Antwort auf: Jahresplayliste, viel Spaß!

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen My Playlist Jahresplayliste, viel Spaß! Antwort auf: Jahresplayliste, viel Spaß!

#9924781  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

Jahresplayliste 2016 KW33

Hallo ihr Lieben,
im sogenannten Sommerloch habe ich viel gute Musik gehört. Die amerikanische Kapelle Gunther Brown hat die Sommer Scheibe des Jahres für mich herausgebracht. Bei Blue Rose bin ich auf die unten stehende Kritik gestossen, welche es mir leicht machte die CD zu bestellen. – Überraschenderweise kamen vom Label Elektrohasch noch mit den Hidden Trails und Saturnia interessante Platten neu dazu. Die Hidden Trails aus Belgien bestehen zu zwei Dritteln aus ehemaligen HYPNOS 69 Mitgliedern und legen nun ihr Debüt vor. Im Werbeflyer von ihnen steht: verführerische Harmonien, jazzige Elemente, gemixt mit Indieeinflüssen und Rock, und dabei immer psychedelish und zauberhaft. Bei Saturnia handelt es sich um das bereits 6 Album. Luis Simoes aus Portugal, Lissabon ist Saturnia. Orientalisch-jazzige-Space-Ambient-Dream-Pop oder psychedelic Rock an anderer Stelle treffen den Kern der zu hörenden Musik. – Sugarfoot aus Norwegen, die bereits mit der ersten Platte bei mir groß einschlugen, ließen nun auch mit Different Stars ein gelungenes Zweitwerk folgen. Pop, Folk und Americana, etwas Crosby, Still, Nash & Young, Herz was braucht du mehr. Für die Blues-Rock begeisterten sollte Super Sonic Bluesmachine ein Muss sein. Wunderbare Melodien, geht gut ab, sehr bekömmlich und trotzdem nie zu glatt produziert und zum Autofahren bestens geeignet. Auch Causa Sui sollten erwähnt werden. Das Nachfolgewerk ist kaum schlechter, wobei schlechter ja wohl in diesem Zusammenhang ein Witz ist. Ich liebe diese Art von Musik und musste mir gleich bei Elektrohasch die Summer Session Vol. 1-3 als LP für 27,50 € bestellen. Super Preis für 3 LPs. – Komme ich noch kurz auf Blaak Heat zu sprechen, Stoner, Desert-Rock mit arabischen Elementen. Mal was Neues, ob die Faszinatíon hält, bezweifel ich aber bei mir. So, jetzt aber erstmal genug. Bleibt mir noch zu schreiben, dass die „My Own Private Radio(show) auf http://laut.fm/freakquency an einem Freitag im September mal wieder zu hören ist. Genaues Datum steht allerdings noch nicht fest.

1. PAUW – Macrocosm Microcosm
2. Electric Eye – Different Sun
3. Supersonic Blues Machine – West Of Flushing South Of Frisco
4. King Gizzard & The Lizard Wizard – Paper Mâché Dream Balloon
5. Laura Gibson – Empire Builder
6. Desert Mountain Tribe – Either That or The Moon
7. Gunther Brown – north wind
8. Kula Shaker – K2.0
9. Black Mountain – IV
10. All Them Witches – dying Surfer meets his maker
11. King Gizzard & The Lizard Wizard – Nonagon Infinity
11. Causa Sui – Return To Sky
13. Hidden Trails – Instant Momentary Bliss
13. Legend – Red Boot
15. Dr. John – locked down
16. Drive-By Truckers – It’s Great To Be Alive!
17. RNDM – Acts
17. Blaak Heat – Shifting Mirrors
19. Sugarfoot – Different Stars
20. Jayhawks , The – Tomorrow the Green Grass
20. My Sleeping Karma – Moksha
20. The Johnny Almond Music Machine – Patent Pending
23. Jane Getter Premonition – On
23. Pink Floyd – The Piper At The Gates Of Dawn
23. Pink Floyd – Meddle
23. Steely Dan – Can`t Buy A Thrill
23. The Bambi Molesters – Intensity!
23. John Mayall`s Bluesbreakers – Crusade
29. Anekdoten – Until All The Ghosts Are Gone
29. Rodney Crowell – Fate’s Right Hand
29. Saturnia – The Real High

Reviews:
Gunther Brown – North Wind
aus: Chillmusic
Country Rock/Guitar Rock) 2016 Continental Song City – Achtung: Gunther Brown ist kein Typ sondern ein ausgesprochen talentiertes lokales Rockquartett aus Portland, Maine, bei dem keiner so heißt. Die vier Typen um Leadsänger, Gitarrist und Hauptsongschreiber Pete Dubuc und Leadgitarrist Chris Plumstead erleben wir mit ihrer zweiten Platte nach dem 2014er Debüt ‚Good Nights For Daydreams‘ in der vielleicht spannendsten Phase ihrer Karriere. Das heißt: irgendwo auf der für alle Liebhaber nicht ganz so perfekter, glatter Musik immer so interessanten Schnittstelle von deutlichem Fortschritt zu den Anfängen, aber noch lange nicht so abgeklärter und marktkorrekter Produktion wie es vermutlich bald mal kommen wird. So pendelt die Band stilistisch zwischen dem energischen Indie Rock des Openers ‚What’s Left‘, dem großen Finale mit dem 7:40-minütigen ‚Over You‘ (lakonisch-düster gesungener Freestyle/Slow Rock mit jammigen Gitarrensoli, Vocals aus dem Off, einem desperaten Trompeten-Intermezzo vs. aufgewühlten, in sich zusammenkrachenden Gitarren) und… ganz viel zeitlosem (Alt.)Country Rock dazwischen. Country Rock, der nicht vom Country her kommt sondern vom Rock’n Roll! Gutes, profiliertes Songwriting, kernige Vocals und klasse Gitarren von vorne bis hinten machen ‚North Wind‘ zu einem echten Geheimtipp des Genres!!

CAUSA SUI – Return To Sky (LP) (2016)
aus: http://derohlsen.blogspot.de/
Instrumentaler Psychrock ist nicht gerade das Vorzeigegenre, wenn es darum geht, einen Künstler sofort und ohne Zweifel wiedererkennbar zu präsentieren. Und so könnte man sich auch von Causa Sui zwei zufällige Minuten zum Reinhören herauspicken und sie zuerst genauso gut Zone Six, Papir oder unzähligen weiteren Bands zuordnen.
Ein paar recht spezifische Eigenarten zeigen Causa Sui auf „Return To Sky“ allerdings schon. Es ist ein sehr konkretes Album ohne Hang zum übermäßigen Mäandern. Natürlich ist es kein bis auf die Mikrosekunde durchgeplanter Gehirnknetprogrock, aber es ist schon sehr bewusst komponiert und arrangiert. Ohne große Introspielereien eröffnet dabei oft die knackige Rhythmussektion die Songs, während sich Gitarre und Keyboards eher zurücknehmen, obwohl durchaus die Möglichkeit bestünde, das solide Grundgerüst als Basis zum exzessiven Solieren und Improvisieren zu nutzen.
Doch solcherlei jazzige oder gitarrenheroische Ansätze werden nur angedeutet. In erster Linie wird hier straight forward, manchmal erstaunlich heavy und trocken gerifft und gefuzzt. Und weil dies auf hohem Niveau geschieht, reicht es auch vollkommen aus.
Elegischer und verträumter wird das Album auf der B-Seite, wo einen zunächst „Dawn Passage“ in ein schwebendes Hochgefühl versetzt, ehe der Titelsong noch einmal alle Qualitäten auffährt und am Ende mehrere Gänge runterschaltet, um schließlich in langen perkussionslosen Wellen sehr atmosphärisch auszuklingen, was sich Album und Hörer zu diesem Zeitpunkt dann auch wirklich verdient haben. Die Dramaturgie des Ganzen arbeitet einfach gut auf diesen transzendenten Abschluss hin.
Ich mag die kompakte Gesamtlänge des Albums (fünf Tracks auf einer LP) und den damit verbundenen leicht nachvollziehbaren Spannungsbogen.
Der bei aller Qualität doch nicht ganz so sehr auf den Punkt kommende, vorige Doppel-Longplayer „Euporie Tide“ ist mir für diese jambasierte Musik nämlich meistens ein bisschen zu viel, um ihn komplett am Stück zu hören.
„Return To Sky“ findet für jede Stimmung die richtige Länge und Intensität. Es ist kurzweilig, anspruchsvoll und doch leichtfüßig, voller positiver Energie. Sicherlich ein Genrehighlight des Jahres.
Das Coverartwork ist zwar innerhalb des El Paraiso-Kosmos eher eines der schwächeren (ein Knaller wie das „Euporie“-Cover kann man ja auch nicht immer raushauen), aber die stringente Gesamtästhetik des Labels, gefällt mir nach wie vor sehr. Sie erinnert stark an an alte Jazz-Veröffentlichungen, sowohl was die Motive angeht, als auch die prominente Plazierung von Label-Logo und Tracklisting der LP auf der Frontseite.
Zum Glück ist man nicht zu hundert Prozent  retro, denn als i-Tüpfelchen gibt es wie immer zur LP eine Download-Karte.

--