Antwort auf: Miles Davis

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irrlicht
Nihil

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Harry Rag

Ich fühle mich beim Hören von Jazz oft wie ALF, als Willy Tanner ein Puzzle vor ihm ausschüttet und der Außerirdische bemerkt: „Es ist kaputt“. Woraufhin Willy entgegnet: „Du sollst es wieder zusammensetzen.“ ALF: „Wieso? Ich hab’s nicht kaputt gemacht.“ Mir fehlt ein emotionaler Zugang und manche Spielarten erscheinen mir unnötig grotesk und vertrackt – wie Slayer-Gitarrensoli. Die Geschwindigkeit mag da auch eine Rolle spielen. Ich versuche mich meist an Bass und Schlagzeug zu halten, um zu sehen, ob es sowas wie einen Groove gibt – aber der ist meistens nicht zuhause. Um nochmal auf die Geschwindigkeit zurückzukommen: Bohren & der Club of Gore gefallen mir sehr gut. Das kommt meinen Vorstellungen am nächsten, die sah ich auch schon live.

Ich habe mich auch über Jahre an Jazz rantasten müssen, mittlerweile sind alle Hemmungen und Irritiationen da irgendwie verschwunden. Ich kenne B&TCOG zu wenig um Vergleiche zu ziehen, würde aber vermuten, dass etwa das Kilimanjaro Darkjazz Ensemble etwas für Dich ist. „From the stairwell“ hat mich damals sofort gepackt.

Ansonsten: Denken beim Jazz ein wenig runterfahren. Ich finde die direkte, emotionale Komponente hier viel wichtiger und merke immer, dass ich mir mit zu viel Hirnerei eher den Weg verbaue.

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Hold on Magnolia to that great highway moon