Antwort auf: Reggae/Dub

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friedrich

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Habe mich für eine – hoffentlich! – gute Entscheidung belohnt und dieses 2 CD-Set mit drei Alben von Lee Scratch Perry erworben:

Lee Scratch Perry – Dub Triptych (1973-75)

Vor allem Cloak & Dagger ist ziemlich früher Lee Perry, mit teils sehr selbstgebastelt und rustikal klingendem Dub. Eigentlich nur runtergestrippte Instrumentals. Gefällt mir in seiner reduzierten Einfachheit sehr gut. Großartig finde ich das Album Backbord Jungle Dub. Echte Killer Grooves! Mein Lieblingsstück von LSP V/S Panta Rock ist alleine schon den Kaufpreis wert. Und auch das dritte Album Revolution Dub ist ausgezeichnet. Sehr verspielt, manchmal sogar albern aber immer originell. Ich finde dieses Set besser als die 3 CD-Arkology – die zugegeben ein Haufen Material ist, das ich immer noch nicht ganz verdaut habe.

Was mir auffällt: LSP arbeitet hier kaum mit den üblichen Dub-Mitteln von Hall und Echo. Das sind völlig eigenständig wirkende Produktionen, die weniger durch bloße Sound-Effekte funktionieren. Manchmal klingt das eher wie eine Collage (Bush Weed). Oder so, als würde LSP Stücke auseinandernehmen und anders wieder zusammensetzen.

zuletzt geändert von friedrich

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)