Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 27.03.2016 › Re: 27.03.2016
Wolfgang DoebelingEs ist meistens so, freilich individuell unterschiedlich ausgeprägt. Immerhin hat ein Songwriter in den Jahren, bevor er sein erstes Album aufnimmt, für gewöhnlich mehr Songs geschrieben als er für die LP braucht. Er hat diese Songs vor Publikum gespielt/getestet, den einen oder anderen womöglich bereits als Single vorgestellt, kurzum: er weiß um die Stärke seiner Kreationen. Um mit seinem Debut-Album Eindruck zu machen, wird er seine stärksten Songs an den Start bringen. Auf den sukzessiven Platten kommen dann halt oft die Songs zu Ehren, die es nicht aufs Debut geschafft haben, sowie solche, die nach dem Debut geschrieben wurden, in den wenigen Monaten dazwischen mithin, nicht selten unter Zeitdruck. Das resultierende Qualitätsgefälle mag nicht immer so gewaltig sein wie bei John Prine, Guy Clark oder Kris Kristofferson, doch zeigt die Erfahrung, daß es nur relativ wenige Ausnahmen gibt. Bob Dylan wäre eine, Joni Mitchell und Townes Van Zandt ebenfalls.
Danke, Wolfgang, leuchtet ein. Kürzere Zeitspanne, mehr Stress, Druck in kommerzieller Hinsicht (zwischen Album 1 und 2)- ähnliches hatte ich mir auch überlegt.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.