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wahr
gypsy-tail-windDanke @wahr – ich antworte dann am Abend, muss noch etwas arbeiten … die André Rieux-Anspielung verstehe ich nicht – aber da ist ja jetzt zur Auflösung auch ein Link verfügbar (und ja, im – empfohlenen – Text-Modus sieht man die natürlich beim Zitieren, im unbrauchbaren Visuell-Modus nicht, aber dort kriegt man die Sache mit den Zitaten einfach nicht sauber hin.
danke. andre rieu war ein scherz. ausserdem habe ich ihn mit stefan mross, dem schlager-trompeter verwechselt.
Hätte ich auch nicht verstanden … ich hab in Sachen Schlager wirklich fast nur Bildungslücken (aber es gab da diesen Samstagabend-Moderator mit der Klobürstenfrisur, letztere fand ich immer lustig).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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wahr
gypsy-tail-windDanke @wahr – ich antworte dann am Abend, muss noch etwas arbeiten … die André Rieux-Anspielung verstehe ich nicht – aber da ist ja jetzt zur Auflösung auch ein Link verfügbar (und ja, im – empfohlenen – Text-Modus sieht man die natürlich beim Zitieren, im unbrauchbaren Visuell-Modus nicht, aber dort kriegt man die Sache mit den Zitaten einfach nicht sauber hin.
danke. andre rieu war ein scherz. ausserdem habe ich ihn mit stefan mross, dem schlager-trompeter verwechselt.
Hätte ich auch nicht verstanden … ich hab in Sachen Schlager wirklich fast nur Bildungslücken (aber es gab da diesen Samstagabend-Moderator mit der Klobürstenfrisur, letztere fand ich immer lustig).
Mir ging es nur darum, im Scherz einen anderen berühmten Trompeter zu nennen, um nicht den berühmtesten aufführen zu müssen, von dem ich fäschlicherweise annahm, er würde hier spielen. Womit du mich aber aufs Glatteis geführt hast. :)
Tja, hier spielt ja der im Forum gewiss berüchtigste Kompressor
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba#1
gypsy-tail-wind
Ich glaube die Gestik hier ist es, die mir gefällt … ich hätte auch einen anderen Track im Auge gehabt, aber der wäre wohl deutlich schwieriger gewesen für die meisten. In Sachen Percussion finde ich die Trommeln hier schon ziemlich gut, aber die kleinen Chimes (das Gestänge, das an einer anderen Stange hängt), das Spielzeugxylophon und später die Kuhglocken schon auch eher überflüssig (falls das chaotisch gelistete Line-Up stimmt sind das hier mit dem Mann am Kit vier Leute) – hätte sicher nicht meine Gnade gefunden, wenn ich das „blind“ gehört hätte – ein Gedanke, der mir bei diesem BFT sowieso öfter durch den Kopf ging: wie hart wäre ich mit dem und dem Track umgesprungen, hätte ich selbst dazu was schreiben müssen? – vermutlich mit ziemlich vielem ziemlich hart
Hier fängt es dann ja auch schon mit dem Sopransax an … und auch keinen Gnade fürs Klavier, den Bass?ich find’s wirklich schwer. wäre ich produzent, hätte ich wohl nur das klaviersolo behalten und ein paar instrumente im mix entschieden nach unten gezogen. wenn man mit schalltrichter aufs klavier hört, passieren da durchaus spannende sachen, wo ich sagen könnte, der hat sich das so ausgesucht und spielt das freiwillig. es ist ein schmaler grad mit solchen soundgebilden, wenn man auf charismatische solostimmen à la sanders oder meinetwegen sogar white verzichtet, dann hat man sehr viel kulisse. und das kann ja auch schön sein, der track kommt ja durchaus an hier. aber den politischen urge bestimmter schwarzer us-szenen (wohin @wahr da blickt, wenn ich ihn richtig verstehe) sucht man hier vergebens, die hymnische kraft einer utopischen sehnsucht auch – eigentlich hat man es hier mit kommerzieller schnellstverwertung zu tun, die die offenheit der frühen siebziger schon wieder zuschnürt, verständlich macht (ein bisschen latin, ein bisschen flöte, keine elektronik, sehr pseudo-handgemacht, was doch eigentlich am ende jemand an knöpfen und reglern gestaltet). das mögen hier im einzelfall tolle musiker sein, die versuchen, mit der mode zu gehen oder sich einen reim darauf zu machen mit ihren skills, aber ein wirklich schlüssiges konzept hier wurde nicht gefunden. ich mag die ganze vorhänge nicht beiseite schieben müssen, um auf was wesentliches zu kommen, gerade in die ist ja am meisten bedeutung gelegt worden, sie sollen glitzern, und das soll genügen. aber sie glitzern für mich nicht und es genügt mir auch nicht.
#2
gypsy-tail-wind
Corea-Welt, in #1? Falls ja, keine Assoziation, die ich schon gehabt habe … ich mag dieses Solo sehr gerne, ob’s Pop ist, weiss ich nicht, jedenfalls nicht deklariert, aber möglicherweise unterschwellig, von den Changes her halt.
Die möglichen Einsteige-Kanditaten sind teils im BFT auch vertreten, aber das gab es wohl gar nicht (oder schon, ich hab die Diskographien der meisten Leute dieses BFTs nicht wirklich im Blick bzw. im Griff, auch wenn kaum ganz Fremde mitwirken).„corea-welt in #1“ wegen „la fiesta“ auf der ersten return to forever, und dem, was daraus wurde. hier hört man jetzt was, was jarrett kommodifiziert hat, aus einer hippie-euphorie heraus. hier schätze ich aber mal auf einen tatsächlichen gospelhintergrund, also könnte es auch eine frau sein, die traditionell in den betreffenden kirchen hinter klavieren und orgeln gesessen haben. amina claudine myers hat sowas im kleinen finger, mary lou williams (neben vielem anderen) auch. aber irgendwie klingts halt doch nach mann, es ist ein bisschen vordergründig und auftrumpfend. es lässt sich nichts dagegen sagen, hier weiß jemand, wovon er spricht, aber ich würde es mir privat nicht auflegen.
#3
gypsy-tail-wind
Sorry, hier hatte ich vorhin den Namen übersehen, von dem ich auch ausging, dass Du ihn gleich hörst … also WSQ-Nähe stimmt (WSQ nicht). Der Track klingt wie schon gesagt schlecht – aber das rumpelt schon irgendwie toll durch, auch ohne einen der genannten Pianisten. Eine Gitarre ist hier wohl auch noch dabei, aber ich hab noch nie mit Kopfhörern ausprobiert, ob man von ihr hier überhaupt was hören kann …die gitarre höre ich jetzt auch. blythe setzt sich natürlich mühelos auf sowas drauf, aber eigentlich ist er ein sehr technischer spieler, der sehr viel dolphy gehört hat. seinen schönen ton hört man eher in intimeren settings. mir gefällt das klaviersolo nach wie vor sehr gut, auch, weil das gerät so schlecht ist und es damit die geste ist, die zählt. ich werd einfach in blythes überschaubarer anfang-70er-diskografie nicht fündig. da gab es sachen mit gil evans, tapscott, steve reid – das passt alles nicht. vielleicht eine discogs-lücke – oder gar keine offizielle veröffentlichung? pianist könnte auch jemand aus der 2. reihe sein, joe bonner z.b. muss ich weiter suchen.
#4
gypsy-tail-wind
Die Parallelen zu #1 sind kein purer Zufall … und Du liegst richtig, hier ist nur ein Saxer am Werk. Trompete oder Flügelhorn mag ich, wie zumeist, nicht raten, würde aber eher auf letzteres tippen (was hier wohl kein wirklich weiterführender Hinweis ist, kann ich nicht sicher beurteilen). Und das Stück finde ich wirklich schön – hätte auch hier problemlos eine zupackendere Nummer wählen können, hatte dann aber Angst, dass alles gleich auffliegt (wie bei #1 und #3 von den anderen bisherigen).
Das frage ich jetzt ohne weitere Rate-Hintergedanken: Was ist hier die Referenz? Wayne Shorter, frühe Weather Report auch – für Sax und Thema zumal? Und was fürs Klavier? An Corea und Jarrett denke ich jedenfalls auch hier nicht – wobei die Jarrett-Referenz eher passen mag, ich weiss es wirklich nicht, ich würde irgendwie auch noch oder eher Hancock in die Runde werfen bei #4? Aber wo bleibt Tyner, ist er nicht auch ein Übervater dieser Leute?eine wirklich schöne ballade. geht schon von shorter aus, aber die voicings haben schon ein stirnband um. auch die musiker hängen noch zwischen modalem jazz und studentischer teeküche, zwischen öffnung und temporärem eskapismus (bevor man dann doch die unternehmenskarriere in angriff nimmt). hat für mich leider einen verwässernden effekt, mir ist das gefühl dahinter unklar, will es berühren oder nur besänftigen?
das thema mit den pianisten ist interessant, zumal wir es hier fast ausschließlich mit akustischen vertretern zu tun haben – und das hat hancock ja einfach übersprungen und dann erst wieder in den 80ern für den mainstream fit gemacht. corea ist da tiefer in seinen latin-hintergrund eingestiegen, jarrett hat die ekstase gesucht – und unter den abgeklärten komplettspielern ist da eigentlich nur tyner übrig geblieben mit seinen ganzen epigonen (unter denen sich dann jemand wie sanders einfach einen aussuchen konnte, der gerade frei war). wenn du so darauf beharrst: vielleicht ist das das thema hier? das tyner-system post-coltrane? da fänd ich halt #7 das gelungenste beispiel. (und da würden mir auf jeden fall eher hicks, cedar walton oder ron burton, am ende pullen einfallen, obwohl der einen klareren free-impetus hat).
#5
gypsy-tail-wind
Das mit der zweiten Trompete im Thema ist mir ein Rätsel, muss wohl ein Overdub sein oder jemand, der im Line-Up vergessen ging … Overdub denke ich zwar eher nicht bei dem Label, aber wer weiss … ist wohl ev. auch eine Produktion in Eigenregie – alles eher rätselfhaft, ich weiss praktisch nichts, auch wenn ein paar der Leute nicht unbekannt sind, aber grosse Namen gibt es hier keine. „Naima“ ist das nicht, aber Bezüge zu Coltrane gibt es wohl bei jedem Track mit Saxophon in diesem BFT … und eben, irgendwie auch das Sich-Einschreiben ins Coltrane/Tyner-Kontinuum, wobei …klingt nicht nach overdub, die zweite trompete. ist aber ja auch egal. dass @dietmar_ und ich hier sofort an „naima“ denken, weist auch wieder auf unsere tynergeschulten ohren hin (es ist frech abgekupfert, lediglich mit neuen voicings versehen). der pianist hier ist in der melodieführung ein bisschen einfallslos, verlässt sich zu sehr auf die schönen akkorde, finde ich. der bassist macht das besser. vom trompeter möchte auf jeden fall mehr hören.
#6
gypsy-tail-wind
… das hier eine Ausnahme darstellt, auch wenn der Saxer natürlich ohne Coltrane ebenso undenkbar wäre. Rhythmusgitarre gibt es nur eine, für den Rest ist wohl ein verzerrtes Rhodes oder sowas zuständig (oder ist das wirklich eine Orgel? Ich tippe auf E-Piano mit einigen Effekten). Die Angaben sind beim Label hier ja notorisch schlampig, es steht nur „electric piano“ und ein solches ist auf den Fotos auch zu sehen. Zu Deiner Beruhigung möchte ich sagen: das ist schon einer der besten Tracks des Albums, aber es ist auch insgesamt gut, wenngleich nicht ganz so gut.ich habe mir das ganze album gestern angehört und finde es schon ziemlich gut. ich würde sagen, dass ich den saxofonisten auf allen anderen stücken eher erkannt hätte – aber der trompeter ist wirklich konstant toll und gar nicht angeberisch (superschöne ballade gegen ende, die hätte ich mir auch in einem bft vorstellen können). ziemliches early adapting, finde ich – sowas wie „orange lady“ war ja da erst 1 jahr alt und noch nicht offiziell raus. einer der beiden drummer war natürlich 1st hand dabei. den e-piano-sound mag ich sehr, sehr gerne. das ist halt eher so das, was ich am jazz der frühen 70er mag, riff-basiert, viele patterns und layer, experimentelle offenheit und ein hellwaches tonstudio.
#7
gypsy-tail-wind
Das Sopransax hatte in der Zeit halt Hochkonjunktur … auch eine Art Weg-von- (und doch zugleich Hin-zu-) Coltrane-Bewegung vielleicht? Man nimmt das Fischhorn, das ohne ihn wohl damals immer noch fast ungespielt gewesen wäre (Lacy, klar, aber den kannte doch da noch kaum jemand, und ich befürchte, das ist heute auch schon fast wieder der Fall?) – die vielen Sopransaxophone entpuppten sich erst in der Endauswahl, hie und da war das aber auch ein bewusster Entscheid, die der eine oder andere der Herren (nicht dieser) am Tenor einfach zu leicht gewesen wäre. Hier ist übrigens der Bassist ein grosses Rätsel (rein diskographisch, ich fand auch online keine Infos – aber vermute, da ist ein Namensvetter oder ein Fehler im Spiel). Und Saxophone sind ja zwei dabei.und das ist halt wirklich die hymnische tradition, für die tyner soviel getan hat, und die auch in den 80ern für mich eine verlässliche jazzinstitution ist, weil ich das emotional besser zu fassen kriege – eine schönheit in miesen verhältnissen zu schaffen und darauf zu beharren. nervt hier auch ein bisschen, weil das thema einfach immer wieder gespielt wird – aber das drumherum von klavier und bass ist halt wirklich beseelt.
#8
gypsy-tail-wind
Bin mir nicht sicher wegen Bley – das Klavier hier ist aber wirklich toll (und das ganze Album, von dem das Stück stammt ebenfalls), aber man kennt es leider kaum. Der Werdegang war aber zumindest interessant, ein Jammer halt, dass es für die eigene Karriere nie wirklich reichte, denn das Potential scheint da gewesen zu sein, wenn man das Album betrachtet, von dem dast Stück stammt! Keine Vermutungen zu den Sidemen? Ist wohl bei dem Stück auch schwer – bei anderen wäre es ev. wieder fast zu leicht geworden, ich weiss es nicht … sie sind jedenfalls sehr viel bekannter als der Leader.finde ich verrückt, das @wahr und @dietmar_ hiermit solche probleme haben. die sind so schön individualistisch zusammen, die drei – keiner von ihnen langweilt sich hier, das hört man. der bassist kann das klavier in immer neue perspektiven rücken, was ersteres wiederum in die lage versetzt, mal was auszuprobieren (tolle diese mit den fingerknöcheln runtergeratschten läufe). und das verdichten und auflösen des drummers, zwischen dramatik und ratlosigkeit. ich will unbedingt das ganze album haben. hab aber nach wie vor keine idee zum bass, obwohl man wirklich was von ihm hört. merkwürdig. ich kenne den, oder? ganz großes highlight.
#9
gypsy-tail-wind
Irre Nummer oder? Du hast sie praktisch identifiziert … ich hab drei Alben und griff auch erst bei der Vorbereitung des BFT nochmal dazu, noch nicht oft gehört, aber teils schon verdammt gut und eigenwillig. Ich vermute übrigens, dass hier für den Backing Track nochmal mehr Violine beigegeben wurde, andernfalls wäre auch wieder das Line-Up lückenhaft. Denke ich hier aber eher nicht.der mann hatte hier wirklich ein momentum. oder einen produzenten, der an ihn geglaubt hat. dass er nicht bekannter geworden ist, lag an seinen grenzen, glaube ich – er ist nicht underrecorded, hatte sehr viel freie hand. später gabe es mal was mit frisell, habe ich gelesen. ich würde aber auch immer eher auf jenkins, bang oder (ewig unterschätzt) charles burnham kommen, wenn ich spannende jazzgeiger der scharzen tradition nennen sollte. der pianist hier ist unter den tyner-epigonen auch nicht zu unterschätzen, das album mit sanders ist ziemlich schön, mit einigen bft-reifen solonummern.
#10
gypsy-tail-wind
Wie gesagt, Cello ist korrekt. Hätte ich gerne in richtig, dieses Album – wäre mal was für CvsD oder so, oder auch eins dieser überflüssigen hochpreisigen Vinyl-Reissues. Die Sache mit den Vamps ist kein Einzelfall. Dachte eigentlich, das hier sei auch genz leicht.das habe ich rausgefunden und es war nicht schwer, wenn man jazzcellisten aus den 70ern raussucht, die erkennbar keinen deutlichen bezug zur europäischen avantgarde haben – und von denen es solo-alben gibt. ich dachte erst an muneer abdul-fatah, aber der kam später auf (wenn auch nie so richtig, genauso schade). sehr tolle wahl, das ganze album klingt super. reissue wäre in der tat eine sehr gute idee.
#11
gypsy-tail-wind
Ich hab keine Ahnung, was das für ein Beat ist, aber für mich klingt das schwer nach Südafrika, und zwar was die komplette Rhythmusgruppe angeht, ebenso wie die Einfärbung der Bläser … Das mit dem Schlagzeug ist möglicherweise kein Zufall, den Pianisten kennt leider auch kaum jemand, und das hat er nicht verdient.was, den pianisten kennt man kaum? unglaublich. und klar, südafrika als referenz. vielleicht sind wir hier im gebiet der rassismusunsensiblen cover art? mir ist das zu kurz, aber sehr reizvoll. da such ich mal weiter.
#12
gypsy-tail-wind
Das ist interessant, denn ich tue mich mit dem Klavier hier oft auch recht schwer – dass der Track im BFT landete, war eher Zufall, ich hatte einen völlig anderen Alternativ- bzw. Bonustrack vom selben Album in der Endauswahl (hatte ja mal was von 13 Stücken gefaselt), aber als Ausklang schien mir das hier dann doch passend. Aber ja, ich kann das mit „keine Handschrift“/“breites Wissen“ unterschreiben, nähere mich dem Mann aber in Schüben doch immer wieder etwas mehr an (und finde manche späteren Sachen sehr schön).das ist für mich der „verlierer“ im bft, mir gefällt das immer weniger. es hat enormes potenzial, aber hangelt sich so von halbgemeinter geste zur nächsten, spielt auf sicherheit. ist „pianistisch“ im negativen sinn: raum füllen, immer hoch und runter, effektsüchtiges crescendo, gleich wieder abgestoppt, große technik, wenig dahinter. aber das ist zu hart, ich weiß. find das alles hübsch, es nervt eher im gesamtpaket, auch über die länge. von deiner bezugsbeschreibung (erst die späteren sachen mögend) könnte das jemand wie hawes sein, oder mabern? da lass ich auch erstmal nicht locker
gypsy-tail-wind
Zeitlich ist das enger als Du denkst, aber die Zeit allein ist nicht das Thema. Ich will aber noch nicht zuviel sagen, sonst ist das wie beim Memory, wenn jemand plötzlich einen Lauf hat und alles aufdeckt. Klavier (oder Sopransax) war jetzt auch nicht das vorherrschende Thema, aber beide wurden zu Schwerpunkten, ergab sich halt dann so …
Dass ich nicht den harten Spiritual Jazz zusammenstellte (in die Compilation hätten aber einzelne Tracks von hier bzw. andere Tracks der betreffenden Alben wohl hie und da auch gepasst) überrascht wohl niemanden, aber abgesehen vom Osterei ist das hier ja doch die andere Seite, zu der das Pendel ausschlägt, von dem wir es neulich hatten. Und damit auch „meine“ Ecke, auch wenn das hier wie ich im Vorfeld schon schrieb alles eher keine Sachen sind, für die ich einen Fehdehandschuh werfen würde.
Was mich jetzt in Sachen Altersmilde noch freuen würde wäre natürlich, wenn aus dem ersten Drittel wenigstens noch #4 etwas wachsen würde? Oder schliesst Du das aus? Bei #2 sehe ich die Chance weniger, aber freuen tät’s mich noch mehr.das mit dem pendel und der ecke verstehe ich auch nicht so recht. an meiner ecke ist es jedenfalls – mit viel sympathie – haarscharf vorbei. der spiritual jazz der 70er ist schon nicht sooo verkehrt. das hier sind sachen, die ein bisschen auf dem beharren, was vor dem free jazz an refinement so entwickelt wurde, und auf die man später wieder zurückgegriffen hat. oder die so durchgängig funktioniert haben, auch kommerziell. verbinde ich zeitlich eher mit der zweiten hälfte der 70er, aber klar, das gab es eigentlich die ganze zeit. und sympathisch ist, dass hier nicht allzu deutlich versucht wurde, auf die moden der zeit einzusteigen (deshalb fällt #6 hier so deutlich raus). jazzrelevanzbehauptungen in schwierigen zeiten. aber vielleicht darin auch ein bisschen langweilig, auf bessere zeiten hoffend, ausharrend. (aber eigentlich stochere ich nach wie vor im nebel.)
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gypsy-tail-windTja, hier spielt ja der im Forum gewiss berüchtigste Kompressor
Achtung, noch ein Trompeterwitz. ;)
https://www.discogs.com/de/Rajesh-Mehta-Solos-Duos-featuring-Paul-Lovens-Orka/release/989964
Rajesh Mehta ist es jedenfalls nicht.
Immerhin auch Duos mit Paul Lovens.
Das Cover fiel mir zur Kompressortrompete ein.--
wahrbft30
1 Schöne lange Reise, die auch toll mit dem dunklen Mini-Drone anfängt, und sich dann im Lauf der Zeit noch freier spielt. Ich höre wieder ein Sonnenklima, also ein Westcoast-Gefühl. Aber auch gespeist aus den Befreiungsversuchen der 1960er. Daher tippe ich auf einen Track aus den 1970ern, als Funk und Jazz und Black Community zusammengingen. Würde auch denken, dass einige freiere Jazzer der 60er Jahre hier mitwirken. Latino-inspiriert. Könnte auf Ubiquity wiederveröffentlicht werden, wäre auch ein Fall aus dem Black Jazz-Umfeld. Mich irritiert etwas die wirklich gute, klare Produktion, könnte also auch ein späteres Stück sein. Ich dachte – gerade zum Ende hin – mal an Muriel Grossmann. Finde es außerordentlich gut. Bin sehr gespannt, wer das ist.Du bist wohl wirklich das Publikum für sowas – die harten Jazzköppe (ich ) wären da wohl nicht so freundlich (siehe vorgarten und dietmar oben) … Zeitraum passt, Black Jazz ist recht nah dran aber dann doch nicht
wahr
2 Starkes Klavier. Sowohl im Stil als auch im Anschlag. Gefällt mir ausgezeichnet. Ich höre hier so leichte New-Orleans-Anklänge, so nach 1:25 Minuten etwa, auch nach 2:30, oder 2:50, also könnte das aus der Richtung kommen.New Orleans macht hier irgendwie total Sinn, aber von da kommt hier niemand.
wahr
3 Hier wird wieder gekocht. Jazz-Funk-Latin auf Independent-Label. Club-tauglich, am Tag brannte die Sonne, und nun, Abends auf der Bühne, ist die Bühne abwechselnd in Rot und Orange getaucht. Da brennt dann die Band. Großartig. Wieder ein gutes Klaviersolo, gute
Balance zwischen Gefälligkeit und Forderung.Independent-Label stimmt natürlich … und der Rest eigentlich auch
wahr
4 Ruhiger, Klavier, Cello. Ist BFT30 ein Klavier-BFT? Ein schönes, sanft sehnendes Sax setzt sich dazu. Eher ein älteres Stück, 1970er wieder, oder Anfang 80er. Das Sax versteht es, Sentimentalitäten herauszufiltern, aber auch irgendwie zu vermitteln, dass ihm die Gradwanderung bewusst ist. Schöner kleiner Break um Min 3:40 herum. Auftritt Klavier jetzt. Gefällt, weil zwar auf den hohen tasten gespielt wird, aber nicht klimperig. Ein eher trockener Ton. So mag ich es. So passt es. Ein wirklich schönes Stück, das die Zeit verlangsamen kann. Jetzt wieder der bezaubernde kleine Break bei 6:51, dann wieder das sehnende Motiv, und wieder der Break bei 7:15. Großartig wieder.Kein Cello, gestrichener Bass in der hohen Lage (und dann ja umgehend ganz tief, wenn die Bläser mit dem Thema einsteigen. Freut mich sehr, dass das Stück so gefällt! Ich hab das Album noch nicht lange, einer der Mitwirkenden gehört aber zu den wenigen im BFT, die ich live erlebt habe … und ich hab das Gefühl, das Album könnte bei mir noch ziemlich wachsen. Die Breaks haben schon was von second quintet/Hancock/Shorter, oder? (Was ausdrücklich keine Spur ist, die ich hier auslegen will, denn ich glaub nicht, dass sie beim Aufdecken hälfe.)
wahr
5 Trompeter im Vordergrund. Das Thema kenne ich. Aber komme natürlich nicht drauf. Schöne getragene Stimmung wieder, wie eine Hommage an jemanden, der vielelicht nicht mehr lebt. Bin da aber gerade befangen, was solche Eindrücke angeht. Das Klavier-Solo ab 4 min wieder sehr gut. Ein guter Klang. Könnte das denn der Jarrett Keith sein? ECM ist es nicht, dafür verbinden sich die Töne der Instrumente mehr, glaube ich herauszuhören. Wieder sehr gut, ich finde irggendwie bis jetzt alles gut.Das Thema kennst Du auch nicht, es ist ja eben nicht „Naima“ … ob die Person von der Hommage noch lebt, weiss ich nicht, aber angesichts der durchschnittlichen Lebenserwartung von nicht-WASPs im Tellerwäscherland vermutlich eher nicht mehr. Und wie gesagt, im Line-Up steht nur eine Trompete, vermutlich ist das halt doch ein Overdub, finde ich aber schwer vorstellbar. Jarrett ist es nicht, die ganz grossen Stars sind hier eher nicht dabei.
wahr
6 Live, schnelle Funk-Gitarre im Hintergrund, orgelunterstützt, drüber erhabene Fanfaren. Aufbruch, Ausbruch, Hoffnung, Actuel? Band scheint mir zusammengetrommelt zu sein, was ich nicht schlecht finde. Wimmeln im Hintergrund, während oben drüber … auch ja, jetzt kommt der berühmteste Trompeter neben André Rieu, I presume? Erkenne sogar ich sofort (äh, hoffentlich). Die kurzen Ausstöße, manchmal gurgelnd, effektbeschossen. Überirdische Musik, aber so, dass die Erde sie erreichen würde, würde sie sich strecken.Wie ich oben schon schrieb, vermute ich, dass das hier wirklich „nur“ ein Rhodes mit Effekten ist – da wurde wohl ein wenig getüftelt, die Trompete ist auch elektrisch verstärkt (was im Line-Up sogar erwähnt wird), bin aber alles andere als sicher. Auf dem Foto sieht das Instrument (dazu steht auf dem Cover nur „electric piano“ – ist ja identifiziert, falls Du den Link öffnen magst) auch wirklich wie das Rhodes aus, das Herbie hier an den Strand mitnahm (ich glaub nicht, dass er drauf „Girl from Ipanema“ spielte, obwohl das schon cool gewesen wäre):
wahr
7 Schon eher ECM, das Sax so nah am Mikro, dass es in den Kopfhörer kriecht. Alles andere auch schön klar. Schönes Motiv nach gut 3 Minuten. Wird dann zum Ende verlangsamt und damit klingt es aus. Wie der Bestandteil einer Suite, ein Zwischenkapitel.ECM kommt nicht vor in diesem BFT, was eigentlich eine Unterlassung ist, aber dann doch auch wieder nicht … dass der Track nicht superbeliebt ist, hatte ich irgendwie erwartet, aber die Zwillingssaxophone sind doch schön?
wahr
8 Wieder mit prominentem Klavier. Vielleicht werde ich unkonzentriert, aber das holt mich grad nicht ab. Mir scheinen die Teile (Klavier, Bass, Drums) nicht ineinander zu klicken, aber auch nicht interessant auseianderzudriften. Mehr in der Schwebe, die ich aber hier nicht interessant finde. Es kann aber bei anderer Stimmung schon wieder ganz anders sein. Ein Cello kommt im Hintergrund dazu. Nicht so mein Fall.Piano ist übrigens nicht das Thema, Sopransax auch nicht – aber klar, beides wurden zu Schwerpunkten, ich schrieb oben dazu ja schon ein paar Sätze. Dass der Track nicht so gut ankommt, finde ich bedauerlich – ich mag ihn total gerne, diese Offenheit, der Gang in den Stillstand. Cello auch hier nicht (kein Zufall).
wahr
9 Schneller Bass, Klavier und Drums drehen sich rein, schön harsch schlägt eine Saite an, wie ein lästiges Insekt am Ohr. Violine klingt auch klasse, weil sich nicht klein machend, Aufmerksamkeit fordert. Tolles Zusammenspiel aller Beteiligten. Ich glaube die Violine erkennen zu können, aber das ist eher eine Illusion. Sie erinnert mich an die Violine von Blaine Reininger auf Tuxedomoon’s „Half-Mute“. Vielleicht spielt er hier ja doch mit.Das wurde ja auch schon aufgelöst – auch wieder nur eine Violine, aber hier passen die Overdubs dann zum Label und dessen Arbeitsweise zumal in der Zeit, aus dem das Stück stammt.
wahr
10 Violine wieder. Oder gestrichenes Cello? Oder …? Hat jedenfalls viel Platz, nach 1,5 min erst kommt ein Bass dazu. Gefällt mir. Auch den Bassound finde ich gut, sehr bassig, etwas unklar, aber dafür mit Geheimnis und Verbindungsqualität. Toller Solo-Bass! Scheint mir jüngeren Datums zu sein. Wieder großartig. Wer spielt da diesen tollen Bass?Cello – das einige im BFT, und auch das einzige in diesem Track. Hier tat ich mich echt schwer mit der Auswahl, aber gerade wegen der breiten Palette, dem eerie Intro und danach dem umspielten Riff, fand ich das Stück dann eine treffliche Wahl.
wahr
11 Tempo zieht wieder an, ganz beschwingt, ich mag als verklemmter Norddeutscher aber diese Stimmungsanimation nicht so gerne. Nur wenn es etwas vollkommen bekloppt kurioses wie Caetano Veloso ist, der auch mal eine Carneval-Bums-Platte aufgenommen hat. Hat hier auch was Karnevaleskes. Thema kommt mir bekannt vor. Ist ganz gut arrangiert, auch jetzt mit den gegenläufigen Bläsern zum Ende, aber insgesamt nicht ganz mein Ding. Stört mich aber auch nicht.Die Fischköppe versteh ich halt nicht, aber macht ja nichts … Karnevalsstimmung mag das sein, aber den Bläsern wohnt doch auch eine gewisse Melancholie inne? Mich erinnert das wie ich schrieb viel mehr an Südafrika als an die Karibik (übrigens morgen 22 Uhr, StoneFM )
wahr
12 Ein Piano erzählt mir eine schöne Geschichte. Mit kleinen dramaturgischen Wendungen, mit ruhigen Worten, dann wieder mit Nachdruck. Würde mich nicht wundern, wenn der Track nach einem bestimmten Menschen benannt ist. Schöner Break grad bei 3:35, als plötzlich so ein schneller heller Tastenlauf zu hören ist, wie eine Piruette auf dem Eis.Das war quasi als der nachdenkliche Ausklang nach dem Fun-Romp gedacht … kommt nicht überall gut an, finde ich interessant, weil ich mich wie gesagt damit auch nicht völlig identifizieren kann, obwohl das fraglos ein exzellenter Musiker ist.
wahr
Stimmungsvoller Abgang eines exzellenten BFTs! Ich kann keinen Track wirklich schlecht finden, Höehepunkte gibt es viele. Track 7, 8, 11, 12 fand ich nicht ganz so gut. Der Rest ist beeindruckend bis fantastisch. Danke, Flurin!Danke Dir!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbadietmar_
gypsy-tail-windTja, hier spielt ja der im Forum gewiss berüchtigste Kompressor
Achtung, noch ein Trompeterwitz. ;)
https://www.discogs.com/de/Rajesh-Mehta-Solos-Duos-featuring-Paul-Lovens-Orka/release/989964
Rajesh Mehta ist es jedenfalls nicht.
Immerhin auch Duos mit Paul Lovens.
Das Cover fiel mir zur Kompressortrompete ein.Ha ha, passt! Die CD stand damals überall herum bzw. füllte halbe Grabbelkisten, aber ich hatte da noch kein so grosszügiges Budget und liess sie stehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten#1
gypsy-tail-wind
Ich glaube die Gestik hier ist es, die mir gefällt … ich hätte auch einen anderen Track im Auge gehabt, aber der wäre wohl deutlich schwieriger gewesen für die meisten. In Sachen Percussion finde ich die Trommeln hier schon ziemlich gut, aber die kleinen Chimes (das Gestänge, das an einer anderen Stange hängt), das Spielzeugxylophon und später die Kuhglocken schon auch eher überflüssig (falls das chaotisch gelistete Line-Up stimmt sind das hier mit dem Mann am Kit vier Leute) – hätte sicher nicht meine Gnade gefunden, wenn ich das „blind“ gehört hätte – ein Gedanke, der mir bei diesem BFT sowieso öfter durch den Kopf ging: wie hart wäre ich mit dem und dem Track umgesprungen, hätte ich selbst dazu was schreiben müssen? – vermutlich mit ziemlich vielem ziemlich hart
Hier fängt es dann ja auch schon mit dem Sopransax an … und auch keinen Gnade fürs Klavier, den Bass?ich find’s wirklich schwer. wäre ich produzent, hätte ich wohl nur das klaviersolo behalten und ein paar instrumente im mix entschieden nach unten gezogen. wenn man mit schalltrichter aufs klavier hört, passieren da durchaus spannende sachen, wo ich sagen könnte, der hat sich das so ausgesucht und spielt das freiwillig. es ist ein schmaler grad mit solchen soundgebilden, wenn man auf charismatische solostimmen à la sanders oder meinetwegen sogar white verzichtet, dann hat man sehr viel kulisse. und das kann ja auch schön sein, der track kommt ja durchaus an hier. aber den politischen urge bestimmter schwarzer us-szenen (wohin @wahr da blickt, wenn ich ihn richtig verstehe) sucht man hier vergebens, die hymnische kraft einer utopischen sehnsucht auch – eigentlich hat man es hier mit kommerzieller schnellstverwertung zu tun, die die offenheit der frühen siebziger schon wieder zuschnürt, verständlich macht (ein bisschen latin, ein bisschen flöte, keine elektronik, sehr pseudo-handgemacht, was doch eigentlich am ende jemand an knöpfen und reglern gestaltet). das mögen hier im einzelfall tolle musiker sein, die versuchen, mit der mode zu gehen oder sich einen reim darauf zu machen mit ihren skills, aber ein wirklich schlüssiges konzept hier wurde nicht gefunden. ich mag die ganze vorhänge nicht beiseite schieben müssen, um auf was wesentliches zu kommen, gerade in die ist ja am meisten bedeutung gelegt worden, sie sollen glitzern, und das soll genügen. aber sie glitzern für mich nicht und es genügt mir auch nicht.
#2gypsy-tail-wind
Corea-Welt, in #1? Falls ja, keine Assoziation, die ich schon gehabt habe … ich mag dieses Solo sehr gerne, ob’s Pop ist, weiss ich nicht, jedenfalls nicht deklariert, aber möglicherweise unterschwellig, von den Changes her halt.
Die möglichen Einsteige-Kanditaten sind teils im BFT auch vertreten, aber das gab es wohl gar nicht (oder schon, ich hab die Diskographien der meisten Leute dieses BFTs nicht wirklich im Blick bzw. im Griff, auch wenn kaum ganz Fremde mitwirken).„corea-welt in #1“ wegen „la fiesta“ auf der ersten return to forever, und dem, was daraus wurde. hier hört man jetzt was, was jarrett kommodifiziert hat, aus einer hippie-euphorie heraus. hier schätze ich aber mal auf einen tatsächlichen gospelhintergrund, also könnte es auch eine frau sein, die traditionell in den betreffenden kirchen hinter klavieren und orgels gesessen haben. amina claudine myers hat sowas im kleinen finger, mary lou williams (neben vielem anderen) auch. aber irgendwie klingts halt doch nach mann, es ist ein bisschen vordergründig und auftrumpfend. es lässt sich nichts dagegen sagen, hier weiß jemand, wovon er spricht, aber ich würde es mir privat nicht auflegen.
#3gypsy-tail-wind
Sorry, hier hatte ich vorhin den Namen übersehen, von dem ich auch ausging, dass Du ihn gleich hörst … also WSQ-Nähe stimmt (WSQ nicht). Der Track klingt wie schon gesagt schlecht – aber das rumpelt schon irgendwie toll durch, auch ohne einen der genannten Pianisten. Eine Gitarre ist hier wohl auch noch dabei, aber ich hab noch nie mit Kopfhörern ausprobiert, ob man von ihr hier überhaupt was hören kann …die gitarre höre ich jetzt auch. blythe setzt sich natürlich mühelos auf sowas drauf, aber eigentlich ist er ein sehr technischer spieler, der sehr viel dolphy gehört hat. seinen schönen ton hört man eher in intimeren settings. mir gefällt das klaviersolo nach wie vor sehr gut, auch, weil das gerät so schlecht ist und es damit die geste ist, die zählt. ich werd einfach in blythes überschaubarer anfang-70er-diskografie nicht fündig.
da gab es sachen mit gil evans, tapscott, steve reid – das passt alles nicht.
vielleicht eine discogs-lücke – oder gar keine offizielle veröffentlichung? pianist könnte auch jemand aus der 2. reihe sein, joe bonner z.b. muss ich weiter suchen.
#4gypsy-tail-wind
Die Parallelen zu #1 sind kein purer Zufall … und Du liegst richtig, hier ist nur ein Saxer am Werk. Trompete oder Flügelhorn mag ich, wie zumeist, nicht raten, würde aber eher auf letzteres tippen (was hier wohl kein wirklich weiterführender Hinweis ist, kann ich nicht sicher beurteilen). Und das Stück finde ich wirklich schön – hätte auch hier problemlos eine zupackendere Nummer wählen können, hatte dann aber Angst, dass alles gleich auffliegt (wie bei #1 und #3 von den anderen bisherigen).
Das frage ich jetzt ohne weitere Rate-Hintergedanken: Was ist hier die Referenz? Wayne Shorter, frühe Weather Report auch – für Sax und Thema zumal? Und was fürs Klavier? An Corea und Jarrett denke ich jedenfalls auch hier nicht – wobei die Jarrett-Referenz eher passen mag, ich weiss es wirklich nicht, ich würde irgendwie auch noch oder eher Hancock in die Runde werfen bei #4? Aber wo bleibt Tyner, ist er nicht auch ein Übervater dieser Leute?eine wirklich schöne ballade. geht schon von shorter aus, aber die voicings haben schon ein stirnband um. auch die musiker hängen noch zwischen modalem jazz und studentischer teeküche, zwischen öffnung und temporärem eskapismus (bevor man dann doch die unternehmenskarriere in angriff nimmt). hat für mich leider einen verwässernden effekt, mir ist das gefühl dahinter unklar, will es berühren oder nur besänftigen?
das thema mit den pianisten ist interessant, zumal wir es hier fast ausschließlich mit akustischen vertretern zu tun haben – und das hat hancock ja einfach übersprungen und dann erst wieder in den 80ern für den mainstream fit gemacht. corea ist da tiefer in seinen latin-hintergrund eingestiegen, jarrett hat die ekstase gesucht – und unter den abgeklärten komplettspielern ist da eigentlich nur tyner übrig geblieben mit seinen ganzen epigonen (unter denen sich dann jemand wie sanders einfach einen aussuchen konnte, der gerade frei war). wenn du so darauf beharrst: vielleicht ist das das thema hier? das tyner-system post-coltrane? da fänd ich halt #7 das gelungenste beispiel. (und da würden mir auf jeden fall eher hicks, cedar walton oder ron burton, am ende pullen einfallen, obwohl der einen klareren free-impetus hat).
#5gypsy-tail-wind
Das mit der zweiten Trompete im Thema ist mir ein Rätsel, muss wohl ein Overdub sein oder jemand, der im Line-Up vergessen ging … Overdub denke ich zwar eher nicht bei dem Label, aber wer weiss … ist wohl ev. auch eine Produktion in Eigenregie – alles eher rätselfhaft, ich weiss praktisch nichts, auch wenn ein paar der Leute nicht unbekannt sind, aber grosse Namen gibt es hier keine. „Naima“ ist das nicht, aber Bezüge zu Coltrane gibt es wohl bei jedem Track mit Saxophon in diesem BFT … und eben, irgendwie auch das Sich-Einschreiben ins Coltrane/Tyner-Kontinuum, wobei …klingt nicht nach overdub, die zweite trompete. ist aber ja auch egal. dass @dietmar_ und ich hier sofort an „naima“ denken, weist auch wieder auf unsere tynergeschulten ohren hin (es ist frech abgekupfert, lediglich mit neuen voicings versehen). der pianist hier ist in der melodieführung ein bisschen einfallslos, verlässt sich zu sehr auf die schönen akkorde, finde ich. der bassist macht das besser. vom trompeter möchte auf jeden fall mehr hören.
#6gypsy-tail-wind
… das hier eine Ausnahme darstellt, auch wenn der Saxer natürlich ohne Coltrane ebenso undenkbar wäre. Rhythmusgitarre gibt es nur eine, für den Rest ist wohl ein verzerrtes Rhodes oder sowas zuständig (oder ist das wirklich eine Orgel? Ich tippe auf E-Piano mit einigen Effekten). Die Angaben sind beim Label hier ja notorisch schlampig, es steht nur „electric piano“ und ein solches ist auf den Fotos auch zu sehen. Zu Deiner Beruhigung möchte ich sagen: das ist schon einer der besten Tracks des Albums, aber es ist auch insgesamt gut, wenngleich nicht ganz so gut.ich habe mir das ganze album gestern angehört und finde es schon ziemlich gut. ich würde sagen, dass ich den saxofonisten auf allen anderen stücken eher erkannt hätte – aber der trompeter ist wirklich konstant toll und gar nicht angeberisch (superschöne ballade gegen ende, die hätte ich mir auch in einem bft vorstellen können). ziemliches early adapting, finde ich – sowas wie „orange lady“ war ja da erst 1 jahr alt und noch nicht offiziell raus. einer der beiden drummer war natürlich 1st hand dabei. den e-piano-sound mag ich sehr, sehr gerne. das ist halt eher so das, was ich am jazz der frühen 70er mag, riff-basiert, viele patterns und layer, experimentelle offenheit und ein hellwaches tonstudio.
#7gypsy-tail-wind
Das Sopransax hatte in der Zeit halt Hochkonjunktur … auch eine Art Weg-von- (und doch zugleich Hin-zu-) Coltrane-Bewegung vielleicht? Man nimmt das Fischhorn, das ohne ihn wohl damals immer noch fast ungespielt gewesen wäre (Lacy, klar, aber den kannte doch da noch kaum jemand, und ich befürchte, das ist heute auch schon fast wieder der Fall?) – die vielen Sopransaxophone entpuppten sich erst in der Endauswahl, hie und da war das aber auch ein bewusster Entscheid, die der eine oder andere der Herren (nicht dieser) am Tenor einfach zu leicht gewesen wäre. Hier ist übrigens der Bassist ein grosses Rätsel (rein diskographisch, ich fand auch online keine Infos – aber vermute, da ist ein Namensvetter oder ein Fehler im Spiel). Und Saxophone sind ja zwei dabei.und das ist halt wirklich die hymnische tradition, für die tyner soviel getan hat, und die auch in den 80ern für eine verlässliche jazzbaustelle ist, weil ich das emotional besser zufassen kriege – eine schönheit in miesen verhältnissen zu schaffen und darauf zu beharren. nervt hier auch ein bisschen, weil das thema einfach immer wieder gespielt wird – aber das drumherum von klavier und bass ist halt wirklich beseelt.
#8gypsy-tail-wind
Bin mir nicht sicher wegen Bley – das Klavier hier ist aber wirklich toll (und das ganze Album, von dem das Stück stammt ebenfalls), aber man kennt es leider kaum. Der Werdegang war aber zumindest interessant, ein Jammer halt, dass es für die eigene Karriere nie wirklich reichte, denn das Potential scheint da gewesen zu sein, wenn man das Album betrachtet, von dem dast Stück stammt! Keine Vermutungen zu den Sidemen? Ist wohl bei dem Stück auch schwer – bei anderen wäre es ev. wieder fast zu leicht geworden, ich weiss es nicht … sie sind jedenfalls sehr viel bekannter als der Leader.finde ich verrückt, das @wahr und @dietmar_ hiermit solche probleme haben. die sind so schön individualistisch zusammen, die drei – keiner von ihnen langweilt sich hier, das hört man. der bassist kann das klavier in immer neue perspektiven rücken, was ersteres wiederum in die lage versetzt, mal was auszuprobieren (tolle diese mit den fingerknöcheln runtergeratschten läufe). und das verdichten und auflösen des drummers, zwischen dramatik und ratlosigkeit. ich will unbedingt das ganze album haben. hab aber nach wie vor keine idee zum bass, obwohl man wirklich was von ihm hört. merkwürdig. ich kenne den, oder? ganz großes highlight.
#9gypsy-tail-wind
Irre Nummer oder? Du hast sie praktisch identifiziert … ich hab drei Alben und griff auch erst bei der Vorbereitung des BFT nochmal dazu, noch nicht oft gehört, aber teils schon verdammt gut und eigenwillig. Ich vermute übrigens, dass hier für den Backing Track nochmal mehr Violine beigegeben wurde, andernfalls wäre auch wieder das Line-Up lückenhaft. Denke ich hier aber eher nicht.der mann hatte hier wirklich ein momentum. oder einen produzenten, der an ihn geglaubt hat. dass er nicht bekannter geworden ist, lag an seinen grenzen, glaube ich – er ist nicht underrecorded, hatte sehr viel freie hand. später gabe es mal was mit frisell, habe ich gelesen. ich würde aber auch immer eher auf jenkins, bang oder (ewig unterschätzt) charles burnham kommen, wenn ich spannende jazzgeiger der scharzen tradition nennen sollte. der pianist hier ist unter den tyner-epigonen auch nicht zu unterschätzen, das album mit sanders ist ziemlich schön, mit einigen bft-reifen solonummern.
#10gypsy-tail-wind
Wie gesagt, Cello ist korrekt. Hätte ich gerne in richtig, dieses Album – wäre mal was für CvsD oder so, oder auch eins dieser überflüssigen hochpreisigen Vinyl-Reissues. Die Sache mit den Vamps ist kein Einzelfall. Dachte eigentlich, das hier sei auch genz leicht.das habe ich rausgefunden und es war nicht schwer, wenn man jazzcellisten aus den 70ern raussucht, die erkennbar keinen deutlichen bezug zur europäischen avantgarde haben – und von denen es solo-alben gibt. ich dachte erst an muneer abdul-fatah, aber der kam später auf (wenn auch nie so richtig, genauso schade). sehr tolle wahl, das ganze album klingt super. reissue wäre in der tat eine sehr gute idee.
#11gypsy-tail-wind
Ich hab keine Ahnung, was das für ein Beat ist, aber für mich klingt das schwer nach Südafrika, und zwar was die komplette Rhythmusgruppe angeht, ebenso wie die Einfärbung der Bläser … Das mit dem Schlagzeug ist möglicherweise kein Zufall, den Pianisten kennt leider auch kaum jemand, und das hat er nicht verdient.was, den pianisten kennt man kaum? unglaublich. und klar, südafrika als referenz. vielleicht sind wir hier im gebiet der rassismusunsensiblen cover art? mir ist das zu kurz, aber sehr reizvoll. da such ich mal weiter.
#12gypsy-tail-wind
Das ist interessant, denn ich tue mich mit dem Klavier hier oft auch recht schwer – dass der Track im BFT landete, war eher Zufall, ich hatte einen völlig anderen Alternativ- bzw. Bonustrack vom selben Album in der Endauswahl (hatte ja mal was von 13 Stücken gefaselt), aber als Ausklang schien mir das hier dann doch passend. Aber ja, ich kann das mit „keine Handschrift“/“breites Wissen“ unterschreiben, nähere mich dem Mann aber in Schüben doch immer wieder etwas mehr an (und finde manche späteren Sachen sehr schön).das ist für mich der „verlierer“ im bft, mir gefällt das immer weniger. es hat enormes potenzial, aber hangelt sich so von halbgemeinter geste zur nächsten, spielt auf sicherheit. ist „pianistisch“ im negativen sinn: raum füllen, immer hoch und runter, effektsüchtiges crescendo, gleich wieder abgestoppt, große technik, wenig dahinter. aber das ist zu hart, ich weiß. find das alles hübsch, es nervt eher im gesamtpaket, auch über die länge. von deiner bezugsbeschreibung (erst die späteren sachen mögend) könnte das jemand wie hawes sein, oder mabern? da lass ich auch erstmal nicht locker
gypsy-tail-wind
Zeitlich ist das enger als Du denkst, aber die Zeit allein ist nicht das Thema. Ich will aber noch nicht zuviel sagen, sonst ist das wie beim Memory, wenn jemand plötzlich einen Lauf hat und alles aufdeckt. Klavier (oder Sopransax) war jetzt auch nicht das vorherrschende Thema, aber beide wurden zu Schwerpunkten, ergab sich halt dann so …
Dass ich nicht den harten Spiritual Jazz zusammenstellte (in die Compilation hätten aber einzelne Tracks von hier bzw. andere Tracks der betreffenden Alben wohl hie und da auch gepasst) überrascht wohl niemanden, aber abgesehen vom Osterei ist das hier ja doch die andere Seite, zu der das Pendel ausschlägt, von dem wir es neulich hatten. Und damit auch „meine“ Ecke, auch wenn das hier wie ich im Vorfeld schon schrieb alles eher keine Sachen sind, für die ich einen Fehdehandschuh werfen würde.
Was mich jetzt in Sachen Altersmilde noch freuen würde wäre natürlich, wenn aus dem ersten Drittel wenigstens noch #4 etwas wachsen würde? Oder schliesst Du das aus? Bei #2 sehe ich die Chance weniger, aber freuen tät’s mich noch mehr.das mit dem pendel und der ecke verstehe ich auch nicht so recht. an meiner ecke ist es jedenfalls – mit viel sympathie – haarscharf vorbei. der spiritual jazz der 70er ist schon nicht sooo verkehrt. das hier sind sachen, die ein bisschen auf dem beharren, was vor dem free jazz an refinement so entwickelt wurde, und auf die man später wieder zurückgegriffen hat. oder die so durchgängig funktioniert haben, auch kommerziell. verbinde ich zeitlich eher mit der zweiten hälfte der 70er, aber klar, das gab es eigentlich die ganze zeit. und sympathisch ist, dass hier nicht allzu deutlich versucht wurde, auf die moden der zeit einzusteigen (deshalb fällt #6 hier so deutlich raus). jazzrelevanzbehauptungen in schwierigen zeiten. aber vielleicht darin auch ein bisschen langweilig, auf bessere zeiten hoffend, ausharrend. (aber eigentlich stochere ich nach wie vor im nebel.)
Schon wieder Unübersichtliches vom Phone. Sorry, habe immer noch Probleme mit der Internetverbindung.
{Der wesentliche Satz in vorgartens Text ist fett gesetzt!}
…
Weil du bei #3 von Steve Reid sprichst: für mich der missing link zu etwas mir Vertrautem, bei deiner Nennung von SR machte es hier plopp – habe 3 Reid Alben hier, aber jetzt nicht die Zeit gegenzuhören, nur auf „Odyssey Of The Oblong Square“ ist Blythe dabei.--
dietmar_
Weil du bei #3 von Steve Reid sprichst: für mich der missing link zu etwas mir Vertrautem, bei deiner Nennung von SR machte es hier plopp – habe 3 Reid Alben hier, aber jetzt nicht die Zeit gegenzuhören, nur auf „Odyssey Of The Oblong Square“ ist Blythe dabei.ja, steve reid würde von der gemengelage des bfts aus in etwas führen, das mich dann auch wieder sehr interessiert – aber von den alben hören wir hier nichts, glaube ich. da ist auf jeden fall der link zu blythe und von blythe führt auch ein starker link zu dem cellisten in #10. aber all das ist von sowas wie #1 oder #12 sehr weit entfernt, fürchte ich.
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gypsy-tail-wind
dietmar_
gypsy-tail-windTja, hier spielt ja der im Forum gewiss berüchtigste Kompressor
Achtung, noch ein Trompeterwitz. ;)
https://www.discogs.com/de/Rajesh-Mehta-Solos-Duos-featuring-Paul-Lovens-Orka/release/989964
Rajesh Mehta ist es jedenfalls nicht.
Immerhin auch Duos mit Paul Lovens.
Das Cover fiel mir zur Kompressortrompete ein.Ha ha, passt! Die CD stand damals überall herum bzw. füllte halbe Grabbelkisten, aber ich hatte da noch kein so grosszügiges Budget und liess sie stehen.
Ich glaube, es hat sich nicht durchgesetzt? Aber damals wusste ich auch nicht wer Lovens ist, heute würde ich die aus der Grabbelkiste mitnehmen. ;)
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Zu #3 sag ich nur: guckt halt nochmal, ihr habt’s ja gefunden
Mit der grossen Antwort @vorgarten fange ich gerade erst an – erstmal lesen …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windZu #3 sag ich nur: guckt halt nochmal, ihr habt’s ja gefunden
ah, da war discogs irreführend, aber ich hätte es auch besser im ohr haben können. danke, @dietmar_ !
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Huch, das mit dem Zitieren wird gerade richtig schwierig
vorgarten#1
gypsy-tail-wind
Ich glaube die Gestik hier ist es, die mir gefällt … ich hätte auch einen anderen Track im Auge gehabt, aber der wäre wohl deutlich schwieriger gewesen für die meisten. In Sachen Percussion finde ich die Trommeln hier schon ziemlich gut, aber die kleinen Chimes (das Gestänge, das an einer anderen Stange hängt), das Spielzeugxylophon und später die Kuhglocken schon auch eher überflüssig (falls das chaotisch gelistete Line-Up stimmt sind das hier mit dem Mann am Kit vier Leute) – hätte sicher nicht meine Gnade gefunden, wenn ich das „blind“ gehört hätte – ein Gedanke, der mir bei diesem BFT sowieso öfter durch den Kopf ging: wie hart wäre ich mit dem und dem Track umgesprungen, hätte ich selbst dazu was schreiben müssen? – vermutlich mit ziemlich vielem ziemlich hart
Hier fängt es dann ja auch schon mit dem Sopransax an … und auch keinen Gnade fürs Klavier, den Bass?ich find’s wirklich schwer. wäre ich produzent, hätte ich wohl nur das klaviersolo behalten und ein paar instrumente im mix entschieden nach unten gezogen. wenn man mit schalltrichter aufs klavier hört, passieren da durchaus spannende sachen, wo ich sagen könnte, der hat sich das so ausgesucht und spielt das freiwillig. es ist ein schmaler grad mit solchen soundgebilden, wenn man auf charismatische solostimmen à la sanders oder meinetwegen sogar white verzichtet, dann hat man sehr viel kulisse. und das kann ja auch schön sein, der track kommt ja durchaus an hier. aber den politischen urge bestimmter schwarzer us-szenen (wohin @wahr da blickt, wenn ich ihn richtig verstehe) sucht man hier vergebens, die hymnische kraft einer utopischen sehnsucht auch – eigentlich hat man es hier mit kommerzieller schnellstverwertung zu tun, die die offenheit der frühen siebziger schon wieder zuschnürt, verständlich macht (ein bisschen latin, ein bisschen flöte, keine elektronik, sehr pseudo-handgemacht, was doch eigentlich am ende jemand an knöpfen und reglern gestaltet). das mögen hier im einzelfall tolle musiker sein, die versuchen, mit der mode zu gehen oder sich einen reim darauf zu machen mit ihren skills, aber ein wirklich schlüssiges konzept hier wurde nicht gefunden. ich mag die ganze vorhänge nicht beiseite schieben müssen, um auf was wesentliches zu kommen, gerade in die ist ja am meisten bedeutung gelegt worden, sie sollen glitzern, und das soll genügen. aber sie glitzern für mich nicht und es genügt mir auch nicht.
Ach, wie fies … tut mir richtig weh. War mir bisher nicht bewusst, dass der Track so schlecht sein soll. Im Hinblick auf Umfeld/Label/vermutete Produktionsbedingungen ist das alles weit daneben und @wahr viel näher dran. Die Frage ist jetzt: war das ein Betriebsunfall, oder gar – ich bekreuzige mich dreimal ganz rasch – ein Schielen auf den Kommerz? Eine Charakterstimme wirkt hier mit, aber am Zweitinstrument … aber ich bin jetzt ratlos. Ist auch ein Lieblingsmusiker von Dir „dabei“, und ich hoffe, Du teilst dann wenigstens den Schmerz mit mir, wenn erstmal aufgelöst ist. Ich geh mich jetzt besaufen (shit, geht nicht, muss morgen nochmal arbeiten – und gehen geht auch nur bis zum eigenen Kühlschrank).
vorgarten
#2gypsy-tail-wind
Corea-Welt, in #1? Falls ja, keine Assoziation, die ich schon gehabt habe … ich mag dieses Solo sehr gerne, ob’s Pop ist, weiss ich nicht, jedenfalls nicht deklariert, aber möglicherweise unterschwellig, von den Changes her halt.
Die möglichen Einsteige-Kanditaten sind teils im BFT auch vertreten, aber das gab es wohl gar nicht (oder schon, ich hab die Diskographien der meisten Leute dieses BFTs nicht wirklich im Blick bzw. im Griff, auch wenn kaum ganz Fremde mitwirken).„corea-welt in #1“ wegen „la fiesta“ auf der ersten return to forever, und dem, was daraus wurde. hier hört man jetzt was, was jarrett kommodifiziert hat, aus einer hippie-euphorie heraus. hier schätze ich aber mal auf einen tatsächlichen gospelhintergrund, also könnte es auch eine frau sein, die traditionell in den betreffenden kirchen hinter klavieren und orgeln gesessen haben. amina claudine myers hat sowas im kleinen finger, mary lou williams (neben vielem anderen) auch. aber irgendwie klingts halt doch nach mann, es ist ein bisschen vordergründig und auftrumpfend. es lässt sich nichts dagegen sagen, hier weiß jemand, wovon er spricht, aber ich würde es mir privat nicht auflegen.
Hm, ok, das ist dann aber so eine oberflächliche Corea-Referenz wie mein Thema hier am Ende ein formales ist
Es ist keine Frau, Gospel wüsste ich nicht (weiss aber auch recht wenig – im CD-Booklet steht nichts, dafür Sinfonieorchester).vorgarten
#3gypsy-tail-wind
Sorry, hier hatte ich vorhin den Namen übersehen, von dem ich auch ausging, dass Du ihn gleich hörst … also WSQ-Nähe stimmt (WSQ nicht). Der Track klingt wie schon gesagt schlecht – aber das rumpelt schon irgendwie toll durch, auch ohne einen der genannten Pianisten. Eine Gitarre ist hier wohl auch noch dabei, aber ich hab noch nie mit Kopfhörern ausprobiert, ob man von ihr hier überhaupt was hören kann …die gitarre höre ich jetzt auch. blythe setzt sich natürlich mühelos auf sowas drauf, aber eigentlich ist er ein sehr technischer spieler, der sehr viel dolphy gehört hat. seinen schönen ton hört man eher in intimeren settings. mir gefällt das klaviersolo nach wie vor sehr gut, auch, weil das gerät so schlecht ist und es damit die geste ist, die zählt. ich werd einfach in blythes überschaubarer anfang-70er-diskografie nicht fündig. da gab es sachen mit gil evans, tapscott, steve reid – das passt alles nicht. vielleicht eine discogs-lücke – oder gar keine offizielle veröffentlichung? pianist könnte auch jemand aus der 2. reihe sein, joe bonner z.b. muss ich weiter suchen.
Wie gesagt, eigentlich habt ihr es herausgefunden … der Pianist ist wohl eher dritte oder vierte Reihe, gefällt mir hier aber in der Tat auch sehr gut! Er hatte auf dem musikergeführten Label auch ein eigenes Album, das ich gerne mal hören würden täte … ist offiziell (auch wenn die Aufnahme nicht danach klingt) und steht alles bei Discogs.
vorgarten
#4gypsy-tail-wind
Die Parallelen zu #1 sind kein purer Zufall … und Du liegst richtig, hier ist nur ein Saxer am Werk. Trompete oder Flügelhorn mag ich, wie zumeist, nicht raten, würde aber eher auf letzteres tippen (was hier wohl kein wirklich weiterführender Hinweis ist, kann ich nicht sicher beurteilen). Und das Stück finde ich wirklich schön – hätte auch hier problemlos eine zupackendere Nummer wählen können, hatte dann aber Angst, dass alles gleich auffliegt (wie bei #1 und #3 von den anderen bisherigen).
Das frage ich jetzt ohne weitere Rate-Hintergedanken: Was ist hier die Referenz? Wayne Shorter, frühe Weather Report auch – für Sax und Thema zumal? Und was fürs Klavier? An Corea und Jarrett denke ich jedenfalls auch hier nicht – wobei die Jarrett-Referenz eher passen mag, ich weiss es wirklich nicht, ich würde irgendwie auch noch oder eher Hancock in die Runde werfen bei #4? Aber wo bleibt Tyner, ist er nicht auch ein Übervater dieser Leute?eine wirklich schöne ballade. geht schon von shorter aus, aber die voicings haben schon ein stirnband um. auch die musiker hängen noch zwischen modalem jazz und studentischer teeküche, zwischen öffnung und temporärem eskapismus (bevor man dann doch die unternehmenskarriere in angriff nimmt). hat für mich leider einen verwässernden effekt, mir ist das gefühl dahinter unklar, will es berühren oder nur besänftigen?
das thema mit den pianisten ist interessant, zumal wir es hier fast ausschließlich mit akustischen vertretern zu tun haben – und das hat hancock ja einfach übersprungen und dann erst wieder in den 80ern für den mainstream fit gemacht. corea ist da tiefer in seinen latin-hintergrund eingestiegen, jarrett hat die ekstase gesucht – und unter den abgeklärten komplettspielern ist da eigentlich nur tyner übrig geblieben mit seinen ganzen epigonen (unter denen sich dann jemand wie sanders einfach einen aussuchen konnte, der gerade frei war). wenn du so darauf beharrst: vielleicht ist das das thema hier? das tyner-system post-coltrane? da fänd ich halt #7 das gelungenste beispiel. (und da würden mir auf jeden fall eher hicks, cedar walton oder ron burton, am ende pullen einfallen, obwohl der einen klareren free-impetus hat).Das Thema ist am Ende ein formales geworden, klar definiert – Ausgangspunkt war meine Sammlung (plus ein paar Beigaben, die nur als File-Häufchen da sind), ich höre das meiste schon irgenwdo zwischen den Post-Coltrane/Tyner, Spiritual und Post-Bop-Schienen …
Die Überlegungen zu den Pianisten drängen sich schon auf – und einer der genannten wirkt hier auch mit, aber ich sage nicht welcher und auch nicht auf welchem Stück (und ein anderer spielt angeblich Bass auf einem anderen Stück oder hat einen Doppelgänger oder jemand einen groben Fehler gemacht, da fand ich nichts weiter heraus).
vorgarten
#5gypsy-tail-wind
Das mit der zweiten Trompete im Thema ist mir ein Rätsel, muss wohl ein Overdub sein oder jemand, der im Line-Up vergessen ging … Overdub denke ich zwar eher nicht bei dem Label, aber wer weiss … ist wohl ev. auch eine Produktion in Eigenregie – alles eher rätselfhaft, ich weiss praktisch nichts, auch wenn ein paar der Leute nicht unbekannt sind, aber grosse Namen gibt es hier keine. „Naima“ ist das nicht, aber Bezüge zu Coltrane gibt es wohl bei jedem Track mit Saxophon in diesem BFT … und eben, irgendwie auch das Sich-Einschreiben ins Coltrane/Tyner-Kontinuum, wobei …klingt nicht nach overdub, die zweite trompete. ist aber ja auch egal. dass @dietmar_ und ich hier sofort an „naima“ denken, weist auch wieder auf unsere tynergeschulten ohren hin (es ist frech abgekupfert, lediglich mit neuen voicings versehen). der pianist hier ist in der melodieführung ein bisschen einfallslos, verlässt sich zu sehr auf die schönen akkorde, finde ich. der bassist macht das besser. vom trompeter möchte auf jeden fall mehr hören.
Als Leader hat der Trompeter wohl auch bloss ein Album gemacht, ich vermute aber, dass Du ihn auf einem anderen im Regal hast? Was das Stück bzw. die Changes angeht, ist da nicht am Ende ein anderer Dreh als bei „Naima“? @wahr gesellte sich ja vermutlich noch dazu, aber kam nicht auf den Namen?
vorgarten
#6gypsy-tail-wind
… das hier eine Ausnahme darstellt, auch wenn der Saxer natürlich ohne Coltrane ebenso undenkbar wäre. Rhythmusgitarre gibt es nur eine, für den Rest ist wohl ein verzerrtes Rhodes oder sowas zuständig (oder ist das wirklich eine Orgel? Ich tippe auf E-Piano mit einigen Effekten). Die Angaben sind beim Label hier ja notorisch schlampig, es steht nur „electric piano“ und ein solches ist auf den Fotos auch zu sehen. Zu Deiner Beruhigung möchte ich sagen: das ist schon einer der besten Tracks des Albums, aber es ist auch insgesamt gut, wenngleich nicht ganz so gut.ich habe mir das ganze album gestern angehört und finde es schon ziemlich gut. ich würde sagen, dass ich den saxofonisten auf allen anderen stücken eher erkannt hätte – aber der trompeter ist wirklich konstant toll und gar nicht angeberisch (superschöne ballade gegen ende, die hätte ich mir auch in einem bft vorstellen können). ziemliches early adapting, finde ich – sowas wie „orange lady“ war ja da erst 1 jahr alt und noch nicht offiziell raus. einer der beiden drummer war natürlich 1st hand dabei. den e-piano-sound mag ich sehr, sehr gerne. das ist halt eher so das, was ich am jazz der frühen 70er mag, riff-basiert, viele patterns und layer, experimentelle offenheit und ein hellwaches tonstudio.
Ja, drum hab ich auch den Track ausgewählt, wo es weniger offensichtlich war … ich hab mich ja neulich einen Tag lang durch die Sachen gehört und fand sie ganz schön (habe einen Sternethread erstellt). Tippst Du immer noch auf Orgel oder hältst Du Rhodes+Effekte auch für möglich? Ich bin da nicht so sattelfest … und das Label hat es bei den Credits ja oft nicht so genau genommen („Recorded 1973“ und Angaben der Art finde ich immer super, kein Studio, nix).
vorgarten
#7gypsy-tail-wind
Das Sopransax hatte in der Zeit halt Hochkonjunktur … auch eine Art Weg-von- (und doch zugleich Hin-zu-) Coltrane-Bewegung vielleicht? Man nimmt das Fischhorn, das ohne ihn wohl damals immer noch fast ungespielt gewesen wäre (Lacy, klar, aber den kannte doch da noch kaum jemand, und ich befürchte, das ist heute auch schon fast wieder der Fall?) – die vielen Sopransaxophone entpuppten sich erst in der Endauswahl, hie und da war das aber auch ein bewusster Entscheid, die der eine oder andere der Herren (nicht dieser) am Tenor einfach zu leicht gewesen wäre. Hier ist übrigens der Bassist ein grosses Rätsel (rein diskographisch, ich fand auch online keine Infos – aber vermute, da ist ein Namensvetter oder ein Fehler im Spiel). Und Saxophone sind ja zwei dabei.und das ist halt wirklich die hymnische tradition, für die tyner soviel getan hat, und die auch in den 80ern für mich eine verlässliche jazzinstitution ist, weil ich das emotional besser zu fassen kriege – eine schönheit in miesen verhältnissen zu schaffen und darauf zu beharren. nervt hier auch ein bisschen, weil das thema einfach immer wieder gespielt wird – aber das drumherum von klavier und bass ist halt wirklich beseelt.
schön beschrieben
vorgarten
#8gypsy-tail-wind
Bin mir nicht sicher wegen Bley – das Klavier hier ist aber wirklich toll (und das ganze Album, von dem das Stück stammt ebenfalls), aber man kennt es leider kaum. Der Werdegang war aber zumindest interessant, ein Jammer halt, dass es für die eigene Karriere nie wirklich reichte, denn das Potential scheint da gewesen zu sein, wenn man das Album betrachtet, von dem dast Stück stammt! Keine Vermutungen zu den Sidemen? Ist wohl bei dem Stück auch schwer – bei anderen wäre es ev. wieder fast zu leicht geworden, ich weiss es nicht … sie sind jedenfalls sehr viel bekannter als der Leader.finde ich verrückt, das @wahr und @dietmar_ hiermit solche probleme haben. die sind so schön individualistisch zusammen, die drei – keiner von ihnen langweilt sich hier, das hört man. der bassist kann das klavier in immer neue perspektiven rücken, was ersteres wiederum in die lage versetzt, mal was auszuprobieren (tolle diese mit den fingerknöcheln runtergeratschten läufe). und das verdichten und auflösen des drummers, zwischen dramatik und ratlosigkeit. ich will unbedingt das ganze album haben. hab aber nach wie vor keine idee zum bass, obwohl man wirklich was von ihm hört. merkwürdig. ich kenne den, oder? ganz großes highlight.
Klar kennst Du den Bassisten – bestens sogar. Das Album ist auf jeden Fall eine ziemlich Entdeckung!
vorgarten
#9gypsy-tail-wind
Irre Nummer oder? Du hast sie praktisch identifiziert … ich hab drei Alben und griff auch erst bei der Vorbereitung des BFT nochmal dazu, noch nicht oft gehört, aber teils schon verdammt gut und eigenwillig. Ich vermute übrigens, dass hier für den Backing Track nochmal mehr Violine beigegeben wurde, andernfalls wäre auch wieder das Line-Up lückenhaft. Denke ich hier aber eher nicht.der mann hatte hier wirklich ein momentum. oder einen produzenten, der an ihn geglaubt hat. dass er nicht bekannter geworden ist, lag an seinen grenzen, glaube ich – er ist nicht underrecorded, hatte sehr viel freie hand. später gabe es mal was mit frisell, habe ich gelesen. ich würde aber auch immer eher auf jenkins, bang oder (ewig unterschätzt) charles burnham kommen, wenn ich spannende jazzgeiger der scharzen tradition nennen sollte. der pianist hier ist unter den tyner-epigonen auch nicht zu unterschätzen, das album mit sanders ist ziemlich schön, mit einigen bft-reifen solonummern.
Ja, ist gewiss nicht der beste der Free-Geiger … Burnham kenne ich noch viel zu schlecht, und den Pianisten hier kenne ich sosnt wohl überhaupt nicht (doch, auf einem Album mit Lauries Mann … das ich aber wohl erst ein einziges Mal angehört habe).
vorgarten
#10gypsy-tail-wind
Wie gesagt, Cello ist korrekt. Hätte ich gerne in richtig, dieses Album – wäre mal was für CvsD oder so, oder auch eins dieser überflüssigen hochpreisigen Vinyl-Reissues. Die Sache mit den Vamps ist kein Einzelfall. Dachte eigentlich, das hier sei auch genz leicht.das habe ich rausgefunden und es war nicht schwer, wenn man jazzcellisten aus den 70ern raussucht, die erkennbar keinen deutlichen bezug zur europäischen avantgarde haben – und von denen es solo-alben gibt. ich dachte erst an muneer abdul-fatah, aber der kam später auf (wenn auch nie so richtig, genauso schade). sehr tolle wahl, das ganze album klingt super. reissue wäre in der tat eine sehr gute idee.
Da ist ja nicht der Saxer aus #3 sondern eher der Mastermind vom WSQ der Bezug … Blythe war dort nur für ein Album, ja? (Kenne es nicht, zwei der Elektras habe ich als LPs – auch ein Fall, wo Reissues versäumt wurden.)
vorgarten
#11gypsy-tail-wind
Ich hab keine Ahnung, was das für ein Beat ist, aber für mich klingt das schwer nach Südafrika, und zwar was die komplette Rhythmusgruppe angeht, ebenso wie die Einfärbung der Bläser … Das mit dem Schlagzeug ist möglicherweise kein Zufall, den Pianisten kennt leider auch kaum jemand, und das hat er nicht verdient.was, den pianisten kennt man kaum? unglaublich. und klar, südafrika als referenz. vielleicht sind wir hier im gebiet der rassismusunsensiblen cover art? mir ist das zu kurz, aber sehr reizvoll. da such ich mal weiter.
Du kennst den Pianisten ganz offensichtlich, und könnte schon sein, aber hier kein Problem. War ja auch ein erster Closer, der wohl besser ankam als der zweite (da hätte ich wohl besser das funky E-Piano-Stück dringelassen )
vorgarten
#12gypsy-tail-wind
Das ist interessant, denn ich tue mich mit dem Klavier hier oft auch recht schwer – dass der Track im BFT landete, war eher Zufall, ich hatte einen völlig anderen Alternativ- bzw. Bonustrack vom selben Album in der Endauswahl (hatte ja mal was von 13 Stücken gefaselt), aber als Ausklang schien mir das hier dann doch passend. Aber ja, ich kann das mit „keine Handschrift“/“breites Wissen“ unterschreiben, nähere mich dem Mann aber in Schüben doch immer wieder etwas mehr an (und finde manche späteren Sachen sehr schön).das ist für mich der „verlierer“ im bft, mir gefällt das immer weniger. es hat enormes potenzial, aber hangelt sich so von halbgemeinter geste zur nächsten, spielt auf sicherheit. ist „pianistisch“ im negativen sinn: raum füllen, immer hoch und runter, effektsüchtiges crescendo, gleich wieder abgestoppt, große technik, wenig dahinter. aber das ist zu hart, ich weiß. find das alles hübsch, es nervt eher im gesamtpaket, auch über die länge. von deiner bezugsbeschreibung (erst die späteren sachen mögend) könnte das jemand wie hawes sein, oder mabern? da lass ich auch erstmal nicht locker
Die beiden genannte sind das nicht … bei Hawes sind aber doch (ich weiss, @soulpope ist nicht der Meinung und im Forum wohl der beste Hawes-Kenner) die frühen Sachen die besten, so bis zum Mingus-Album hin. Ich mag da noch viel mehr, klar … und bei Mabern kommt bei mir früh oder spät bisher nicht drauf an, habe da nie grosse Unterschiede gehört, aber ehrlich gesagt auch nicht danach gesucht, weil mir sein Touch einfach nicht so gefällt. Der Touch hier ist aber doch um Welten feiner?
vorgarten
gypsy-tail-wind
Zeitlich ist das enger als Du denkst, aber die Zeit allein ist nicht das Thema. Ich will aber noch nicht zuviel sagen, sonst ist das wie beim Memory, wenn jemand plötzlich einen Lauf hat und alles aufdeckt. Klavier (oder Sopransax) war jetzt auch nicht das vorherrschende Thema, aber beide wurden zu Schwerpunkten, ergab sich halt dann so …
Dass ich nicht den harten Spiritual Jazz zusammenstellte (in die Compilation hätten aber einzelne Tracks von hier bzw. andere Tracks der betreffenden Alben wohl hie und da auch gepasst) überrascht wohl niemanden, aber abgesehen vom Osterei ist das hier ja doch die andere Seite, zu der das Pendel ausschlägt, von dem wir es neulich hatten. Und damit auch „meine“ Ecke, auch wenn das hier wie ich im Vorfeld schon schrieb alles eher keine Sachen sind, für die ich einen Fehdehandschuh werfen würde.
Was mich jetzt in Sachen Altersmilde noch freuen würde wäre natürlich, wenn aus dem ersten Drittel wenigstens noch #4 etwas wachsen würde? Oder schliesst Du das aus? Bei #2 sehe ich die Chance weniger, aber freuen tät’s mich noch mehr.das mit dem pendel und der ecke verstehe ich auch nicht so recht. an meiner ecke ist es jedenfalls – mit viel sympathie – haarscharf vorbei. der spiritual jazz der 70er ist schon nicht sooo verkehrt. das hier sind sachen, die ein bisschen auf dem beharren, was vor dem free jazz an refinement so entwickelt wurde, und auf die man später wieder zurückgegriffen hat. oder die so durchgängig funktioniert haben, auch kommerziell. verbinde ich zeitlich eher mit der zweiten hälfte der 70er, aber klar, das gab es eigentlich die ganze zeit. und sympathisch ist, dass hier nicht allzu deutlich versucht wurde, auf die moden der zeit einzusteigen (deshalb fällt #6 hier so deutlich raus). jazzrelevanzbehauptungen in schwierigen zeiten. aber vielleicht darin auch ein bisschen langweilig, auf bessere zeiten hoffend, ausharrend. (aber eigentlich stochere ich nach wie vor im nebel.)
Interessante Überlegungen, auf die ich jetzt aber mal eher noch nicht einsteige, Du verzeihst! Das mit dem persönlichen Geschmack, dem haarscharf vorbei, überrascht mich nicht – und Dich wohl ebensowenig, dass bei mir das hier rauskommt? Das mit dem Pendel bezog sich auf die Diskussion des möglicherweise bevorstehenden Revivals der kühlen weissen Jungs (deren Anfänge ja in der Zeit hier liegen, deren grosse Zeit aber etwas später kam, vor dem Auftauchen der Young Lions) – was ich hier machte war nicht der BFT dieser Leute sondern einer von der anderen Seite, wenn wir bei der eh hinfälligen Dialektik von „schwarz“ und „weiss“ oder „heiss“ und „cool“ bleiben, in denen viele Jazzentwicklungen immer noch kommentiert werden – eben auch das möglicherweise bevorstehende Liebman/Grossman/Beirach/Werner/Erskine/Brecker-Revival. Aber klar, ich hab keinen Spiritual Jazz-BFT gemacht, das ist nicht mein Metier (ich würd den aber, im Gegensatz zum Brooklyner-Juden-BFT, mit relativ geringem Aufwand hinkriegen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten
gypsy-tail-windZu #3 sag ich nur: guckt halt nochmal, ihr habt’s ja gefunden
ah, da war discogs irreführend, aber ich hätte es auch besser im ohr haben können. danke, @dietmar_ !
Dann weiß ich wohl, wo es steckt, ist aber nicht überprüft.
vorgarten, nur zu. :)--
gypsy-tail-wind Die Frage ist jetzt: war das ein Betriebsunfall, oder gar – ich bekreuzige mich dreimal ganz rasch – ein Schielen auf den Kommerz? Eine Charakterstimme wirkt hier mit, aber am Zweitinstrument … aber ich bin jetzt ratlos. Ist auch ein Lieblingsmusiker von Dir „dabei“, und ich hoffe, Du teilst dann wenigstens den Schmerz mit mir, wenn erstmal aufgelöst ist. Ich geh mich jetzt besaufen (shit, geht nicht, muss morgen nochmal arbeiten – und gehen geht auch nur bis zum eigenen Kühlschrank).
zitieren kriege ich leider nicht richtig hin. aber an dieser stelle habe ich mich sehr amüsiert und bin gespannt, wie es weiter geht.
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Schlagwörter: blindfoldtest, Jazz, Jazz BFT
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