsicherheit hinter der Arroganz. Oder, wie im Fall Breitner, die Verletzlichkeit hinter der Wand aus Grantelei.
    Valérien gehört zu denen, die man sich zum Vorbild nahm, Hanns Joachim Friedrichs war auch so einer. Viele, die sich in den Siebzigern, Achtzigern entschlossen haben, Journalist zu werden, wollten wie Valérien und Friedrichs sein, die beide das Sportstudio moderierten, so eine bedeutende Sendung ist das mal gewesen. Friedrichs, der aus der Politik kam, bevorzugte als Arbeitskleidung den staatsmännischen Anzug, Valérien hatte oft diese bonbonfarbenen Pullunder an, sein Charme ließ ihn sogar in Dottergelb lässig aussehen.
    Harry Valérien wurde 1923 in München geboren. Er hat als Kind Fußball gespielt, beim FC Bayern natürlich, und er war ein ganz guter Schwimmer, nahm an Wettkämpfen teil. Seine Mutter, hat er einmal erzählt, schaute jeden Montag in die Zeitung, ob was über ihn drinsteht. Als endlich etwas über ihn in der Zeitung stand, er war 14, war seine Mutter gerade gestorben, bei einem Autounfall. Ein Jahr später starb sein Vater. Dann kam der Krieg.
    Leben ist immer die Summe der Erfahrungen, die einer gemacht hat. Und wenn einer erlebt hat, was Valérien erlebt hat, lässt ihn das bestimmt weniger anfällig werden für Arroganz und Stolz. Wer überstanden hat, was er überstanden hat, kann große Katastrophen von kleinen unterscheiden. Er hat gelernt, in sich zu ruhen. Das ist eine gute Voraussetzung für den Umgang mit Menschen.
    Valérien besuchte eine Journalistenschule, kam 1951 zum BR, für 400 Mark Einstiegsgehalt, schon ein Jahr später durfte er als Reporter zu den Olympischen Winterspielen in Oslo. Alles kam ihm vor wie ein Traum. Viele Jahre später hat ihn der österreichische Fußballtrainer Ernst Happel, ein Grantler schlimmer noch als Breitner, gefragt: „Herr Valérien, glauben Sie etwa an Wunder?“ Und Valérien hat gesagt: „Ja, denn ich habe sie erlebt.“
    Harry Valérien hat das Bewundernswerte am Leistungssport erkannt – und auch die fatalen Versuchungen des Leistungssports: Er nahm als einer der ersten das Thema Doping in die Sendung, sogar gegen Widerstände im ZDF. Er hat im Sportler den Athleten gesehen, das Idol. Aber auch den Verführbaren und Verführten. Seine Haltung, die sich mit den Jahren entwickelte, hing zusammen mit den Erfahrungen, die er gemacht hatte: Es ist eine gute Voraussetzung für einen Sportjournalisten, wenn er weiß, dass ein zweiter Platz keine Tragödie ist.
    1988 hat er sein letztes Sportstudio moderiert, erst danach traten die wahren Abgründe des Spitzensports zutage – und die Unfähigkeit der Eventreporter im Fernsehen, mit dem Thema umzugehen. Harry Valérien ist oft gefragt worden, wie er die Arbeit seiner Erben einschätzt, aber er hat darauf vertraut, dass kein Kommentar auch ein Kommentar ist. Ein Mann wie er, der immer das richtige Wort gefunden hat, wusste auch, wann er schweigen muss.

    --

    #5268825  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    Ja, das ist wirklich ein sehr schöner Nachruf, der mich heute beim Frühstück schon sehr berührt hat.

    Daher noch mal der Hinweis auf die Sondersendung Lebenslinien heute um 21:45 Uhr im Bayrischen Fernsehen.

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #5268827  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Das hier fand ich sehr erhellend und hat den Unterschied zu der überwiegenden Mehrzahl der (Sport)reporter heute deutlich gemacht:

    Eine gute Frage richtet sich nicht an den Profifußballer, die Opernsängerin, den Verteidigungsminister. Eine gute, weil treffende Frage versucht sich vorzutasten zum Menschen hinter der Funktion oder Rolle, zum Wesen hinter dem Image. Ein guter Interviewer hat nicht die Arroganz desjenigen im Blick, der ihm gegenübersitzt, sondern die Unsicherheit hinter der Arroganz. Oder, wie im Fall Breitner, die Verletzlichkeit hinter der Wand aus Grantelei.

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