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Habe mich dieses Jahr überhaupt nicht um Tickets bemüht. Dank Freunden und Bekannten, die das tun, werde ich aber dennoch den einen oder anderen Film sehen. Z.B. diesen hier:
Sonic JuiceUncle Howard (Aaron Brookner) – bewegende familiäre Spurensuche in der New Yorker Drogen/Pop/Queer/Gegenkultur der 80er, verfolgt wird das Werk des schwulen Filmemachers Howard Brookner, der Dokus über William S Burroughs und Bob Wilson und einen Spielfilm mit Matt Dillon und Madonna drehte und früh an AIDS starb. Er arbeitete mit Jim Jarmusch, traf Andy Warhol, Spike Lee und dutzenden anderen Helden, es gibt Polaroids mit John Waters und New York war damals natürlich die coolste Stadt des Weltalls. Großartiger Film.
Ein faszinierender Blick durch ein Zeitfenster in die 80er Jahre in NYC, oder? Beim Sichten des alten Filmmaterials staunen die Filmemacher nicht schlecht, als sie sehen, wie abgeranzt die Bowery damals aussah: „Like another planet!“ Jetzt ist sie wohl sauber durchsaniert.
Der erster und letzte Spielfilm Howard Brookners (Bloodhounds Of Broadway) war dann übrigens ein Flop. Aber die Premiere hat er nicht mehr miterlebt.
Du hast es oben nur angedeutet: Aaron Brookner ist der Neffe Howard Brookners – der Titel sagt’s! -, hatte Zugang zu Großeltern, Eltern, Freunden etc. ff. und kommt hier und dort als kleiner Junge in dem historischen Filmmaterial sogar selbst vor und wurde durch seinen Onkel dazu inspiriert, selbst Filmemacher zu werden. Dadurch die familiäre Athmosphäre des Films.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)