Antwort auf: Miles Davis

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vorgarten

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genau.

4. januar 1973. „the hen“.

auf geht’s ins wilde jahr 1973. mit der working band im studio, sie weist eine wesentliche veränderung auf: statt carlos garnetts wahwah-sax ist nun der drängende, verwinkelte linien verfolgende, klangschöne sopransax-sound von dave liebman zu hören. liebman, der schon am 1. juni 1972 verspätet zur „on the corner“-session dazukam, von miles ohne kopfhörer vors mikrofon geschubst und anschließend gefrgat wurde, ob er nicht nachfolger von gary bartz werden wolle, ist jetzt tatsächlich dabei, nachdem er die band von elvin jones verlassen hat. auf „the hen“, einem stück, dass keine wirkliche weiterentwicklung darstellt (simples bassriff, dreckige funk-percussion, schräge orgelsounds, minimalistische rhythmusgitarre), soliert er als erstes, wieder so aus dem nichts, allerdings mit raum, um etwas zu entwickeln. es passt sofort. miles danach hörbar inspiriert, per overdub mit sich selbst in den dialog treten. mehr passiert auf den 12 1/2 minuten eigentlich nicht. am ende klebt macero noch ein stück aus einem anderen take dran, auf dem miles mit okravsplitter noch ein paar spukhafte signale äußert. die aufnahme wurde nicht verwertet.

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