Antwort auf: Miles Davis

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vorgarten

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das wahrscheinlich tollste filmdokument der band, am 29. august 1970 auf der isle of wright gedreht, das septett vor 600.000 zuschauern. ein meer von leicht bekleideten menschen, bei allmählicher dämmerung, die vorher joni mitchell gehört hatten.

die band ist hier im zenith, abstruser als das, was jarrett und corea auf der einen seite, dejohnette, moreira und holland auf der anderen hier abfackeln, kann man keine 38 minuten musikkonzert gestalten. harmonische weltreisen und rhythmischer exzess. miles spielt wie vom anderen stern. bartz hat drei soli, bei „bitches brew“ macht er wieder etwas völlig verrücktes, ein reflexives moment, fernöstliche motive, ein völlig anderer harmonischer zugang als alles zuvor. und zu „spanish key“ steigert er dann seine juchzenden schreie ins instrument, spielt ein lupenreines rhythm&blues-solo, teilweise gegen den beat, dann wieder genau drauf, mit nur wenigen, klug variierten motiven. man merkt sehr deutlich, wie die band dabei mitgeht und nach ihm völlig loslässt. miles‘ letzter blick ins publikum – unbezahlbar.

auf cd gibt es das hier:

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