Björk – Vulnicura

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  • #42249  | PERMALINK

    kaesen

    Registriert seit: 17.06.2003

    Beiträge: 4,289

    bjork-442563ecb21fb50cadd8f1db4bbe0a318969abce-s1100-c15.jpg

    Vulnicura:
    01 Stonemilker
    02 Lionsong
    03 History of Touches
    04 Black Lake
    05 Family
    06 Notget
    07 Atom Dance [ft. Antony]
    08 Mouth Mantra
    09 Quicksand

    Überraschend hat Björk ihr neues Album veröffentlicht. Nachdem mich die beiden letzten Machwerke nicht begeistert haben, kehrt sie nun zu richtigen Songs zurück, irgendwo zwischen Vespertine und Homogenic. Nach dem ersten Durchgang bin ich begeistert, das hätte ich nicht mehr erwartet.

    Bitte noch eine Umfrgae anhängen!

    --

    Käse ist gesund!
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #9475129  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 16,047

    Gutes Interview bei [COLOR=“#0000FF“]Pitchfork.

    „Pitchfork: It sounds like an album about partnership, motherhood, and family—things that bond us—and your worst fears about them…

    B: [crying] I’m sorry.“

    ;_;

    --

    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
    #9475131  | PERMALINK

    nachtmahr

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 3,198

    „I would describe all the beats, and then he [Arca] would do them and add stuff. We did it together. I’ve never done that before. So I just sat next to him for weeks, and we did the whole album.“

    Ich freue mich!

    --

    "Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)
    #9475133  | PERMALINK

    flatted-fifth
    Moderator

    Registriert seit: 02.09.2003

    Beiträge: 6,027

    „If ‚Biophilia‘ explored the relationship between music, nature, and technology, then ‚Vulnicura‘ acknowledges the human role in this all: the result is devastating in its humanity.“ Dummy

    Mein erstes Urteil nach drei Durchgängen: Die erste Hälfte des Albums klingt (mehr oder weniger) nach einem aufgefrischten Vespertine, erst ab/mit „Notget“ nimmt Vulnicura wirklich eigene Gestalt an und entwickelt memorable Konturen dank innovativer Produktion. Highlight und Kandidat für eine Top-Trackliste des Jahres: „Atom Dance“ mit toll eingewebten und geloopten Vocals Antony Hegartys. Doch die Stars des Tracks sind die Beats: eckig, und doch rund; hektisch, und doch ruhig.

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    You can't fool the flat man!
    #9475135  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Ich muss mich als Neu-Fan outen, meine jahrelange grundsätzliche Sympathie bei völliger Unkenntnis ganzer Alben ist erst im letzten Jahr in wirkliche Beschäftigung und Verehrung umgeschlagen (wenn man von einer ziemlich akuten Faszination für das „Hunter“-Video mit 12 Jahren absieht). Insofern ist „Vulnicura“ mein erstes heiß erwartetes Björk-Album.
    “Stonemilker“ lullt zum Auftakt in seiner schwelgerischen Opulenz erst einmal trügerisch ein, läutet aber textlich direkt die Hauptthemen des Albums ein: Trauer, Illusion, Enttäuschung, Schuldzuweisung – die Bündelung aller verbliebenen Leidenschaft am Ende einer Beziehung. „Show me emotional respect“ fordert Björk entschlossen ein und die Streicher erheben sich wie auf Zuruf aus ihrem Wattebett zu einem würdevollen Klagelied. “History Of Touches“, mit drei Minuten Laufzeit der mit Abstand kürzeste Track, erinnert sich an die letzten intimen Momente und zeigt sich textlich und melodisch fast schon im Reinen mit dem Abschied, wären die Vocals dabei nicht auf eine verstörende Klangkollage zurückgeworfen. Das 10-minütige Herzstück „Black Lake“ enthält im Mittelteil ein ähnlich erschütterndes Intermezzo und geht zu verschiedenen wabernden und klackernden, sich immer wieder scheinbar verhakenden und dadurch kurz pausierenden Rhythmusmustern und bitterbösen Vorwürfen zu Ende. “Notget“ mahnt noch einmal an die Verantwortung für den gemeinsamen Nachwuchs, in Björk’scher Manier mit übersteigerter Symbolik: „Now we are the guardians/We keep her safe from death“. Ab hier wird das Album abstrakter, verknoteter und dissonanter, aber auch lärmender und resoluter; wieder der eigenen, vom ehemaligen Partner abgekoppelten Identität versichert.
    Björk dokumentiert auf 59 Minuten eindrucksvoll den Verdauungsprozess einer Trennung und entwirft für die verschiedene Stadien jeweils ausgefeilte, ganz unterschiedlich austarierte Klanggebilde und ergeht sich dabei für ein Trennungsalbum erfreulich selten in Selbstmitleid und Nostalgie, sondern bewahrt dank der herben Beats und aufbäumenden Streicher stets die Haltung. An „Vespertine“ musste ich vor allem bei den ersten Kompositionen auch denken, wobei dessen samtige, verwaschene Ästhetik hier einem satteren und mit mehr Widerhaken versehenen Soundkleid weicht. Aktuell würde ich schätzen, dass „Homogenic“ dem aktuellen Album ästhetisch noch am nächsten kommt. Bin gespannt auf weitere Eindrücke!

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #9475137  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,393

    Sehr schön geschrieben, Tina. Vielen Dank, das macht mich sehr neugierig und unruhig, da das Album noch so lange auf sich warten lässt und Streams für mich vorab keine Alternative sind (zumal das Artwork gerade bei Björk für mich immer Teil des Kunstwerks ist).

    Die Nähe zu „Vespertine“ und „Homogenic“ freut mich natürlich, denn das ist ihre beste Phase – letzthin wurden die Sounds bisweilen orgineller und die Effekte vielgestaltiger, die Songs aber in der Regel nicht besser. „Biophilia“ habe ich bis heute ausgelassen, vielleicht zu unrecht.

    P.S. Wann kennst Du von Madame denn nun mittlerweile schon alles?

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #9475139  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Irrlichtda das Album noch so lange auf sich warten lässt und Streams für mich vorab keine Alternative sind (zumal das Artwork gerade bei Björk für mich immer Teil des Kunstwerks ist).

    Das mit dem Artwork verstehe ich, ich konnte aber nicht mehr warten (die LP wird natürlich auch geholt). Falls Du nicht auch iTunes mit „Stream“ meinst: Dort gibt es das Album ganz regulär zu kaufen, man muss nur einen kleinen Trick anwenden, um aus D darauf Zugriff zu bekommen (bei Interesse PN).

    IrrlichtP.S. Wann kennst Du von Madame denn nun mittlerweile schon alles?

    Wie Du kenne ich nur „Biophilia“ noch nicht. Und „Medúlla“ und „Volta“ noch nicht sehr gut.

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #9475141  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,393

    tina toledoDas mit dem Artwork verstehe ich, ich konnte aber nicht mehr warten (die LP wird natürlich auch geholt). Falls Du nicht auch iTunes mit „Stream“ meinst

    Nein, iTunes meine ich mit Streaming nicht, aber mich reizen Downloads generell in den seltensten Fällen (ich kaufe reine Dateien eigentlich nur, wenn die Musik nur so zu haben oder vegriffen ist).

    tina toledoWie Du kenne ich nur „Biophilia“ noch nicht. Und „Medúlla“ und „Volta“ noch nicht sehr gut.

    Da hast Du aber ganz schön zugelangt, sehr schön. ;-)

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #9475143  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    IrrlichtNein, iTunes meine ich mit Streaming nicht, aber mich reizen Downloads generell in den seltensten Fällen (ich kaufe reine Dateien eigentlich nur, wenn die Musik nur so zu haben oder vegriffen ist)…

    Schau doch mal hier vorbei: Vulnicura als flac oder ALAC in Studio Qualität

    inkl. Booklet.

    --

    #9475145  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,393

    Mr. BadlandsSchau doch mal hier vorbei: Vulnicura als flac oder ALAC in Studio Qualität

    inkl. Booklet.

    Dankeschön. Aber ich brauch was „zum Anfassen“. ;-)

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #9475147  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,152

    Ich halte es so wie Irrlicht und bleibe standhaft, bis es einen Tonträger gibt, auch wenn einem hier der Mund ganz schön wässrig gemacht wird. Stonemilker habe ich mir schon angehört und gleich als großartig befunden. Ich freue mich auf März! (Im Februar habe ich leider ohnehin wenig Zeit – und Geld – für Musik.)

    --

    #9475149  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,393

    Ich halts bald wirklich nicht mehr aus, wenn das so weiter geht.

    Ein wundervoller und sehr inspirierender Text von Jenny Hval: Klick

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #9475151  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    Das offizielle – haptische – Erlebnis erscheint erst nächste Woche. Habe es vor 2 Wochen vorbestellt. Wie schafft ihr das mit 2 Monate vorher?

    --

    Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.
    #9475153  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    tina toledoIch muss mich als Neu-Fan outen, meine jahrelange grundsätzliche Sympathie bei völliger Unkenntnis ganzer Alben ist erst im letzten Jahr in wirkliche Beschäftigung und Verehrung umgeschlagen (wenn man von einer ziemlich akuten Faszination für das „Hunter“-Video mit 12 Jahren absieht).

    “History Of Touches“, mit drei Minuten Laufzeit der mit Abstand kürzeste Track, erinnert sich an die letzten intimen Momente und zeigt sich textlich und melodisch fast schon im Reinen mit dem Abschied, wären die Vocals dabei nicht auf eine verstörende Klangkollage zurückgeworfen. Das 10-minütige Herzstück „Black Lake“ enthält im Mittelteil ein ähnlich erschütterndes Intermezzo und geht zu verschiedenen wabernden und klackernden, sich immer wieder scheinbar verhakenden und dadurch kurz pausierenden Rhythmusmustern und bitterbösen Vorwürfen zu Ende. “Notget“ mahnt noch einmal an die Verantwortung für den gemeinsamen Nachwuchs, in Björk’scher Manier mit übersteigerter Symbolik: „Now we are the guardians/We keep her safe from death“. Ab hier wird das Album abstrakter, verknoteter und dissonanter, aber auch lärmender und resoluter; wieder der eigenen, vom ehemaligen Partner abgekoppelten Identität versichert.
    Björk dokumentiert auf 59 Minuten eindrucksvoll den Verdauungsprozess einer Trennung und entwirft für die verschiedene Stadien jeweils ausgefeilte, ganz unterschiedlich austarierte Klanggebilde und ergeht sich dabei für ein Trennungsalbum erfreulich selten in Selbstmitleid und Nostalgie, sondern bewahrt dank der herben Beats und aufbäumenden Streicher stets die Haltung. An „Vespertine“ musste ich vor allem bei den ersten Kompositionen auch denken, wobei dessen samtige, verwaschene Ästhetik hier einem satteren und mit mehr Widerhaken versehenen Soundkleid weicht. Aktuell würde ich schätzen, dass „Homogenic“ dem aktuellen Album ästhetisch noch am nächsten kommt. Bin gespannt auf weitere Eindrücke!

    Wow, SiebenMeilenStiefel! Und das bei einem Act, bei dem viele immer noch Betonfüße haben und sich damit lieber versenken lassen. Wer „Vespertine“ so weit vorne sieht braucht eigentlich kaum noch eine zeitliche Bibliografie – ironisch gemeint!

    Klasse, und mehr als eine überraschende Entwicklung, Tina!

    --

    Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.
    #9475155  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    @grandandt: Verstehe den Beitrag nicht vollumfänglich (wie in letzter Zeit keinen der Deinen), aber schön, dass der Thread wieder oben ist. ;-)

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
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