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18. februar 1970. „willie nelson“, 2 takes, 2 inserts. ganze 14 mal geht miles in der ersten jahreshälfte ins studio. die zawinul-schwebemotive weichen dabei nach und nach veritablen rock-vamps. die band selbst wird kleiner und knackiger. das scharfkantige „willie nelson“ ist ein erster vorgeschmack – holland fetter bass-vamp, in den lücken spielt mclaughlin ein verzerrtes riff, miles und benny maupin steuern ein kürzelmotiv dazu, das nichts mehr mit zawinuls melodien zu tun hat. corea und sonny sharrock sind für die psychedelischen geräusch-interventionen zuständig. dejohnette reduziert seinen hyperaktiven live-stil auf einen abstrakten funk (den er hier noch nicht an cobham abgibt). großartig sind die subtilen intensitäts-shifts und überhaupt die verbindung von funk und geräuschabstraktion. was macero aus sowas am ende machen wird (JACK JOHNSON, „go ahead john“) erzählt nochmal eine ganz andere geschichte, die hier noch nicht interessiert.
großartig, wie sharrock diese musik bereichert, mit seinen splitter-sounds, die eine komplementäre, intellektuelle dreckigkeit zu mclaughlins lässiger fuzzyness entwickeln. auf dem „insert 2“, das ein anderes mclaughlin&holland-riff zur grundlage hat, spielt er dann das solo, das sein einziger großer auftritt auf JACK JOHNSON ist.
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