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23. august 1972. „chieftain“. mehr als einen monat später ist miles im begriff, eine working band zu bilden. als gitarristen hat er (durch mtume, den späteren mitproduzenten von madonna usw.?) reggie lucas gefunden, für die keyboards cedric lawson, tabla (roy) und sitar (statt wallcott jetzt wieder khalil balakrishna, der schon bei den 1970-sessions dabei war; beide musiker übrigens empfehlungen von mclaughlin) sind jetzt fest dabei, mtume und henderson natürlich auch, und al foster wird der feste drummer.
das stück selbst, das hier entsteht, gehört zu den sachen, die auf youtube sofort „sick“ genannt werden – ein höllisch schnelles drumpattern (auf hi-hat und snare-rahmen) – sowas kann foster natürlich auf sehr sophisticatete weise spielen und vor allem ewig durchhalten – synkopiert dazu gitarren-funk-akkorde, percussionteppich, sitar-sounds (eigentlich eher improvisationen). absurderweise spielt henderson kaum mit, am anfang immer nur einen ton, dann verzerrt er ihn ins geräuschhafte, schließlich hört er ganz auf. es gibt kein thema und noch nicht einmal ein riff. miles soliert die ganze zeit, merkwürdig indifferent, ideenlos, verschroben. trotzdem ist das alles natürlich 15 minuten lang toll anzuhören. krank halt.
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