Re: Die besten Konzerte 2016 (so far)

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hat-and-beard
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topsKönntest Du bitte ein paar Worte über den Gig von Dan verlieren (und warum erscheint Joanna in geisterhaft blassem grau)? Danke.

Klar: Stuart war giftig, packend, intensiv. Allem Anschein nach (latent aggressive Ansagen, schwärzester Humor, wirscher Umgang mit Fans am Merch-Stand; aber auch sein so wildes wie großartiges Buch) eine mindestens schwierige Persönlichkeit, aber das macht wohl auch seine Intensität aus. Habe jedenfalls selten Performer erlebt, denen Rock’n’Roll so in jeder Faser steckt (etwa Fleshtones, Flaming Stars, oder auch Stuarts alter Sidekick Prophet). Begleitet wurde er von Tom Heyman, ziemlich klasse. Der und Fernando Viciconte gaben übrigens das sehr gelungene Vorprogramm.

Prophet habe ich ja schon ein paar Mal gesehen, Green On Red aus naheliegenden Gründen leider nie. Du hast sie ja bestimmt einige Male gesehen, wie waren sie denn als Liveband so? Besonders, nachdem sie nur noch als Duo mit Begleitmusikern unterwegs waren. Laut Stuarts Buch hingen in den letzten GOR-Jahren ja wohl beide an der Nadel.

Meine Farbgebung für den Newsom-Gig soll andeuten, dass ich nicht das ganze Konzert gesehen habe und mein Urteil da vielleicht nicht das zuverlässigste ist. Habe neulich schonmal etwas dazu geschrieben:

Hat and beardDas mit Joanna Newsom und mir ist eine ganz eigenartige Sache. Ich mag ja ihre Musik sehr, wenn auch nicht alle Platten in gleichem Maß. Und normalerweise trüben unsympathische oder unfreundliche Persönlichkeiten meine Freude an gelungener und mitreißender Live-Musik kaum oder gar nicht. Aber bei Newsom ist es so, dass sie die Bühne betritt und sich sofort alles in mir gegen ihre Präsenz sträubt. Ganz merkwürdig, kenne ich von Musikern sonst überhaupt nicht, höchstens von der Arbeit. Nach dem ersten Konzert, in dem ich sie erlebt habe (war wohl auch 2010), habe ich es noch darauf geschoben, vielleicht selbst einen ganz schlechten Tag gehabt zu haben, und wollte ihr deswegen diesmal noch eine Chance geben. Bin aber nach der Hälfte des Konzerts gegangen.

Ein ganz subjektives Problem also.

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God told me to do it.