21.03.2006: I Fuck Much With The Past – Lucy’s 70er

Nee… als alter „Scherben “ Sammler, war Kraftwerk für uns nicht tragbar!!!

Nina Hagen Band / Naturträne

Ich kann nicht behaupten, dass es mir Ende der 70er wirklich gut ging. Meine Lehrerausbildung entpuppte sich als wahre Hölle mit wirklich schrecklichen Ausbildern, und ich wusste sehr häufig nicht, wo mir der Kopf stand. Als ich dann Nina hörte, war das wie ein Befreiungsschlag – die Platte machte mir einfach Mut! Als unbeschreiblich revolutionär empfand ich das, obwohl ja schon andere deutsche Texte gesungen hatte, die alles andere als verschlagert waren. Aber sie war weiblich, sie war rotzig und aufmüpfig – und zotig! Alles bislang nicht da gewesen. Und sie kann singen! Und das beweist sie auf keinem anderen Stück ihrer westdeutschen Debütplatte so wie auf diesem verrückten Titel. Da steckt eine richtig solide, klassische Gesangsausbildung dahinter (typisch für die DDR, die ihre Leute nur ausgebildet ans Mikro ließ), was sie stimmverliebt zeigt und gleich wieder ironisch bricht. Unglaublich bis heute, das!

Kraftwerk ist auch nicht so meins.
Aber jetzt Nina…grossartig.

NesKraftwerk ist auch nicht so meins.
Aber jetzt Nina…grossartig.

Ach, Kraftwerk waren das… ich hatte erst auf irgendwelche No-Hit-Wonder aus der zweiten oder dritten Reihe der NDW getippt. :doh:
Aber die Nina jetzt ist toll, ohne Frage.

Cassavetes

Ach, Kraftwerk waren das… ich hatte erst auf irgendwelche No-Hit-Wonder aus der zweiten oder dritten Reihe der NDW getippt. :doh:

Ignorant!:teufel_2:

Marianne Faithfull / Why d’ya do it

Auch hier ist ein bisschen Gemogele am Werk, denn Marianne brachte ihre Platte “Broken English” zwar 1979 heraus, in Deutschland wahrgenommen wurde sie aber erst im Frühjahr 1980. Dann aber richtig, denn es war natürlich spektakulär, was aus dem blonden „Engel mit Titten“, wie sie Andrew Oldham nannte, die zarte Lieder geseufzt hatte, nun stimmlich geworden war. „Ich muss wohl Stimmbruch gehabt haben“, ulkte sie in einem Radiointerview, betonte aber, dass nicht nur die Einnahme diverser Stoffe zu dieser stimmlichen Veränderung geführt habe, sondern vor allem das Wissen, wie sie ihre Stimme zu benutzen habe.

Nun ist das gesamte Album ein wirklich großes, aber vor allem dieser Titel sticht heraus. Eine furiose Eifersuchtsszene, wo die betrogene Ehefrau ihm alles an den Kopf schmeißt, was ihr durch ihren schießt – verletzt, aggressiv und obszön ist das und wahrscheinlich sehr lebensecht. Ein Hörspiel mit Musik, wenn man so will, und ein wirkliches Novum zur damaligen Zeit. Für Marianne Faithfull war es ein grandioser Einstieg in die 80er, die aber in den nächsten Jahren wieder qualvoll für sie werden sollten, bis hin zum zweiten klinischen Tod in der Mitte des Jahrzehnts. Erst danach war sie endgültig clean und geheilt und konnte ihre zweite Karriere im Musikgeschäft erfolgreich weiterführen.

@r2d2

Gib’s ihm!:lach:

Lucy JordanJetzt hoffe ich doch sehr, dass euch das gefällt :lach: – einer meiner Lieblingssongs ever! Vor allem der Text hat’s schwerst in sich!

Klar doch, das ganze Album ist toll.
2002 hab ich sie live gesehen, das war ein sehr bewegendes Konzert.