Re: Paul McCartney 27.04.03 KölnArena

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j-w
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maximum rhythm & blues

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und was strategie anbelangt: natrülich weiß macca, wann hey jude zu kommen hat, und zwar ganz genau. und was davo rund dwas danach. damit hey jude auch richtig gut kommt. und auch wirklich alle 14000 mitsingen. das ist strategie, nicht zu verachten, überhaupt nicht. aber eben menschenführung, die man nicht bestreiten kann.

Mir wird da aber nicht ganz klar, was Dich daran stört, auch wenn Du schreibst „nicht zu verachten, überhaupt nicht“, aber so wie Du’s schreibst, stört Dich daran was. Ist es wirklich die Fähigkeit eines Künstlers seinen Live-Act gut zu konzipieren? Das finde ich ja ohne Abstriche positiv, wenn ein Act sich Mühe gibt, sein Konzert so zu gestalten, dass für den Großteil der Besucher eine gute Dramaturgie oder Abfolge von Höhepunkten entsteht. Ich möchte ja unterhalten werden und da machts nichts, wenn es gut kommt. Auch wir auf Semi-Profi-, bzw. Undergroundmusiker-Ebene machen uns Gedanken, wie der Gig am besten kommt und was man selbst dazu beitragen kann. Und das ist wichtig!
Und das Beispiel Dylan, das Du nennst ist für mich kein Positiv-Beispiel per se. Dylan’s Act lebt davon, dass er ständig überrascht, aber deshalb zieht er auch „nur“ seine Fangemeinde. Leute, die von ihm nur die Greatest Hits kannten und ihn mal Live sehen wollten, die ich kenne waren von 78/84/und auch der Neverending-Tour oftmals enttäuscht und haben auch gerade beklagt, dass sie sich als Publikum überhaupt nicht unterhalten gefühlt haben, sondern auf Gedeih und Verderb der spontanen Laune von Dylan ausgesetzt wurden. Und das haut halt nicht immer hin.

Ich für meinen Teil möchte von einem Konzert unterhalten werden und entweder klappt das durch eine ungestüme Frische wie bei den White Stripes oder den Libertines (Ha: und auch oft bei Weller!) oder durch wirklich gut getimte Shows von erfahrenden Acts.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue