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Hat and beardKlar: Stuart war giftig, packend, intensiv. Allem Anschein nach (latent aggressive Ansagen, schwärzester Humor, wirscher Umgang mit Fans am Merch-Stand; aber auch sein so wildes wie großartiges Buch) eine mindestens schwierige Persönlichkeit, aber das macht wohl auch seine Intensität aus. Habe jedenfalls selten Performer erlebt, denen Rock’n’Roll so in jeder Faser steckt (etwa Fleshtones, Flaming Stars, oder auch Stuarts alter Sidekick Prophet). Begleitet wurde er von Tom Heyman, ziemlich klasse. Der und Fernando Viciconte gaben übrigens das sehr gelungene Vorprogramm.
Prophet habe ich ja schon ein paar Mal gesehen, Green On Red aus naheliegenden Gründen leider nie. Du hast sie ja bestimmt einige Male gesehen, wie waren sie denn als Liveband so? Besonders, nachdem sie nur noch als Duo mit Begleitmusikern unterwegs waren. Laut Stuarts Buch hingen in den letzten GOR-Jahren ja wohl beide an der Nadel.
Meine Farbgebung für den Newsom-Gig soll andeuten, dass ich nicht das ganze Konzert gesehen habe und mein Urteil da vielleicht nicht das zuverlässigste ist. Habe neulich schonmal etwas dazu geschrieben:
Danke, Hat. Ich habe die Jungs, Chuck und Dan, seinerzeit wiederholt nach Berlin gebracht, gemeinsam und einsam, und bei jeder Veranstaltung Geld verloren. Mir wollte nie einleuchten, daß diese für mich beste Band Amerikas hierzulande nur einen harten Kern von Aficionados anzog. Als ich beim letzten Gig von Dan in der Neuen Welt vor rund 20 Jahren mit ihm backstage die Abrechnung machte und mal wieder ein erkleckliches Minus für mich heraussprang (er hatte seine Garantiesumme ja sicher), berichtete er von weitaus desaströseren Defiziten auf seinen Tourneen. Es habe wohl noch niemand je Geld mit ihm verdient, mutmaßte er grinsend. Schon gar nicht in Amerika, wo Green On Red, man glaubt es kaum, längst nicht so populär waren wie in Europa. Dabei hätte ich bei ca. 250 Zahlenden bereits den Break Even erreicht. Es zahlten aber halt nur ca. 180. Immerhin trommelte er sodann seine Musiker zusammen und ging nochmal auf die Bühne, um mich mit einer letzten Zugabe zu trösten: „All the pretty girls say: go away, Mr. Wolf…“. Sehr tröstlich.
Dein Problem mit der Person Newsom habe ich nicht ganz verstanden. Ich meine, Joni Mitchell ist auch nicht gerade sympathisch, aber live dennoch ziemlich absorbierend. Hat denn der für Dich zwiespältige Live-Eindruck auch einen Schatten auf Joannas Platten geworfen?
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