Re: 29.12.2015 Wenn der Vater mit dem Sohne 14 | Katzenmusik 42 | gypsy goes jazz 25

Startseite Foren Das Radio-Forum StoneFM 29.12.2015 Wenn der Vater mit dem Sohne 14 | Katzenmusik 42 | gypsy goes jazz 25 Re: 29.12.2015 Wenn der Vater mit dem Sohne 14 | Katzenmusik 42 | gypsy goes jazz 25

#9729489  | PERMALINK

soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

Registriert seit: 02.12.2013

Beiträge: 56,509

gypsy tail wind

ULRICH GUMPERT QUARTETT
9. Süssholz (Michael Griener)

Jürg Wickihalder (ss), Ulrich Gumpert (p), Jan Roder (b), Michael Griener (d)
Hard Studios, Winterthur, 27./28. September 2014
von: A New One (Intakt)

Wir bleiben beim Zürcher Label Intakt und kommen zu Ulrich Gumpert, der im schweizerischen Saxophonisten Jürg Wickihalder einen neuen und wie es scheint kongenialen Partner gefunden hat. Der gemeinsame Nenner bei ihrem ersten Duo-Auftritt war wenig überraschend Steve Lacy, mit dem Gumpert noch zu DDR-Zeiten gespielt hat und der für Wickihalder (der auch mit Irène Schweizer spielt) ein wichtiges Vorbild ist. Lacy steht auch hier Pate, aber Wickihalders Ton ist sein eigener und die Musik Gumperts von einer ganz anderen Wärme als jene Lacys. Noglik schreibt in seinem Text im Booklet der CD vom „Fegefeuer der Spielexzesse“, durch das Gumpert gegangen sei, wie er „sich bis an die Grenzen vorgetastet und dann den Respekt vor dem einzelnen Ton und die Liebe zu prägnanten Themen wieder entdeckt“ habe. Gumperts Musik atmet immer noch den Geist der Freiheit (Ornette), sie bewegt sich zwischen Eleganz (Lacy) und Sperrigkeit (Monk), zwischen Erdigem (Mingus) und Hymnischem (Coltrane) – und die Aufnahmen, die Gumpert in den letzten Jahren machte, geben beredtes Zeugnis davon, dass er Lösungen gefunden hat, die funktionieren. Und dazu braucht Gumpert natürlich eine eingespielte Band, mit der er die Freiräume nutzen aber auch wieder zurück zur Form finden kann, oder wie Noglik es sagt: „Das Dehnen und Stauchen der Zeit und das souveräne Zurückfinden zum alles verbindenden Fluss des Rhythmus.“

Ich werde mich Deinem engagierten Plädoyer anschließen und mich mit dieser Scheibe vertiefter befassen ….

--

  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)