Herr RossiPS: Bin wirklich sehr erstaunt über Deine Wahrnehmung.
Ich kann chocolate milks Eindruck durchaus verstehen. Dass Adele hier wirklich „gefeiert“ wird, glaube ich nicht, das zeigt auch die Umfrage zum aktuellen Album und zahlreiche Kommentare. Ich habe tatsächlich nie ganz verstanden, weshalb das gegeneinander ausspielen des Feuilletons, das Du oft selbst erwähnst, bei der Beurteilung von Adele eine Rolle spielen sollte, da ich nicht das Gefühl habe, dass sie an dessen Festigung beteiligt ist bzw. als Fan-Girl von Britney, Aalijah etc. etwas an Pop ohne handwerklichem Überbau etwas auszusetzen hätte. Ich mochte „19“ ziemlich gerne. Über weite Strecken gute Songs, fantastisch gesungen, dazu mit „Hometown glory“ einer der schönsten Tracks der letzten Jahre. „21“ war mir einen Tacken zu gewaltig produziert, die Tracks waren dafür in der Summe, von vereinzelten Einbrüchen („Rumour has it“ etwa) abgesehen, fast noch besser. „Skyfall“ hat mich dann richtig gepackt.
Wirklich Fan bin ich allerdings auch nicht. Obwohl Adele weiterhin gute Songs schreibt und beeindruckend intensiv singt (ich mag auch „Hello“), fehlt mir ein wenig der gestalterische Wille. Abgesehen davon, dass ich es gerne etwas rougher mag. Die Musik ist eben sehr „sauber“, ein musikalischer Blockbuster, von der Produktion, über die großen Gesten, bishin zu den Texten, die gefühlt stets die selben ein, zwei Themen haben. Das berührt für den Moment, ich weiß allerdings nicht, ob ich mir das fünfte Album dieser Art noch kaufen würde.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon