Country – eine reaktionäre Musik?

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  • #7046895  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    Saffer38Konsens – wobei dabei der Standpunkt zwischen Europäer und Amerikaner die Begrifflichkeiten bestimmt! Was hierzuzlande oft als Americana oder Roots-Musik bezeichnet wird, schmeißen viele Amis in den Topf „American Folk Music“

    Warum auch nicht? Folk kommt von Folklore und ist überlieferte Volkskultur.

    Wobei natürlich gerade bei den oben genannten Genres der weißen Bevölkerung die irisch/englischen Einflüsse sehr, sehr stark sind! Viele american tunes sind nichts anderes als neu betextete Irish Trads (z.B. Shady Grove, Wayfaring Stranger).

    Versteht sich schon historisch – aber es gibt sicher so viele weitere Einflüsse, wie es Einwandererkulturen gab bzw. gibt. Siehe Yodeling, Polka, französische Einflüsse im Zydeco etc.

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    #7046897  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben, dass Yodeling aus indianischen Einflüssen entstanden ist, weiss aber leider nicht mehr wo.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7046899  | PERMALINK

    blues-pfaffe

    Registriert seit: 28.09.2003

    Beiträge: 1,350

    Blitzkrieg BettinaIch glaube irgendwo mal gelesen zu haben, dass Yodeling aus indianischen Einflüssen entstanden ist, weiss aber leider nicht mehr wo.

    Da dürften die Einflüsse wie meistens von verschiedenen Seiten her gekommen sein. Und das Jodeln hat sich ja sogar bis in den Country-Blues hin ausgebreitet. Wie da genau die Beeinflussung gegangen ist, lässt sich aber wohl kaum noch endgültig aufschlüsseln.

    --

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    #7046901  | PERMALINK

    alex8529

    Registriert seit: 12.03.2005

    Beiträge: 4,753

    http://en.wikipedia.org/wiki/Yodeling

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    Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252
    #7046903  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Naja, so richtig geht dass aus dem Artikel ja nicht hervor. Könnte natürlich genausogut sein dass das Jodeln von bayerischen oder österreichischen Einwanderern mitgebracht worden ist. Ich kann zur Indianer-Theorie wie gesagt keine Quellenangaben machen.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7046905  | PERMALINK

    alex8529

    Registriert seit: 12.03.2005

    Beiträge: 4,753

    tja, dann wird es ein ewiges Geheimnis bleiben, wer dem damaligen reaktionären Kuhhirten mit der Klampfe, das Jodeln gezeigt hat…..:party:

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    Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252
    #7046907  | PERMALINK

    icculus66

    Registriert seit: 09.01.2007

    Beiträge: 2,378

    Zum Thema „Yodeling“: unsere Freunde vom Trikont-Label können nicht nur
    Söllner oder Sogenanntes Linksradikales Blasorchester. Offenbar gibt es dort
    Leute mit einem Hang zum Obskuren. Eine richtig „schräge“ Kompilation zum
    Thema wurde dort bereits 1998 veröffentlicht:

    American Yodeling
    1911-1946

    Vgl. auch die Trikont-Seite mit Hörproben:
    http://www.trikont.de/basics/archiv/93/

    Interessant ist die Kritik/Besprechung dazu im All Music Guide:
    http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=10:3zfyxqt0ldse&usg=__d3Kusz1OEFUmEDcxTZnaHCsVKoQ=

    --

    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
    #7046909  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    icculus66
    Vgl. auch die Trikont-Seite mit Hörproben:
    http://www.trikont.de/basics/archiv/93/

    Auf dieser Seite wird ja wenigstens schon mal angedeutet dass das Country-Jodeln alpinen Ursprungs ist. In Australien ist deutsche volkstümliche Musik auch heute noch populär.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7046911  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,700

    Anne PohlWarum auch nicht? Folk kommt von Folklore und ist überlieferte Volkskultur.

    Und damit sind die Contemporary Songs von Dylan kein Folk (und schon gar nicht beweisen die Einflüsse von Country auf Dylan, daß Folk von Country beeinflußt wurde – ich würde da die Wirkung eher umgekehrt sehen).

    --

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    #7046913  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Ich hatte mich jetzt auch nur auf Bob Dylan bezogen, nicht auf Folk allgemein.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7046915  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Über die Einflüsse auf amerikanische Musik (American Folk Music) aus dem deutschsprachigen Raum hat Thomas Meinecke eine sehr kompetente und hörenswerte Sendung gemacht, die auch per Podcast nachzuhören ist.

    Wer sich dafür interessiert:
    TEXAS BOHEMIA
    http://www.br-online.de/bayern2/hoerspiel-und-medienkunst/podcasts-pool-thomas-meinmecke-texas-bohemia-ID1218708987457.xml

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    #7046917  | PERMALINK

    saffer38

    Registriert seit: 26.08.2003

    Beiträge: 3,091

    ReinoUnd damit sind die Contemporary Songs von Dylan kein Folk (und schon gar nicht beweisen die Einflüsse von Country auf Dylan, daß Folk von Country beeinflußt wurde – ich würde da die Wirkung eher umgekehrt sehen).

    Ein Bewusstsein für die eigenen musikalischen Volksmusikschätze hat sich erst ab den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts (v.a. durch die Herren Lomax und Smith) bei den Amerikanern entwickelt. Vorher war diese Musik mit all ihren Sub-Genres im besten Sinne alltägliche Gebrauchsmusik, der keinerlei musikhistorischer Stellenwert zugebilligt wurde!

    Mit dem Folk-Revival in den 50/60er Jahren wurde das dann anders: Denn neben all der musikalischen Vielfalt kam nun den Topic-Songs eine besondere Bedeutung zu und diese wurden dann erstmals als Folk-Music bezeichnet (daher auch das Klischee-Bild des Folkie: Einsamer Wandersmann mit Gitarre schrammelt bedeutungsvolle Protestsongs ;-))

    Damit entwickelten sich (was die Öffentlichkeitsdarstellung von Folk-Music betraf) Ende der 50er zwei Strömungen:

    1) The Boston/Cambridge School: Hier wurde Wert auf musikalische Vielfalt, Traditionsbewahrung des Liedgutes, Authenzität der Genres etc. geachtet.

    2) NYC/Greenwich School: Mehr geprägt von einem musikalischen Kommunismus (geprägt durch solche Leute wie Seeger, Guthrie) – heißt: Alles soll musikalisch möglichst gleich klingen, also meist nur Gitarre, Voice und jede Menge textlicher Inhalt!

    Und die beiden konnten sich gar nicht leiden und es gab schöne Diskussionen über den „wahren US Folk“ – bestens nachzulesen in den jeweils damals aktuellen Ausgaben von „Broadside“ und „Sing out!“

    #7046919  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Saffer38Ein Bewusstsein für die eigenen musikalischen Volksmusikschätze hat sich erst ab den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts (v.a. durch die Herren Lomax und Smith) bei den Amerikanern entwickelt. Vorher war diese Musik mit all ihren Sub-Genres im besten Sinne alltägliche Gebrauchsmusik, der keinerlei musikhistorischer Stellenwert zugebilligt wurde!

    Damit wäre vielleicht meine Frage beantwortet, inwiefern Folk und Country früher angesehen waren. Waren aber wahrscheinlich immer noch angesehener als die Musik der Schwarzen.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7046921  | PERMALINK

    saffer38

    Registriert seit: 26.08.2003

    Beiträge: 3,091

    Blitzkrieg BettinaDamit wäre vielleicht meine Frage beantwortet, inwiefern Folk und Country früher angesehen waren. Waren aber wahrscheinlich immer noch angesehener als die Musik der Schwarzen.

    Kann man so gar nicht sagen. Die Musik der Schwarzen war zu dieser Zeit ein rein regionales Phänomen, sprich: Die wurde nationwide gar nicht wahr genommen, das änderte sich erst mit der Verbreitung über Vinyl und div. Radiostationen, diese Musik bekam damals dann das Etikett „Race Music“

    #7046923  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Aber dass es ein rein regionales Phänomen war, hatte doch sicher auch mit der gesellschaftlichen Stellung der Schwarzen damals zu tun.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
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