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TestbildMein liebstes Album ist „Digital ist besser“ und natürlich war diese „ungehobelte ‚Digital ist besser‘ – Attitude“, die man ja eigentlich auf den ersten vier Alben vorfindet, großartig. Aber trotzdem fand ich die Weiterentwicklung über K.O.O.K zu den aktuellen Sachen wichtig und gut.
Hätten sie weiter so „rumgeschrammlet“ wie auf Digital ist besser, wären schnell Worte wie „Stillstand“ und „Langweile“ gefallen und auch Texte wie „Drüben auf dem Hügel“ oder „Ich möchte Teil einer Jugendbwegung sein“ würden bei einem 35 Jahren alten Mann anders klingen.
Das sehe ich alles ganz genauso, wobei ich gleichwohl mit den Tocos seit KOOK nicht mehr so arg viel anfangen kann. Da sie allerdings mit „egal aber“ ihre Schrammelpunk-LowFi-Phase auf höchst denkbarem Niveau abgeschlossen haben (was sollte danach im gleichen Sound noch kommen?), war die Neuorientierung zwingend und begrüßenswert.
Eher noch als der Sound der folgenden Platten hatte ich allerdings mit vielen Texten so meine Probleme, da diese inkonkreter wurden und weitaus weniger Identifikationsmöglichkeiten zuließen und, das für mich enttäuschendste, den beißenden Humor der ersten 4 Alben weitgehend vermissen ließen. Texte mit Pointen wie „meine Freundin und ihr Freund“, „Freiburg“, „ein Abend im Rotary Club“, „Alles was ich will ist nichts mit Euch zu tun haben“ oder „Gehen die Leute“ sind in ihrer Art unglaublich komisch, und das fehlt mir bei den heutigen Sachen. Songs wie „Das böse Buch“ geben mir demgegenüber gar nichts.
Aber auch das ist einfach eine persönliche Sache, die Lyrik von Lowtzow ist schon weiterhin hörenswert. Nur nimmt er sich als Dichter da vielleicht mittlerweile selbst etwas zu ernst und wichtig.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)