Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Blindfold Test #25 – Nicht_vom_Forum
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AutorBeiträge
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so, jetzt höre ich das alles nochmal durch, mit den informationen der auflösung. schade, dass so wenige mitgemacht haben, aber es war wohl auch schlechtes timing – uns kam ein karneval und eine berlinale dazwischen.
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#1
Karolina Strassmayer Klaro! – Joining Forces
Calling All Shadows
Karolina Strassmayer (alto saxophone), Drori Mondlak (drums), Cary DeNigris (guitar), John Goldsby (bass)
Lilypad Music, 2011ich habe von all denen noch nie auch nur gehört. mein eindruck hat sich nicht sonderlich geändert, ich finde das gut gemachten post-60s-jazz, mit ein paar technischen schwächen beim saxofon. dass es hier eine gitarre zu hören gibt statt eines klaviers, gefällt mir gut.
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#2
Christine Corvisier 5tet – Reconnaissance
The path
Christine Corvisier (ts), David Andres (b), Thomas Sauerborn (dr), Martin Schulte (git), Sebastian Scobel (kb)
Unit Records, 2015auch von denen habe ich noch nie gehört. die tenoristin überzeugt mich, sie hat einen schönen ton und ihr material im griff. an lovano denke ich vor allem in den sehr kontrollierten, heiseren überblasern. der rest, vor allem die komposition, interessiert mich nicht so.
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#3
Jens Böckamp Flow Quartett – Nine Edges
Nine Edges of a Rollin Stone
Jens Böckamp (tenor saxophone, clarinet, bass clarinet), Dierk Peters (vibraphone, marimbaphone), Jan Schreiner (tuba), Dominik Mahnig (drums)
Float Music, 2014weitere bildungslücken. finde mittlerweile sehr schön, wie variabel der sound ist, weil sich tuba und marimba auch mal zurückhalten zwischendurch. der übergang zum vibes-solo ist auch sehr schön und unerwartet. die suchen noch und zeigen nicht nur, was sie können. sowas funktioniert in einem bft gut, finde ich.
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#4
Caroline Thon’s Patchwork – Say it!
Say it!
Caroline Thon-sax, Junia Vent-voc, Florian Weber-p, Pascal Niggenkemper-b, Jens Düppe-dr
JazzHausMusik, 2005wer spielt denn jetzt hier die flöte? mit florian weber kann ich bekanntlich gar nichts anfangen, ich finde ihn großspurig, geschwätzig, eitel und epigonal, aber letztlich macht er hier genau, was von ihm erwartet wird, glaube ich. caroline thon kenne ich nicht, aber ihr solo muss halt auch ganz schnell über’s ziel hinausschießen, weil weber alles so zudeckt, deshalb kann ich sie wohl nicht richtig beurteilen. ich schätze mal, dass das alles so für die beteiligten funktioniert. und fans gibt es dafür sicherlich auch. und meine allergien hier sind mir selber nicht ganz klar.
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#5
Achim Kaufmann Quartet – Double Exposure
Pea Head
Achim Kaufmann (p) John Schröder (git), Michael Moore (as), John Hollenbeck (dr),
Leo Records, 2000diese herren kenne ich alle, aber alle nicht gut genug. am meisten überrascht mich moore in einem solch zupackenden setting, hin und wieder verrät sein spiel aber auch, dass er sonst nicht so auf die zwölf spielt. schröder spielt hier super, ohne kaufmann würde das hier auch gut funktionieren. ich mag das nach wie vor, es ist frisch und spielfreudig, auch wenn ich diese funk-anlagen mittlerweile nicht mehr brauche. aber das ist ja auch schon von 2000.
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#6
Angelika Niescier – sublim III
Oud Suite part 1
Angelika Niescier (as), Sebastian Räther (b), Christoph Hillmann (dr), Mehdi Haddab (oud), Florian Weber (p)
Enja, 2009well. sowas brauche ich am allerwenigsten, verstehe aber, warum man das gut finden kann. ich habe von „getrickse“ geschrieben, das finden andere wahrscheinlich frisch und originell. tut nicht wirklich weh, interessiert mich aber in keinem moment. über die saxofonistin hatte ich gar nichts geschrieben, ich finde ihr spiel aber auch, wenn ich weiß, wer sie ist, ohne persönlichkeit, mit großem nervpotenzial im ton, bei aller virtuosität.
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#7
Oliwood – Euphoria
Beast Mode
Oliver Steidle (dr, perc), Frank Gratkowski (as), Kalle Kalima (git)
Yellowbird, 2017hier überrascht mich gratkowski, aber klar kann der sowas. auf kalima hätte ich wirklich kommen können, und wo steidle dabei ist, klingt es sofort immer nach band. wenn man weiß, dass die alle auch anders können, ermisst sich erst, wie super das ist. schöne auswahl auch für einen bft. mich erinnert es nach wie vor an postrock, das könnte gut aus chicago sein, einerseits gibt es so scharfe cuts, aber eben auch einfache, hymnische melodien. ich wundere mich nur, dass das von 2017 ist – da hängen die herren wohl noch ein bisschen in der musik ihrer jugend fest.
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#8
Rotozaza – Zero
Der Hammer als Hammer
Nicola L. Hein (guitar), Rudi Mahall (bass clarinet), Adam Pultz Melbye (bass) and Christian Lillinger (drums)
Leo Records, 2016beruhigend, dass ich lillinger erkannt habe. aber eins meiner absoluten no-gos, der herr an der klarinette, der sonst nie aufhören kann zu spielen, ist mir nicht negativ aufgefallen. pultz melbye mag ich sowieso, aber hein ist für mich eine überraschung. kannte ich nicht, werde ich mir merken 8hast du tipps? wie ist das duoalbum mit lytton, das könnte ich mir gut vorstellen?). lillinger ist echt überzeugend hier. tolles stück. aber eine cd mit mahall kommt mir nicht ins regal, soviel vorurteil muss sein.
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#9
Sven Deckers TRANSPARENCY – Sepia
The marching drummer
Sven Decker (ts), Matthias Akeo Nowak (b), Etienne Nillesen (dr)
Green Deer Music, 2014kenne ich alle nicht, obwohl zumindest nillesen sehr umtriebig scheint. ich verstehe, warum es spaß macht, sowas zu spielen, aber ich habe den eindruck, degleichen schon tausendmal gehört zu haben. (schöner tenorton, finde ich gerade beim wiederhören.)
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#10
Emißatett – qui-pro-quo-dis
fragmente
Elisabeth Fügemann – Cello, Matthias Muche – Posaune, Robert Landfermann – Kontrabass, Philip Zoubek – Präpariertes Klavier, Etienne Nillesen – Präparierte Snare Drum & Becken
Schraum, 2015wieder nillesen. ich kenne sonst nur landfermann. mir gefällt das stück beim wiederhören nicht mehr so gut, die wechsel erscheinen mir jetzt ziemlich prätentiös, was ich zunächst recht organisch aufgebaut fand. schnittstellenmusik, zwischen schulen und haltungen, aber auch ein bisschen eine turnübung.
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#11
The Wisseltangcamatta – Indes
Indes 05
Georg Wissel (as, cl), Achim Tang (b), Simon Camatta (dr, perc)
Umland, 2017ich kenne die nicht und mag sie sehr. das sich vor braxton verbeugende altsax ist schon echt gut, und die gemeinsamen verdichtungen funktionieren für mich viel besser als das, was andere hier auf dem bft veranstalten. werde ich mal weiterverfolgen.
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#12
Kaufmann / Gratkowski / de Joode – Unearth
Kinky textbook logic
Achim Kaufmann (p), Frank Gratkowski (as, cl, bcl), Wilbert de Joode (b)
Nuscope, 2005hier stört mich kaufmann schon wieder. und de joodes drums finde ich verzichtbar. und eine sternstunde von gratkowski ist das auch nicht, obwohl er zeigt, was er alles kann. aber das ist glaube ich ein persönliches unbehagen gegen diese sounds, zu volles klavier mit dazuspiel, da ergibt sich für mich nichts interessantes. aber es ist natürlich viel spontaner als die sachen aus der ersten bft-hälfte, deshalb können solche stücke auch mal einen solchen verlauf nehmen.
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#13
Nabatov / Dresser / Mahnig – Equal Poise
lithe moves
Simon Nabatov (p), Mark Dresser (b), Dominik Mahnig (dr)
Leo Records, 2016nabatov habe ich schon oft live gehört und er gefällt mir eigentlich nie so richtig. das stück hier finde ich aber wirklich subtil und sehr gut. wenn das ganze album so ist, würde es mich interessieren – ich schätze aber, dass nabatov woanders mehr show veranstaltet (tut er hier auch, aber eben im sinn des titels). mahnig ist ja echt noch sehr jung, sehe ich gerade, alle achtung.
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#14
Mind Games – Ephemera Obscura
Selonica
Angelika Niescier (as), Denman Maroney (hyperpiano), James Ilgenfritz (b), Andrew Drury (perc)
Clean Feed, 2017das finde ich nach wie vor ganz hübsch, obwohl die kleine thematische figur irgendwann wirklich nervt. aber die verspieltheit gefällt mir immer noch und selbst frau niscier macht hier einen guten job. vielleicht, weil es hier schon um eine angezogenen handbremse geht, die immer nur so leicht gelockert wird. die drei anderen sind mir komplett unbekannt.
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#15
Gramss / Lehmann – knoM .T
Epistrophy
Sebastian Gramms (b), Lömsch Lehmann (ts)
JazzHausMusik, 2000das ist für mich klar die größte überraschung. gramss ist super, das wusste sogar ich. ich kenne ihn aber nur wegen zweier liner-notes-aufträge des fixcel-labels. durch genau dieses label kenne ich auch lehmann, mit dem ich aber nie was anfangen konnte. sein ton ist toll, das habe ich aber erst durch dieses stück gemerkt. seine haltung verstehe ich oft nicht, den humor, so ein zugang, bei dem ich nie darauf komme, was da jemand „eigentlich“ will. eine verspielte monk-hommage passt da ganz gut ins bild. aber die improvisation hier ist einfach sehr gut. ich würde wohl ansätze zur kritik finden, wenn ich das ganze album vor mir hätte – vielleicht aber auch nicht. hier ist das auf jeden fall ein sehr schöner abschluss.
nochmal vielen dank für den schönen bft, auch wenn vieles nicht zu dem gehört, was mich im jazz interessiert. ein paar schubser auf neues terrain waren auf jeden fall dabei.
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WerbungDanke an @vorgarten für die Rückmeldung und Danke an Alle für die Teilnahme an dem BFT. Aus privaten Gründen werde ich leider vorerst nichts substantielles mehr hier schreiben können. Das wird sich erst in ein paar Wochen ändern können (und soll natürlich niemanden sonst abhalten… ).
P.S.:
vorgarten
nabatov habe ich schon oft live gehört und er gefällt mir eigentlich nie so richtig. das stück hier finde ich aber wirklich subtil und sehr gut. wenn das ganze album so ist, würde es mich interessieren – ich schätze aber, dass nabatov woanders mehr show veranstaltet (tut er hier auch, aber eben im sinn des titels).Nabatov kenne ich jetzt seit ungefähr 10-12 Jahren, primär live aus dem Loft. Die ersten Jahre fand ich ihn zu überladen und dicht – das hatte immer was von dem Klischee eines Beethoven-Klavierlöwen. Aktuell, also vielleicht seit 4-5 Jahren (alle Zeiten sind sehr grobe Schätzungen) gefällt er mir wesentlich besser (d. h.: wirklich gut) und ich finde sein Klavierspiel wesentlich interaktiver und subtiler als früher.
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Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz
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