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aus: Thesis on John Patton by Javier Gonzalez
Cabell’s memories are very clear about what his first session with Patton was, which he says was his first session ever. The session was Accent on the Blues, which occurred, assuming the discographies are correct, on August 15, 1969. „On the first date [which is always the way he refers to Accent on the Blues], I did half of the music. It was unheard of for a cat [who was not an established player] to just go into Blue Note and record his music. Usually when you went to Blue Note, they would have a star on the album, horn player or something. Frank Wolff and John just let me do something by myself. I was one of the first cats to do that, and John was gracious enough. He gave me a lot of opportunities to do my music.“ He added, „We needed a guitar player, so I recommended ‚Blood‘. So I called ‚Blood‘ and ‚Blood‘ came up and did the session and moved to New York. I got ‚Blood‘ to New York. I knew ‚Blood‘ from Detroit. He was working with a group out there, Focus Novii, with [drummer] Doug Hammond, [tenor saxophonist and Joe’s brother] Leon Henderson, bassist John Dana, and [trumpeter] Charles Moore. They were doing all original music because Doug is a great writer, ‚Blood’s a writer…in fact, everybody in the band wrote. That was ‚Blood’s group. „[189] „Blood,“ of course, is James „Blood“ Ulmer (born February 2, 1942 in St. Matthews, South Carolina), who was virtually unknown at the time. He had recorded once before with Columbus, Ohio-based organist Hank Marr in 1964 or 1965 (discographies do not agree on this, not even the King records discography) on Marr’s Sounds from the Marr-ket Place for King Records[190]. He had been uncredited on the record sleeve, though discographies (as well as my own ears) confirm his involvement, as do interviews with Ulmer from the late 1970’s. This was his first session in New York. Ulmer would later gain world-wide notoriety as a member of Ornette Coleman’s group and as a singularly unique guitar stylist. Ulmer’s inventiveness shines on Patton’s recordings as well, and Patton recognized it, giving Ulmer the longest solo on „Rakin‘ and Scrapin,'“ a Harold Mabern blues that opens Accent on the Blues. Cabell added,“‚Blood‘ wasn’t in the band as a player [at gigs], he just did recordings.“ Patton recalled doing some gigs with Ulmer at the time, as did Williams, “ ‚Blood‘ came in and did some gigs with us.“
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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Werbungdanke, die „thesis“ hatte ich komplett vergessen… John Dana taucht dann ja auch neben Ulmer bei Rashied Ali auf…
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.Was Savoy betrifft, mein Tipp wäre #10 wegen des Gesamtklangbildes… kann da aber immer noch nichts finden (ein heisser Kandidat ganz zu Beginn war mal die Ronnie Ball Scheibe mit Ted Brown und Eddie Bert – sehr hörenswert, aber passt nicht, Brown ist dünner im Ton, linearer).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandricedanke, die „thesis“ hatte ich komplett vergessen… John Dana taucht dann ja auch neben Ulmer bei Rashied Ali auf…
War jetzt auch nur ein Glücks (Wieder-)Fund – die Anwesenheit Ulmers scheint ja nicht so eindeutig zu sein wie von den Quellen suggeriert, die vorgarten oben angibt. Würd ich gern mal anhören, die Scheibe, aber für einmal gilt „the internet is your friend“ leider nicht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich fasse mal zusammen: eine (mit New Yorker Musikern verstärkte) R&B Band aus Columbus, Ohio (anders gesagt: ein Haufen Leute, die kein Schwein kennt), in der Besetzung ts/tb/p/b/d (einer der Herren wurde hier auch schon erwähnt) nimmt ein Album für Savoy auf… im Prinzip kann ich jetzt auch einfach sagen, wer es ist :lol:
um den Kreis zu schließen: damals in den 50ern in Columbus, Ohio, galten sie angeblich als die große Konkurrenz zu Rusty Bryants Band mit Hank Marr und Paul Weeden… auch wenn man das in #10 vielleicht so nicht hören kann…
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.Hui, hier geht es ja wieder ganz schön zur Sache.
Es ärgert mich und tut mir leid, dass ich hier nicht am Ball bleiben kann/konnte. Natürlich habe ich ein bißchen mitgelesen und das ein oder andere mittlerweile aufgeschnappt. Meinen zweiten Schwung an Kommentaren habe ich noch davor gepostet, aber mangels Internetverbindung auf USB gebannt. Daher kenn ich den im Folgenden noch nachtragen.
Die etwas nach hinten geschobene Auflösung kommt mir zu Gute, dann kann ich hoffentlich noch den Rest beitragen.#6 Im ersten Moment war ich etwas überrascht. Dass da dieser E-Bass kommt, der fast ein Popstück vermuten lässt und dann das Mantra-artige Gebet?! Schade, dass sich meine vorherige Vermutung nach europäischer Musik nicht bestätigt hat, denn das würde gut dazu passen. Jedenfalls lässt mich dieses Stück etwas ratlos zurück. Der Fokus liegt auf dem Bass als Instrument und irgendwie sind es derer drei (?). Mich erreicht die Musik jedenfalls sehr stark aufkognitiver Ebene, weniger auf der emotionalen. Trotzdem glaube ich, dass da etwas tief spirituelles dahinter steckt – eben ein Mantra.
#7 Orgel. Darauf habe ich ja gewartet. Ich bin immer noch kein großer Freund, aber manchmal transportiert die Orgel etwas, was andere Instrumente nicht können…und wenn es ‚greasyness‘ ist. Erstaunlich finde ich hier, dass der Klang recht clean ist, ich würde die Aufnahme auch etwas neuer datieren. Vielleicht verbirgt sich dahinter auch ein Pianist, der zur Orgel gewechselt ist? Die Musik kommt mir etwas „verzagt“ vor. Irgendwie schon dem Groove verpflichtet, aber mit gezogener Handbremse. Ich kann das aber nicht genauer einsortieren, da mir die Grundlage fehlt.
Das könnte natürlich eine der zahlreichen Prestige-Sessions sein, da kenne ich mich zu wenig aus. Zuerst dachte ich, dass der Organist der Leader ist, einfach weil die Orgel den dominanteren Sound hat, aber der Gitarrist ist genauso prominent zu hören. Jedenfalls scheint mir das doch ein eingespielteres Duo zu sein, welches die Musik ausbalanciert und sich die Beiden nicht um die Gunst des Hörers balgen müssen. Die Musik ist catchy und macht Spaß – liegt natürlich auch an der Rogers/Hart-Komposition (ist schon „Falling in love with love“, oder?), aber so ganz bekommt sie mich nicht. Vielleicht in die Richtung Charles Earland/Melvin Sparks?
Nachtrag: Larry Young also? Wie eigentlich bereits angeklungen ist, ich kann Organisten nur schwer einordnen, da fehlen mir die Eigenheiten, der Personalstil. Im Nachhinein betrachtet, war ich mit einer Vermutung, dass es sich um einen umgestiegenen Pianisten handeln könnte, gar nicht so weit weg. Dadurch wird das etwas sichere, wohlgefällige im Spiel etwas klarer für mich.#8 Das hört sich gleich zu Beginn wie ein E-Piano an, könnte das stimmen? Jedenfalls versucht der Pianist sehr zwischen Im- und Expressionismus zu changieren und bedient sich dabei aus meiner Sicht vor allem bei Debussy und Poulenc. Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten mag, denn der Pianist zeigt deutlich, dass er das kann, aber es mutet mir zu akademisch an. Er verbleibt häufig im Diskant und versucht gegenläufige Akzente mit der linken Hand zu setzen, dabei macht ihm das Klavier einen kleinen Strich durch die Rechnung, da es doch sehr hell klingt. Das was ich am spannendsten finde, ist die Frage, ob man das völlig ohne Kontext als Jazz, oder doch eher als moderne Musik bezeichnen würde. Dahingehend regt es mich an, ansonsten bleibe ich eher kühl.
#9 Dieses Stück hatte ich bereits am Anfang auf Repeat und habe mich wiederholt einlullen lassen. Für mich ist das die perfekte Anknüpfung oder Fortsetzung von #4. Natürlich denke ich bei „You don’t know what love is“ sofort an Chet Baker, der diese grandiose Mischung aus kaltem Stahl und zerbrechlicher Stimme einmalig hinbekommen hat. Diese Interpretation greift sofort in den Tuschekasten und mal mit dicken Farben und unglaublich viel Wärme. Die repetitiven Griffe des Bassisten sind ganz toll, auch der fast kaum mehr zu spürende Drummer. Toll ist auch, wie wenig der Posaunist letztlich macht. Der Sound ist dicht, aber sehr klar, teilweise nimmt er sich wieder zurück, dann wird er wieder lauter, aber alles zusammen ist das eine schmelzende Einheit. Genau das versucht das Alt zu durchbrechen, indem es den möglicherweise abgeklärten Posaunisten auf seinen Liebeskummer vehementer hinweisen möchte. Der Einstieg ist toll, vor allem wie auch er immer wieder Fahrt aufnimmt und sich dann wieder zurückzieht. Am positivsten ist dann der Pianist. Eigentlich könnte das eine typische Riverside-Aufnahme sein. Bud Shank hat das auch mal mit Posaune aufgenommen, aber er ist es natürlich nicht.
#10 Seltsam, wie ich manche Dinge sofort als typisch für einen bestimmten Sound erachte, auch wenn sie das mitunter nicht sind. Bei den lockeren Beckenklängen denke ich sofort an West Coast Jazz und die insgesamt luftige Spielweise der Musiker lässt mich auch weiterhin daran denken. Zuordnen kann ich überhaupt nichts, ausser das der Posaunist die Töne hin und wieder zu verschlucken scheint und immer wieder ein wenig unsauber klingt. Das hört sich nicht so voll und dicht, wie bspw. bei Curtis Fuller an. Alle machen ihre Sache sehr gut, besonders in den ineinander verwobenen Stimmen am Ende und die gute Laune wird gleichmäßig aufrechterhalten. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass das ein wenig harmlos ist, ein bißchen Biss hätte dem Stück nicht geschadet. Die Komposition würde es eigentlich locker hergeben. Auf der anderen Seite passt das natürlich zu einer typischen 50er Contemporary-Platte, zu Sonnenschein, Strand, Meer, Palmen. Also ein cooles Stück, aber mit Luft nach oben.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III:bier: katharsis – ich kam auch auf drei Bässe in #7! Mit viel Hilfe von redbeans haben vorgarten und ich den gestern aufgelöst. Eine recht Überraschung!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceich fasse mal zusammen: eine (mit New Yorker Musikern verstärkte) R&B Band aus Columbus, Ohio (anders gesagt: ein Haufen Leute, die kein Schwein kennt), in der Besetzung ts/tb/p/b/d (einer der Herren wurde hier auch schon erwähnt) nimmt ein Album für Savoy auf… im Prinzip kann ich jetzt auch einfach sagen, wer es ist :lol:
um den Kreis zu schließen: damals in den 50ern in Columbus, Ohio, galten sie angeblich als die große Konkurrenz zu Rusty Bryants Band mit Hank Marr und Paul Weeden… auch wenn man das in #10 vielleicht so nicht hören kann…
[COLOR=“DarkOrange“]DIE etwa??!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIja! :bier:
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.Interessant, das ist dann wohl wirklich eine Rarität. Von denen habe ich noch nie gehört und ich finde es sehr überraschend, dass es da offenbar eine CD-Reissue gab.
@gypsy: :wave: Ich hoffe, Du bist wieder auf dem Damm?!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIScheint zu passen – und passt v.a. mit Klook und dem Savoy Sound, ja!
Noch nie von denen gehört… Yanow ist mal wieder zum Brüllen@katharsis: ja danke – geht einigermassen…
@redbeans: wie bist Du auf die gekommen? Hast Du die japanische Denon-CD davon?
@katharsis: auch wenn’s kaum eine Reissue-Reihe mit sovielen diskographischen Fehlern und layout-bedingten Unklarheiten gab – die Japaner von Denon haben in Sachen Savoy gute Arbeit geleistet! Leider sind die CDs allesamt schon etwa 15-20 Jahre alt und kaum noch zu finden, ich greife bei denen jedenfalls immer zu, wenn ich kann!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaRedbeans, vielleicht kannst Du aufklären?
Wie kam es zu dem „Gangster-Image“ bei diesem Cover, ist es eine Inszenierung, hat es etwas mit der Musik zu tun? Siehst Du das auch so?
Mich würde später noch interessieren, wie deine Entdeckungen stattgefunden haben (Young, Shaw etc.). Du hast dir schon diverse „eigene“ Nischen erarbeitet, die man nicht bei Jedem findet.gypsy tail windScheint zu passen – und passt v.a. mit Klook und dem Savoy Sound, ja!
Van Gelder’s Studio, nicht? Aufgenommen hat es allerdings wohl Ozzie Cadena.
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gypsy tail windScheint zu passen – und passt v.a. mit Klook und dem Savoy Sound, ja!
Noch nie von denen gehört… Yanow ist mal wieder zum Brüllen@katharsis: ja danke – geht einigermassen…
@redbeans: wie bist Du auf die gekommen? Hast Du die japanische Denon-CD davon?
@katharsis: auch wenn’s kaum eine Reissue-Reihe mit sovielen diskographischen Fehlern und layout-bedingten Unklarheiten gab – die Japaner von Denon haben in Sachen Savoy gute Arbeit geleistet! Leider sind die CDs allesamt schon etwa 15-20 Jahre alt und kaum noch zu finden, ich greife bei denen jedenfalls immer zu, wenn ich kann!
Yanow ist in der Tat mal wieder ganz groß hier… weiß nicht mehr wie ich da drauf kam, vermutlich in der Diskografie gesehen, ein bißchen rumgesucht und irgendwo (.org?) was nettes drüber gelesen, und dann gab es die CD ziemlich günstig…
Alfred selbst war wohl auch überascht über das Reissue, Ola Hanson/Ole Hansen scheint in der Tat der Posaunist zu sein, der dann auch bei Buddy Rich und Sonny Criss war (und der damit sowohl auf #9 und #10 zu hören ist, was mir erst auffiel, als alles fertig war)
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.@thelonica: das Cover ist in der Tat klasse, grad auch wenn man es mit dem Cover von Testifyin‘ vergleicht – aber eine Geschichte dazu weiß ich nicht… Entdeckungen waren glaub ich fast alle auf dem üblichen Weg über die Sidemen (also Demon’s Dance von Jackie McLean und von da weiter zu viel mehr Shaw und auch zu Unity… Larry Young würd ich nicht unbedingt als meine Nische bezeichnen, ich kenn halt die Sachen mit Green und die Prestige Alben, und ich mag mittlerweile Orgeljazz (das ging über das Johnny Griffin Album mit Paul Byrant los, übrigens) aber hinten raus wird es dann eher dünn…
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.katharsis
#6 Im ersten Moment war ich etwas überrascht. Dass da dieser E-Bass kommt, der fast ein Popstück vermuten lässt und dann das Mantra-artige Gebet?! Schade, dass sich meine vorherige Vermutung nach europäischer Musik nicht bestätigt hat, denn das würde gut dazu passen. Jedenfalls lässt mich dieses Stück etwas ratlos zurück. Der Fokus liegt auf dem Bass als Instrument und irgendwie sind es derer drei (?). Mich erreicht die Musik jedenfalls sehr stark aufkognitiver Ebene, weniger auf der emotionalen. Trotzdem glaube ich, dass da etwas tief spirituelles dahinter steckt – eben ein Mantra.wie gesagt, ich mag diese Phase von Texier, aber spätere sind sicherlich konsensfähiger…
#7 Orgel. Darauf habe ich ja gewartet. Ich bin immer noch kein großer Freund, aber manchmal transportiert die Orgel etwas, was andere Instrumente nicht können…und wenn es ‚greasyness‘ ist. Erstaunlich finde ich hier, dass der Klang recht clean ist, ich würde die Aufnahme auch etwas neuer datieren. Vielleicht verbirgt sich dahinter auch ein Pianist, der zur Orgel gewechselt ist? Die Musik kommt mir etwas „verzagt“ vor. Irgendwie schon dem Groove verpflichtet, aber mit gezogener Handbremse. Ich kann das aber nicht genauer einsortieren, da mir die Grundlage fehlt.
Das könnte natürlich eine der zahlreichen Prestige-Sessions sein, da kenne ich mich zu wenig aus. Zuerst dachte ich, dass der Organist der Leader ist, einfach weil die Orgel den dominanteren Sound hat, aber der Gitarrist ist genauso prominent zu hören. Jedenfalls scheint mir das doch ein eingespielteres Duo zu sein, welches die Musik ausbalanciert und sich die Beiden nicht um die Gunst des Hörers balgen müssen. Die Musik ist catchy und macht Spaß – liegt natürlich auch an der Rogers/Hart-Komposition (ist schon „Falling in love with love“, oder?), aber so ganz bekommt sie mich nicht. Vielleicht in die Richtung Charles Earland/Melvin Sparks?
Nachtrag: Larry Young also? Wie eigentlich bereits angeklungen ist, ich kann Organisten nur schwer einordnen, da fehlen mir die Eigenheiten, der Personalstil. Im Nachhinein betrachtet, war ich mit einer Vermutung, dass es sich um einen umgestiegenen Pianisten handeln könnte, gar nicht so weit weg. Dadurch wird das etwas sichere, wohlgefällige im Spiel etwas klarer für mich.Larry Young, 1960 und damit wohl noch ohne ausgeprägten persönlichen Stil…
#8 Das hört sich gleich zu Beginn wie ein E-Piano an, könnte das stimmen? Jedenfalls versucht der Pianist sehr zwischen Im- und Expressionismus zu changieren und bedient sich dabei aus meiner Sicht vor allem bei Debussy und Poulenc. Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten mag, denn der Pianist zeigt deutlich, dass er das kann, aber es mutet mir zu akademisch an. Er verbleibt häufig im Diskant und versucht gegenläufige Akzente mit der linken Hand zu setzen, dabei macht ihm das Klavier einen kleinen Strich durch die Rechnung, da es doch sehr hell klingt. Das was ich am spannendsten finde, ist die Frage, ob man das völlig ohne Kontext als Jazz, oder doch eher als moderne Musik bezeichnen würde. Dahingehend regt es mich an, ansonsten bleibe ich eher kühl.
gute Frage, die du stellst – ich glaub aber eigentlich nicht, dass man den Track ernsthaft für „neue Musik“ halten kann…
#9 Dieses Stück hatte ich bereits am Anfang auf Repeat und habe mich wiederholt einlullen lassen. Für mich ist das die perfekte Anknüpfung oder Fortsetzung von #4. Natürlich denke ich bei „You don’t know what love is“ sofort an Chet Baker, der diese grandiose Mischung aus kaltem Stahl und zerbrechlicher Stimme einmalig hinbekommen hat. Diese Interpretation greift sofort in den Tuschekasten und mal mit dicken Farben und unglaublich viel Wärme. Die repetitiven Griffe des Bassisten sind ganz toll, auch der fast kaum mehr zu spürende Drummer. Toll ist auch, wie wenig der Posaunist letztlich macht. Der Sound ist dicht, aber sehr klar, teilweise nimmt er sich wieder zurück, dann wird er wieder lauter, aber alles zusammen ist das eine schmelzende Einheit. Genau das versucht das Alt zu durchbrechen, indem es den möglicherweise abgeklärten Posaunisten auf seinen Liebeskummer vehementer hinweisen möchte. Der Einstieg ist toll, vor allem wie auch er immer wieder Fahrt aufnimmt und sich dann wieder zurückzieht. Am positivsten ist dann der Pianist. Eigentlich könnte das eine typische Riverside-Aufnahme sein. Bud Shank hat das auch mal mit Posaune aufgenommen, aber er ist es natürlich nicht.
freut mich, dass es gefällt, wie oben schon erkannt nur Spitzenpersonal dabei, Sonny Criss, Wynton Kelly, Bob Cranshaw und Walter Perkins (und der weniger bekannte Ole Hansen)
#10 Seltsam, wie ich manche Dinge sofort als typisch für einen bestimmten Sound erachte, auch wenn sie das mitunter nicht sind. Bei den lockeren Beckenklängen denke ich sofort an West Coast Jazz und die insgesamt luftige Spielweise der Musiker lässt mich auch weiterhin daran denken. Zuordnen kann ich überhaupt nichts, ausser das der Posaunist die Töne hin und wieder zu verschlucken scheint und immer wieder ein wenig unsauber klingt. Das hört sich nicht so voll und dicht, wie bspw. bei Curtis Fuller an. Alle machen ihre Sache sehr gut, besonders in den ineinander verwobenen Stimmen am Ende und die gute Laune wird gleichmäßig aufrechterhalten. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass das ein wenig harmlos ist, ein bißchen Biss hätte dem Stück nicht geschadet. Die Komposition würde es eigentlich locker hergeben. Auf der anderen Seite passt das natürlich zu einer typischen 50er Contemporary-Platte, zu Sonnenschein, Strand, Meer, Palmen. Also ein cooles Stück, aber mit Luft nach oben.
ja, da war noch etwas mehr drin, in der Komposition, stimme ich zu – und Sonne Sand und Meer eher weniger, hast du ja schon selbst bemerkt (eigentlich klang die Band auch so, das Jazzalbum war nur ein Experiment)
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Schlagwörter: Blindfold Test
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