Antwort auf: Miles Davis

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vorgarten

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das ist dann natürlich verständlich, es ist ja auch keine langweilige musik (eher eine, die sich ein bisschen auf sicherheiten zurückzieht) – aber berlin hat mich gerade richtig umgehauen. jetzt gerade höre ich oslo, drei tage später (tonqualität ist super, könnte man natürlich alles veröffentlichen, wenn die rechte mit den sendern geklärt würden):

der auftritt ist verhaltener, weniger ekstatisch. trotzdem probieren sie ganz schön herum mit den grooves und der dramaturgie. erstaunlich, dass eine band bei einem solchen mammutprogramm nicht irgendwann im eigenen saft eingeht oder einschläft. miles‘ spiel ist durchgehend ziemlich abgefahren, er hat spätestens hier die elektronischen erweiterungsmöglichkeiten komplett gefressen. am undankbarsten ist wohl die rolle von bartz, der nur raum für äußere höhepunkte bekommt (jarrett tut sein möglichstes, um diese momente abwechslungsreich zu gestalten).

à propos jarrett: einen tag später sitzt er für manfred eicher im studio und nimmt FACING YOU, seine erste soloplatte, auf. man kann sich kaum vorstellen, wie zwischendurch so etwas komplett anderes in den fingern liegen kann.

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