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27. februar 1970. remakes von „willie nelson“, drei versuche über „johnny bratton“. irgendwas hat beim minimalfunk „willie nelson“, seiner sich schlechend steigernden intensität und den verzerrten störgeräuschen funktioniert. miles bucht noch mal ein studio und spielt jetzt die soli ein – etwas schneller und mit sehr viel tighterer band: ein rock-quintett, nur noch tp, ss, mclaughlins e-gitarre, bass und schlagzeug. shorter ist wieder nicht dabei, also darf grossman ran, ohne dass ihm jetzt gradiose dinge zum groove einfallen würden. miles ist allerdings ab jetzt eine rampensau – es gibt jedesmal (vor allem bei dejohnette) einen intensitätsshift, wenn er einsteigt.
zunehmende reduktion – erst fallen die exotischen dronen weg, die percussion auch, nun sämtliche tasteninstrumente (es waren ja unlängst auch mal 3 gleichzeitig – zuletzt aber eher verstörende geräusche von coreas ringmodulator). um themen geht es jetzt auch nicht mehr, als braucht man keinen maupin mehr für die unisono-melodien. die hipness ist weg, der schweiß tropft.
überhaupt nicht funktioniert das ding namens „johnny bratton“ (auch so ein boxer-name). ein paar simple akkorde, zwischen denen dejohnette nur noch fills spielen kann, holland wird sich tödlich gelangweilt haben. in den beiden inserts reduziert sich das nochmal auf wah-wah-akkorde von mclaughlin und einen fuzz-bass von holland, der das nochmal verdoppelt. die soli dazu sind quatsch. da machen sie was nach, was jede rockband der zeit, ohne saxofone und trompeten, besser konnte. bis zur session-box blieben die aufnahmen auch folgerichtig im schrank.
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