Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 17.01.2016 › Re: 17.01.2016
Wolfgang DoebelingIns Gespräch kamen wir seinerzeit nie, mir kam seine London-Flucht ohnehin äußerst merkwürdig vor, denn ich versuchte ja, so oft wie möglich nach London zu kommen. Immerhin passierte dort in diesen Jahren (nicht nur) musikalisch unheimlich viel, es war eine verdammt aufregende Zeit. In London. Berlin war dagegen von erschreckender Ereignislosgkeit, Punk passierte hier erst mit erheblicher Verspätung und dann als Travestie. Ich sprach mit Bowie darüber erst im März 1983, in London. Er habe Punk eh nicht viel abgewinnen können, sagte er. Kein Wunder, er hat Punk verpasst, allenfalls aus der Ferne mitbekommen. In Berlin.
So wie ich das aus diversen Biographien/Dokus verstanden habe, suchte Bowie nach seiner drogengeschwängerten US Zeit in New York und L.A. nach Ruhe und ein wenig Abgeschiedenheit ohne auf die Freuden einer Großstadt zu verzichten. Aus der Warte betrachtet und so wie Du es beschreibst, scheint mir die Flucht nach Berlin sehr schlüssig. Die fiebrige London der Mid 70s wäre nur eine Verlängerung seiner USA Zeit gewesen.
Ist aber nur meine Vermutung.
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