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Minos
Dann hatte ich Dich falsch verstanden. Ich nahm an, Du beziehst Dich auf Soulsängerinnen und meintest bei z. B. Big Maybelle (vor allem) ihren 60er-Output, den ich selbst erst kürzlich z. T. kennengelernt habe und der sich von früherem deutlich unterscheidet („Candy“ von 1956 geht allerdings m. E. schon deutlich in Richtung Soul, ist aber wohl eher untypisch).
Ich habe auch Probleme mit der Abgrenzung R’n’B, Soul und R&B. (…)
Je mehr ich mich mit diversen Soulgenres, R&B etc. beschäftige, desto problematischer erscheint mir die schubladenhafte Kategorisierung von Künstlern. Wenn man Soul einfach auf der Zeitschiene als Fortentwicklung von R&B ab den frühen 60s ansieht, dann könnte man Ray Charles ja zB. auf Grundlage seiner wichtigsten (50s-)Aufnahmen nicht als Soul-Sänger qualifizieren. Oder Sam Cooke, Jackie Wilson, Clyde McPhatter etc.
Big Maybelle hat z.B. 1964 auf Scepter „The Soul of Big Maybelle“ veröffentlicht, eine wunderbare LP, die abgesehen von einigen etwas aus dem Rahmen fallenden Bacharach-Covern noch ganz in der Tradition ihres Frühwerks steht. Was ist das nun, Blues, Rhythm & Blues, Soul?
Und ist Ben E. King auf „There Goes My Baby“ ein R&B-, auf „Spanish Harlem“ ein Pop-, auf „Stand By Me“ ein Popcorn- und auf „Can’t Take It Like A Man“ ein Soulsänger? Nein, er war immer Soulsänger, eben mit unterschiedlichen Arrangements.
Ähnliches gilt für Jackie Wilson, der für mich ein großer Soulsänger ist, egal ob er nun R&B- („Baby Workout“…) oder late 60s-Soul („Higher and Higher“) interpretierte. Usw.
Insofern würde ich die Frage nach den größten Soulsänger(inn)en anders angehen als die Frage nach den größten Soul-Tracks. Bei letzterer Frage ließen sich nämlich deutlich einfacher die Schubladen für Southern, Chicago, Detroit bzw. Motown, Philadelphia, Blue Eyed etc. öffnen.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)