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JACK DEJOHNETTE
10. Ten Minutes (DeJohnette–Threadgill–Abrams–Mitchell–Gray)
Henry Threadgill (as), Roscoe Mitchell (ss), Muhal Richard Abrams (p), Larry Gray (b), Jack DeJohnette (d)
Live, Chicago Jazz Festival, Pritzker Pavilion Millenium Park, Chicago, Illinois, 29. August 2013
von: Made in Chicago (ECM)
Von Berlin gehen wir nach Chicago. Am Jazz Festival 2013 trat dort eine Combo von alten Freunden – Jack DeJohnette ging 1962 mit Mitchell und Threadgill zur Schule, die drei probten regelmässig zusammen, zogen mit Joseph Jarman und Malachi Favors (Mitschells Kollegen aus dem Art Ensemble of Chicago) von Jam-Session zu Jam-Session, sie hörten Sun Ra, Rahsaan Roland Kirk und – Muhal Richard Abrams. Dieser, ein paar Jahre älter, leitete damals eine legendäre Band, in der die drei ebenso wie Jarman bald schon spielen sollten.
Der Mitschnitt des Konzertes von 2013 ist ein tolles Dokument für die Beharrungskraft des Chicagoer Individualismus. Threadgill: „We gravitate toward people with a certain kind of voice and vision. […] This person has an individual kind oft hing they’re trying to do […]“ – Mitchell: „All of the people I love and admire in music have that kind of history, if you look at Duke Ellington and the band, their accomplishments grew out of who they were as individuals and collectively as a group“ (Zitate aus dem CD-Booklet).
Mitchell spielt in der hier präsentierten Zugabe Sopransaxophon und Threadgill Alt, Abrams legt mit einem insitierenden Riff vor – die Musik entfaltet sich allmählich – auch das eine typische Chicagoer Qualität: diese Musik braucht – beim Hörer wie beim Musiker – Geduld und Zeit, erfordert von Seiten der Musiker natürlich viel Mühe und Vorbereitung, Wissen und Intuition. Etwas zu erzwingen, herbeiführen zu wollen führt zu nichts – die Dinge nehmen ihren Lauf, entweder passiert etwas, oder eben auch nicht.
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