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ich entdecke die ja gerade erst! es ist echt eine schmach, dass in die bootleg-serie offensichtlich das allerschwächste set dieser band überhaupt aufgenommen wurde, denn knapp 2 1/2 wochen später klingt die band fantastisch, wie man im berlin-auftritt sehen kann:
berlin, 6. november. chancler ist super (das sieht auch total sicher und selbstbewusst aus, wie er spielt), mtume und alias sind plötzlich eine wirklich neue farbe und jarrett zuzusehen ist fast nicht auszuhalten, jeder muskel angespannt, selbst, wenn er nicht spielt. auch bartz, für den immer weniger platz gemacht wird, steigert sich nochmal. aber was wirklich toll ist, sind diese dunklen grooves, die kaum noch was mit den original-stücken zu tun haben, das interplay zwischen miles und jarrett, die experimentellen sounds, die sie auf der grundlage eines viel straighteren, rockigeren zugangs eröffnen – hier ist AGHARTA gar nicht mehr so fern. toll auch, dass man mal sehen kann, wie mtume diese verzogenen sounds auf der conga hinbekommt (mit einem kleine metallischen gegenstand, den er genauso am handgelenk hängen hat wie die schellen, die damit wie prothesen am körper mitklingeln). funk würde ich es nicht nennen (das war eher die spezialität von dejohnette und moreira), aber die grooves sind viel trance-artiger.
ich mache hier mal weiter, denn in der tube kann man das noch später aufgezeichnete oslo-konzert sehen und auch noch eins der letzten, in turin. was für eine großartige, kaum dokumentierte band!
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