JoonWolfsberg… die Abgrenzung von „nicht-elektronischer Musik“ zu „elektronischer Musik“ beginnt?
Heutzutage gibt es doch kaum noch Pop-Produktionen, die nicht vollgestopft sind mit synthetischen Sounds (nicht abwertend gemeint) oder digitalen Effekten usw…
Wisst ihr was ich meine?
Ich weiß zwar nicht was »EDM« ist und bin deshalb vermutlich auch kein Liebhaber davon. Ich hoffe aber schon die Fragestellung verstanden zu haben. Eine schlüssige Antwort habe ich vielleicht nicht, aber ein paar Gedanken dazu:
Elektronik diente in der Musik – grob gesagt – anfangs zu zwei verschiedenen Zwecken:
1) Konventionelle Sounds nachzumachen – aber mit weniger Aufwand. (Z.B. Streicher-Samples auf dem Keyboard, statt eines teuren Orchesters.)
2) Komplett neue Klänge ins Spiel zu bringen, die mit konventionellen Instrumenten gar nicht gehen.
Variante 2 hat zunächst einen eigenen Musik-Stil hervorgebracht; hier kann man auf alle Fälle von »Elektronischer Musik« sprechen; bei Variante 1 war und ist das aber offenbar nicht üblich (egal wie viel Elektronik tatsächlich drinnen ist.)
Inzwischen sind »künstliche« Sounds aber auch in Spielarten der Musik eingedrungen, die stilistisch nicht direkt in der Tradition von Variante 2 stehen. Insofern verschwimmt der Begriff »elektronische Musik« zunehmend. Wenn ich mir überlege, wann ich den Begriff »elektronisch« zur Beschreibung für Musik benutze, dann ist das wohl inzwischen eher eine Aussage über den Stil als über die Technik.
--
Software ist die ultimative Bürokratie.