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ALLEN LOWE
13. Theme for the Nine (Murdered in the Church, part 1) (Allen Lowe)
Allen Lowe (as), Ras Moshe Burnett (ts), Hamiet Bluiett (bari), Matt Lavelle (t), Ava Mendoza (g), Kevin Ray (b), Lou Grassi (d), Jake Millet (tt, elec)
New York, New York, 22. Juni 2015
von: In the Diaspora of the Diaspora: We Weill Gather When We Gather (CD, Constant Sorrow)
Allen Lowe ist ein grosser Aussenseiter, der sich aus der Musik zurückgezogen hatte, bevor er vor einem knappen Jahrzehnt wieder auftauchte, mit einem autobiographischen Album im Gepäck. „Jews in Hell: Radical Jewish Acculturation: Or: All the Blues You Could Play by Now if Stanley Crouch Was Your Uncle: Or: How I learned to Stop Worrying about the Space gallery and Love the Music Business“. Seither war Lowe unglaublich aktiv. Lowe brachte etwa eine Jazzgeschichte heraus („That Devilin’ Tune: A Jazz History 1895 – 1950“, 36 CDs in vier Boxen mit dicken Booklets), die ziemlich quer im „greater scheme of things“ liegt, der vertrauten Narration der Jazzgeschichte. Auf seinem Tripel-Album „
Blues and the Empirical Truth“ durchbricht er die in weiten Teilen des Mainstream-Jazz immer noch herrschenden Bop-Klisches, letztes Jahr legte er mit „Mulatto Radio: Field Recordings“ ein tolles Vierfach-Album vor, begleitet von ausführlichen Kommentaren zur Musik. Lowe reflektiert sein eigenes Tun, dabei gelingt es ihm aber, sich davon nicht aufhalten oder einschränken zu lassen. Dieses Jahr erschienen fünf einzelne CDs (eine unter dem Namen von Matthew Shipp, der darauf Lowes Musik spielt) mit dem Übertitel „In the Diaspora of the Diaspora“ – in unterschiedlichen Besetzungen erforscht Lowe darauf verschiedene Aspekte seines eigenwilligen aber stets einleuchtenden Zugriffes auf die Jazztradition, die ihm nicht als Last sondern als Lust zu erscheinen scheint.
„We Will Gather When We Gather“ präsentiert Lowe am Altsaxophon, unter anderem zusammen mit Ras Moshe am Tenor und Hamiet Bluiett am Bariton. Die drei Saxophone sind die prägenden Stimmen im ausgewählten Stück, Jake Millett sorgt an Turntables und Electronics für Irritationen, während Lou Grassi eine Art Bolero-Beat trommelt, über den der Reihe nach Lowe, Moshe und Bluiett mit starken Soli zu hören sind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba