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Sonic Juice
Den Klang finde ich übrigens – gerade für eine Live-Aufnahme – sehr okay, insbesondere auf Seite 1 klingt das sehr druckvoll und eigen und ich käme garnicht auf den Gedanken, da eine bessere, differenziertere Produktion zu missen.
Das Design ist toll, insbesondere die Übernahme des Wire-Artikels auf dem bedrucken Innersleeve war eine sehr gute Idee.
Meine Pressung ist allerdings nur passabel, einiges Knistern (insbesondere auf S.2) ist sicherlich nicht der Original-LP geschuldet. Ich würde es, insbes. falls es noch weitere solche Befunde gibt, sehr begrüßen, wenn Rank bei der nächsten LP vielleicht noch mehr in Richtung audiophile Pressung gehen würde, gerne für einen angemessenen Aufpreis. Mir kommt der Preis fast schon zu günstig vor. Und die 500 Free Jazz-Fantatiker, die diese LP unbedingt brauchen, würden sicherlich auch 25 € dafür hinlegen.Sonic, eine audiophile Pressung setzt nicht nur bestes Material voraus, sondern auch eine optimale Quelle für das Mastering. Auch wenn wir das Doppelte investiert hätten, klanglich hätte das keinen Gewinn gebracht. Wir haben bereits vor Wochen darauf aufmerksam gemacht, daß keine originalen Bänder mehr existieren, ebenso auf das Knistern an besagter Stelle. Es ist doch klar, wenn die Vorlage knistert, knistert auch die Reproduktion. Und wenn die Vorlage ein Knistern in der Einlaufrille aufweist, taucht es natürlich auch wieder auf (die 2,5 dB mehr heben das natürlich noch ein wenig an). Eine fehlerhafte Pressung hätten wir überhaupt nicht freigegeben. Übrigens: wir haben in wenigen Wochen mehr als die Hälfte der Auflage an Kunden in den USA verkauft und nicht wenige freudige Emails von begeisterten Fans erhalten. Wenn Du Dich eine Weile mit Doyle und dieser Platte beschäftigst, weißt Du eben um die Schwierigkeit dieser Reproduktion. Ein Robert Johnson Liebhaber würde ebenso wenig ein Rauschen und Knistern beklagen (auch nicht in der Einlaufrille). Vor einigen Jahren erschien z.B. eine Johnson Box, bei der ebenfalls von den Platten gemastert wurde. Als Vorlage wurde schlicht das Exemplar genommen, das am wenigsten knistert. Klar, das Knistern hätte man Reduzieren können, wir haben es aber bewusst nicht gemacht, da dies definitiv den Gesamtklang ungünstig beeinträchtigt hätte.
Auch unser Ziel ist es möglichst immer an die originalen Bänder zu kommen, überhaupt keine Frage. Andererseits wollen wir uns auch nicht solche Schätze entgehen lassen, die man entweder mit zur Verfügung stehenden Mitteln veröffentlicht, oder einfach ignoriert.PS: Schön geschilderter Eindruck von Alabama Feeling. Freut mich, daß hier jetzt ein kleiner Austausch stattfindet. Auch ich mußte erst ein wenig in die Sache reinwachsen, bin aber, im Gegensatz zu Declan, nicht mehr jungfräulich in puncto Jazz (übrigens Dank etlicher Diskussionen hier im Forum, an denen sich damals auch noch ein gewisser Hat & Beard wortreich beteiligte).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
StaggerleeIch möchte von Doyle nicht allzuviel ablenken, trotzdem hätte ich eine Frage/Bitte an kramer. Könntest Du etwas zu dem Album Duo Exchange (Ali/Lowe) sagen? Die Duoaufnahmen Coltrane/Ali gehören zu meinen absoluten Favoriten, andererseits kommt das Album von Lowe „Black Beings“, erschienen 1973 (also in etwa gleichzeitig mit den Duoaufnahmen), im Penguin Guide nicht sonderlich gut weg. Bedanke mich im Voraus.
„Duo Exchange“ ist ein besonders gutes Beispiel für die Essenz des Free Jazz: Kommunikation, Freiheit, Energie und Spielfreude. Ich kenne kein weiteres Duo-Album auf dem das Zusammenspiel der Musiker änhlich energiegeladen und geradezu atemlos-euphorisch ist. Natürlich kannst du von den Coltrane/Ali-Aufnahmen und von „Black Beings“ (ich mag das Album übrigens) nicht auf die Qualität von „Duo Exchange“ schließen.
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kramer…Aber wenn die Einlaufrille ebenfalls knistert, dann dürfte das tatsächlich an der Pressung liegen. Bis jetzt sind mir noch keine anderen Pressungen der LP bekannt, die ebenfalls diesen Fehler hätten…
weilstein Es ist doch klar, wenn die Vorlage knistert, knistert auch die Reproduktion. Und wenn die Vorlage ein Knistern in der Einlaufrille aufweist, taucht es natürlich auch wieder auf (die 2,5 dB mehr heben das natürlich noch ein wenig an).
Da scheinen mir doch unterschiedliche Wahrnehmungen zu existieren, was nun zur Vorlage gehört und was möglicherweise pressungsbedingt ist.
Es leuchtet mir auch nicht, welchen Sinn das Knacken in der Einlaufrille (meiner LP, nicht der Vorlage!) – also an einer Stelle, an der die Wiedergabe der Musikaufnahme noch gar nicht beginnt – haben sollte.
Ich glaube, dass man hier per Fremddiagnose ohne konkreten Vergleich nicht pauschal sagen kann, ob das stellenweise laute Knacken auf meiner LP nun in jedem Fall unter das „leichte Knistern“ fällt, das zum Master gehört oder nicht, zumal ihr sicherlich nicht alle 500 LPs vorher einzeln abgenommen habt und einzelne Abweichungen immer vorkommen können. (Im Übrigen hängt die Frage, wie störend Pressfehler wahrgenommen werden, ja oft auch stark von der Sensibilität des jeweiligen Systems ab, daher mögen andere das Knacken vielleicht nicht so intensiv wahrnehmen wie ich.)Versteht das deshalb bitte nicht als Vorwurf, lediglich als Feedback. Wenn es sich eher um einen Einzelfall handelt, sollte Euch das natürlich keine Sorgen machen und auch nicht zu einem Wechsel des Fertigungsstätten motivieren. Um das zu evaluieren, ist dieser Thread ja auch da.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Um mal zum wichtigen, der Musik zurückzukehren…
Declan MacManus
Die Platte ist allerdings auch mein erster Berührungspunkt mit dem Free Jazz (und auch in anderen Jazz-Stilen bin ich noch weitgehend jungfräulich). Vielleicht nicht der passende Einstieg?Mit Free Jazz habe ich auch nur relativ wenig Erfahrung, daher kann ich da, bis auf die Nennung der üblichen Verdächtigen, keinen originellen Tipp geben. Aber wenn man der Entwicklung von John Coltrane in den 60er Jahren chronologisch folgt, wird man ja auch irgendwann auf Alben stoßen, die auf ihre Art nicht weniger radikal sind als „Alabama Feeling“. Gegenüber „Interstellar Space“ finde ich das vorliegende Album sorgar relativ traditionell und strukturiert.
Für mindestens ebenso nützlich für den Zugang zu Free Jazz (nicht unbedingt für das tiefere Verständnis) halte ich im übrigen die grundsätzliche Auseinandersetzung mit Musik, die Disharmonie, Atonalität, Lärm als Ausdrucksmittel verwendet. Das kann über so unterschiedliche Brücken erfolgen wie die sog. E-Musik (von Strawinski über Schönberg bis zu zeitgenössischen Komponisten), Musik aus anderen Kulturkreisen, Rock (Velvet Underground, The Stooges, Pere Ubu, Sonic Youth…), Industrial, Techno/Electro, Hard- bis Grindcore, Thrash/Death (…) Metal, …Scott Walker etc. Dass Thurston Moore Free Jazz-Fan ist und Doyle in Clubs gespielt hat, die einen Punk/No Wave-Hintergrund hatten, kommt ja nicht von ungefähr. So divers Gehalt und Audruck dieser Beispiele ist: man kann sich darüber den Reiz von Klängen und Strukturen erschließen, die mit konventionellen Hörgewohnheiten brechen und sich von einer tradierten Harmonie-, Melodie- und Strukturfixiertheit lösen. Vielleicht sucht man dann nicht mehr so oft nach Melodien, an denen man sich festhalten kann, sondern genießt eher die Energie, Radikalität und Leidenschaft, die auch in nahezu schmerzhaften Geräuschen gespeichert sein kann. Zumal vereinzelte wohlklingende oder ruhige Passagen in einem solchen Kontext umso wirkungsvoller sein können.
Pauschal und überspitzt gesagt: Wer „Le Sacre du Printemps“ oder „Sister Ray“ goutiert, sollte doch eigentlich auf lange Sicht keine unüberwindbaren Probleme mit „Alabama Feeling“ haben.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Übrigens gibt es einen Film (vorgarten hat bereits darauf hingewiesen), den ich jedem, der auch nur eine Hauch von Interesse an Free Jazz hegt, dringend empfehlen möchte: „Rising Tones Cross“ zeigt nicht nur fantastische Aufnahmen von Charles Gayle, Peter Kowald, William Parker, Rashied Ali, Peter Brötzmann, Charles Tyler, etc., sondern trägt durch ausnahmslos interessante Interviews und Gedanken enorm zum Verständnis der Musik bei. (Kowald geht u.a. auf die unterschiede zwischen Europa und den USA und zwischen der „black scene“ und der „white scene“ ein). Gedreht wurde der film 1984 in New York und ist hier zu bekommen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceFür mindestens ebenso nützlich für den Zugang zu Free Jazz (nicht unbedingt für das tiefere Verständnis) halte ich im übrigen die grundsätzliche Auseinandersetzung mit Musik, die Disharmonie, Atonalität, Lärm als Ausdrucksmittel verwendet. Das kann über so unterschiedliche Brücken erfolgen wie die sog. E-Musik (von Strawinski über Schönberg bis zu zeitgenössischen Komponisten), Musik aus anderen Kulturkreisen, Rock (Velvet Underground, The Stooges, Pere Ubu, Sonic Youth…), Industrial, Techno/Electro, Hard- bis Grindcore, Thrash/Death (…) Metal, …Scott Walker etc.
Sehe ich nicht so, zumal du fast ausschließlich weiße Musik und Musiker listest (ein Zufall?), die ohne Ausnahme nach Free Jazz kamen und einen viel verkopfteren „künstlerischen“ Ansatz haben als die meisten Free Jazz-Musiker aus den USA, wie eben auch Arthur Doyle. Man muss sich für Free Jazz einfach nur von anerzogenen Hörgewohnheiten lösen und offen dafür sein.
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„Weiß“ ja, kein Zufall, sondern eben das, was mir zu „Krach“ im weitesten Sinne aufgrund persönlicher Kenntnisse einfällt.
Aber Strawinski, Schönberg nach Free Jazz, The Stooges, Grindcore verkopft?Ansonsten stellt das einfach in etwas abstrahierter Form meinen Weg dar, wie ich den berühmten „Zugang“ bekommen bzw. die Scheu vor diesen ungwohnten Klängen verloren habe, das ist insofern nur ein möglicher Weg.
Das man sich von anerzogenen Hörgewohnheiten lösen und offen sein soll, ist zwar richtig, aber etwas arg pauschal, wenn nach dem Weg dahin gefragt wird.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sonic Juice“Weiß“ ja, kein Zufall, sondern eben das, was mir zu „Krach“ im weitesten Sinne aufgrund persönlicher Kenntnisse einfällt.
Aber Strawinski, Schönberg nach Free Jazz, The Stooges, Grindcore verkopft?Ansonsten stellt das einfach in etwas abstrahierter Form meinen Weg dar, wie ich den berühmten „Zugang“ bekommen bzw. die Scheu vor diesen ungwohnten Klängen verloren habe, das ist insofern nur ein möglicher Weg.
Das man sich von anerzogenen Hörgewohnheiten lösen und offen sein soll, ist zwar richtig, aber etwas arg pauschal, wenn nach dem Weg dahin gefragt wird.
Natürlich ist mir klar, dass Schönberg und Strawinski nicht nach Free Jazz kamen, verkopfte Musik ist das im Vergleich aber allemal und das gilt für alle von dir genannten Künstler – ohne Ausnahme. Dass „Krach“ (Free Jazz ist übrigens kein Krach) einen aber allgemein auf Free Jazz vorbereitet, oder den Zugang erleichert, stimmt einfach nicht. Es gibt keinen „ultimativen“ Weg, darum meine „pauschalen“ Hinweise. Viel wichtiger scheint es mir, die unterschiedlichen Strömungen des Free Jazz zu unterscheiden, denn einfach nur von Free Jazz zu reden, ist die ultimative, irreführende Pauschalisierung.
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kramerDass „Krach“ (Free Jazz ist übrigens kein Krach) einen aber allgemein auf Free Jazz vorbereitet, oder den Zugang erleichert, stimmt einfach nicht.
Ich finde zunächst nicht, dass Du mir eine persönlich gemachte Erfahrung kategorisch absprechen kannst, das hat einfach nichts mit richtig oder falsch zu tun, sondern mit individuellen Hörkonditionierungen. Glaub mir, es stimmt in meinem Fall.
Deinen Ansatz, etwas in verkopft (und was ist das Gegenteil? „verbaucht“?) bzw. künstlerisch (gegenüber was? archaisch?) einzuteilen, teile ich nicht. Verstehe auch nicht, warum es für den Genuss von „le sacre du printemps“ oder „I Wanna be your dog“ mehr Kopfeinsatzes bzw. intellektueller Vorarbeit bedürfen sollte als für „Alabama Feeling“ (zumal sich Doyle wohl auch nicht weniger intensiv mit Musiktheorie auseinandergesetzt haben dürfte als etwa Ron Asheton). Dafür brauch man nur offene Ohren und eine gesunde Portion Neugier. Weshalb haben denn viele Leute erstmal Schwierigkeiten mit solchen Platten? Da geht es doch nicht um schwarz oder weiß, intellektuell oder soulful-expressiv, sondern einfach um fehlende bzw. ungewohnte Strukturen und Klänge, die man erstmal nicht als angenehm wahrnimmt (deshalb „Krach“ in Anführungszeichen, Du wirst ja wohl gewusst haben, wie ich das meine). Konkret: Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass ein Bender (auch falls er sich bislang wenig mit diesem Genre auseinandergesetzt haben sollte) aufgrund seiner musikalischen Sozialisierung schneller und unkomplizierter Freude an der Platte haben könnte als jemand, der bislang vornehmlich Beach Boys, Beatles und Americana goutiert hat. Reine Mutmaßung, aber zumindest aus Erfahrung abgeleitet.
In Bezug auf die verschiedenen Strömungen des Free Jazz hast Du sicherlich recht, aber hier in diesem Thread geht es nun mal ganz konkret um den Free Jazz in Gestalt von „Alabama Feeling“, daher sehe ich das Problem nicht so recht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceIch finde zunächst nicht, dass Du mir eine persönlich gemachte Erfahrung kategorisch absprechen kannst, das hat einfach nichts mit richtig oder falsch zu tun, sondern mit individuellen Hörkonditionierungen. Glaub mir, es stimmt in meinem Fall.
Deinen Ansatz, etwas in verkopft (und was ist das Gegenteil? „verbaucht“?) bzw. künstlerisch (gegenüber was? archaisch?) einzuteilen, teile ich nicht. Verstehe auch nicht, warum es für den Genuss von „le sacre du printemps“ oder „I Wanna be your dog“ mehr Kopfeinsatzes bzw. intellektueller Vorarbeit bedürfen sollte als für „Alabama Feeling“ (zumal sich Doyle wohl auch nicht weniger intensiv mit Musiktheorie auseinandergesetzt haben dürfte als etwa Ron Asheton). Dafür brauch man nur offene Ohren und eine gesunde Portion Neugier. Weshalb haben denn viele Leute erstmal Schwierigkeiten mit solchen Platten? Da geht es doch nicht um schwarz oder weiß, intellektuell oder soulful-expressiv, sondern einfach um fehlende bzw. ungewohnte Strukturen und Klänge, die man erstmal nicht als angenehm wahrnimmt (deshalb „Krach“ in Anführungszeichen, Du wirst ja wohl gewusst haben, wie ich das meine). Konkret: Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass ein Bender (auch falls er sich bislang wenig mit diesem Genre auseinandergesetzt haben sollte) aufgrund seiner musikalischen Sozialisierung schneller und unkomplizierter Freude an der Platte haben könnte als jemand, der bislang vornehmlich Beach Boys, Beatles und Americana goutiert hat. Reine Mutmaßung, aber zumindest aus Erfahrung abgeleitet.
In Bezug auf die verschiedenen Strömungen des Free Jazz hast Du sicherlich recht, aber hier in diesem Thread geht es nun mal ganz konkret um den Free Jazz in Gestalt von „Alabama Feeling“, daher sehe ich das Problem nicht so recht.
Wir kommen wohl auf keinen gemeinsamen Nenner, da du meiner Meinung nach Dinge miteinander vergleichst, die nichts miteinander zu tun haben. Wenn du sagst, dass du auf dem beschriebenen Weg einen Zugang zum Free Jazz gefunden hast, so mag das für dich funktioniert haben, will mir aber nicht so recht einleuchten. Natürlich würde mich jetzt interessieren, welche Alben und Künstler sich dir auf diesem Weg erschlossen haben.
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Wir reden hier doch über immer noch über „Alabama Feeling“. Auf eine weitergehende Diagnose meines Hörverhaltens, gar mit Nachweisen für Alben, die zu Recht oder zu Unrecht das Label „Free Jazz“ tragen mögen oder die ich als dissonant, extrem, lärm-lastig (in Anführungszeichen oder ohne) etc. wahrnehme, möchte ich die Diskussion nun wirklich nicht ausweiten. Zumal ich mehrmals betont habe, dass ich kein Free Jazz-Kenner bin, lediglich dass mich „Alabama Feeling“ nicht sonderlich irritiert und ich dies auf eine langjährige Gewöhnung an diverse auf ihre Art extreme oder experimentelle musikalische Ausdrucksformen zurückführe.
Ich verstehe auch nicht so recht, warum Du bei mir so penibel insistierst, Free Jazz sei kein Krach, aber in Deiner eigenen Besprechung gar von „manischem Krach“ sprichst.
Was meinst Du denn, was bei Zuhörern zu „verständnislosem Kopfschütteln“ (Deine Worte) führen sollte, wenn nicht die von mir umschriebenen Charakteristiken: offene Strukturen/“Krach“, die auch bei den von mir genannten anderen Stilen auftauchen? Und was verstehst Du unter verkopft/künstlerisch bzw. was ist der Gegensatz dazu?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceIch verstehe auch nicht so recht, warum Du bei mir so penibel insistierst, Free Jazz sei kein Krach, aber in Deiner eigenen Besprechung gar von „manischem Krach“ sprichst.
Und ich dachte, ich hätte deutlich genug auf Doyles Sonderstellung innerhalb der Szene hingewiesen. Sogar das hässliche Wort Crossover habe ich aus schierer Verzweiflung benutzt.
Sonic JuiceUnd was verstehst Du unter verkopft/künstlerisch bzw. was ist der Gegensatz dazu?
Hör dir mal ein beliebiges Company-Album an, dann weißt du was ich meine.
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kramerUnd ich dachte, ich hätte deutlich genug auf Doyles Sonderstellung innerhalb der Szene hingewiesen. Sogar das hässliche Wort Crossover habe ich aus schierer Verzweiflung benutzt.
Ok, Du schreibst „Crossover“ in der Tradition der Stooges. Aber wenn ich dann die Aussage wage, dass eine Beschäftigung mit The Stooges (oder Sonic Youth, über die ja nach Deinen Aussagen auch weiße Mittelklassekids das Album entdeckt haben) auch zu einem Zugang zu Doyle führen kann, kannst Du mir nicht mehr folgen. Da komme ich nicht mehr mit.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceOk, Du schreibst „Crossover“ in der Tradition der Stooges. Aber wenn ich dann die Aussage wage, dass eine Beschäftigung mit The Stooges (oder Sonic Youth, über die ja nach Deinen Aussagen auch weiße Mittelklassekids das Album entdeckt haben) auch zu einem Zugang zu Doyle führen kann, kannst Du mir nicht mehr folgen. Da komme ich nicht mehr mit.
Es ging ja um den Zugang zu Free Jazz ganz allgemein und nicht zu Doyle/Alabama Feeling speziell und natürlich haben viele vom Free Jazz vollkommen unbeleckte kids zuerst über Moore/SY von Doyle gehört. Das sagt über ihren Zugang zu dem Album aber noch nichts aus.
Wir drehen uns im Kreis, aber da wir uns bei Pere Ubu sowieso in Berlin treffen werden, würde ich vorschlagen, dass wir uns dann nochmal in person darüber unterhalten. Ist einfacher.
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kramerEs ging ja um den Zugang zu Free Jazz ganz allgemein und nicht zu Doyle/Alabama Feeling speziell …
Vielleicht habe ich das anfangs zu wenig deutlich gemacht, da mir Dein Problem mit der Einordnung nicht klar war: Mir ging es eigentlich immer konkret um den Anlass von Declans Frage, also den Zugang zu „Alabama Feeling“, da ich die Bandbreite des Free Jazz im Allgemeinen zu wenig beurteilen kann. Am allerwenigsten will ich mich in eine Diskussion verfangen, ob „Alabama Feeling“ nun als typisches Genrealbum aufzufassen ist. Ob diese trennscharfe Einordnung für den Grund des mutmaßlichen „verständnislosen Kopfschüttelns“ relevant ist, sei mal dahingestellt.
Gerne weteres am 3.10. (vielleicht ist Declan dann ja schon dabei). Du besorgst Karten, gelle?
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Schlagwörter: Alabama Feeling, Arthur Doyle, Free Jazz
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