Re: Arthur Doyle Plus 4 – Alabama Feeling

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weilstein

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Sonic Juice
Den Klang finde ich übrigens – gerade für eine Live-Aufnahme – sehr okay, insbesondere auf Seite 1 klingt das sehr druckvoll und eigen und ich käme garnicht auf den Gedanken, da eine bessere, differenziertere Produktion zu missen.
Das Design ist toll, insbesondere die Übernahme des Wire-Artikels auf dem bedrucken Innersleeve war eine sehr gute Idee.
Meine Pressung ist allerdings nur passabel, einiges Knistern (insbesondere auf S.2) ist sicherlich nicht der Original-LP geschuldet. Ich würde es, insbes. falls es noch weitere solche Befunde gibt, sehr begrüßen, wenn Rank bei der nächsten LP vielleicht noch mehr in Richtung audiophile Pressung gehen würde, gerne für einen angemessenen Aufpreis. Mir kommt der Preis fast schon zu günstig vor. Und die 500 Free Jazz-Fantatiker, die diese LP unbedingt brauchen, würden sicherlich auch 25 € dafür hinlegen.

Sonic, eine audiophile Pressung setzt nicht nur bestes Material voraus, sondern auch eine optimale Quelle für das Mastering. Auch wenn wir das Doppelte investiert hätten, klanglich hätte das keinen Gewinn gebracht. Wir haben bereits vor Wochen darauf aufmerksam gemacht, daß keine originalen Bänder mehr existieren, ebenso auf das Knistern an besagter Stelle. Es ist doch klar, wenn die Vorlage knistert, knistert auch die Reproduktion. Und wenn die Vorlage ein Knistern in der Einlaufrille aufweist, taucht es natürlich auch wieder auf (die 2,5 dB mehr heben das natürlich noch ein wenig an). Eine fehlerhafte Pressung hätten wir überhaupt nicht freigegeben. Übrigens: wir haben in wenigen Wochen mehr als die Hälfte der Auflage an Kunden in den USA verkauft und nicht wenige freudige Emails von begeisterten Fans erhalten. Wenn Du Dich eine Weile mit Doyle und dieser Platte beschäftigst, weißt Du eben um die Schwierigkeit dieser Reproduktion. Ein Robert Johnson Liebhaber würde ebenso wenig ein Rauschen und Knistern beklagen (auch nicht in der Einlaufrille). Vor einigen Jahren erschien z.B. eine Johnson Box, bei der ebenfalls von den Platten gemastert wurde. Als Vorlage wurde schlicht das Exemplar genommen, das am wenigsten knistert. Klar, das Knistern hätte man Reduzieren können, wir haben es aber bewusst nicht gemacht, da dies definitiv den Gesamtklang ungünstig beeinträchtigt hätte.
Auch unser Ziel ist es möglichst immer an die originalen Bänder zu kommen, überhaupt keine Frage. Andererseits wollen wir uns auch nicht solche Schätze entgehen lassen, die man entweder mit zur Verfügung stehenden Mitteln veröffentlicht, oder einfach ignoriert.

PS: Schön geschilderter Eindruck von Alabama Feeling. Freut mich, daß hier jetzt ein kleiner Austausch stattfindet. Auch ich mußte erst ein wenig in die Sache reinwachsen, bin aber, im Gegensatz zu Declan, nicht mehr jungfräulich in puncto Jazz (übrigens Dank etlicher Diskussionen hier im Forum, an denen sich damals auch noch ein gewisser Hat & Beard wortreich beteiligte).

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