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GipettoMir gefällt das Album ausgesprochen gut und ich bleibe dabei, dass es sich für mich um die beste Iggy-Platte seit Zombie Birdhouse (1982) handelt; auch American Ceasar und Brick By Brick zum Trotz. Das Album wirkt musikalisch aufgeräumt und textlich reflektierend. Die Produktion gefällt ebenfalls sehr gut, auch wenn die Vocals in einigen Songs für meinen Geschmack etwas zu sehr von der Musik geschluckt werden bzw. im Mix untergehen.
Mit Break Into Your Heart, Gardenia und Sunday wurden die besten Songs (für mich jeweils klare *****) allerdings bereits vorab veröffentlich. So richtig kommt da keines der übrigen Stücke mehr heran. Dennoch sind auch American Valhalla, In The Lobby und Chocolate Drops mehr als solide. Einzig Vulture ist für mich ein Ausfall und die Tirade am Ende vom ansonsten schönen Paraguay wirkt deplatziert und unfreiwillig komisch.
Referenzen zu The Idiot und Lust For Life gibt es mit Sicherheit (Break Into Your Heart könnte ohne Probleme vom Debüt stammen), aber eine direkte Anknüpfung, wie sie von vielen Medien herbeigeschrieben wurde, höre ich nun wirklich nicht und ist nach knapp 40 Jahren wohl auch ein Ding der Unmöglichkeit.
Nach dem ganzen wirklich blöden Zeug, dass Iggy Pop spätestens ab dem Jahr 2000 sowohl solo als auch mit den Stooges veröffentlicht hat, ist Post Pop Depression ein würdiges Alterswerk und stellt für mich persönlich ein echtes Versöhnungsgeschenk von einem meiner größten musikalischen Helden dar.
Glatte ****!
Größtenteils stimme ich mit Dir überein.
Gutes Album, für dessen gelungene Produktion Josh Homme anscheinend alle Register seines Könnens gezogen hat. „Post Pop Depression“ fliesst m.E. angenehm durch, gröbere Ausfälle (vielleicht mit Ausnahme des bereits von Dir zitierten „Vulture“) höre ich keine. Anderseits halte ich die drei vorveröffentlichten Tracks auch nicht für dermaßen herausragend, dass die übrigen Tracks dadurch in den Hintergrund gedrängt würden. Gerade „In The Lobby“ und „Chocolate Drops“ gefallen mir da auf Anhieb mindestens ebenso gut. Das (Pop’sche) Finale von „Paraguay“ wirkt in der Tat auch unfreiwilig komisch, aber in meinen Ohren keinesfalls deplatziert. Genau solche, zwischen mit Fäkallyrik angereichertem Wutanfall und augenzwinkernder Komik gratwandelnder Ausbrüche will ich von Iggy hören.
Nach lediglich einem Durchgang drängt sich mir insgesamt schon der Verdacht auf, dass dies Album für mich noch einiges zu bieten haben könnte.
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