Re: Musikbewertung und Diskussionskultur

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

Beiträge: 45,074

Go1
Hier gehen zwei Arten von Aussagen durcheinander: Aussagen über das, was ist (das Werk existiert/ existiert nicht), und Aussagen über das, was wir wissen können. Die Existenz des Werks ist aber unabhängig davon, ob wir es jemals zu hören oder zu lesen kriegen, also von seiner Existenz wissen.

Die Existenz vielleicht schon, aber nicht sein Kunstcharakter.

grünschnabel
Es entsteht bei mir dann allerdings folgende Frage: Ist das, was Choosefruit im stillen Kämmerlein auf seiner Gitarre zupft, überhaupt Musik? Oder wird das auch erst zu Musik, wenn jemand zuhört?
Wenn es Musik sein sollte, wäre es dann nicht auch Kunst in dem Sinne, dass Choosefruit sich hier „antwortend“ auf die künstlerische Tradition des Songs bezieht (und das, egal ob jemand dem lauscht). Steht sein Geist hier nicht in Verbindung mit dem, was zuvor „kultur-soziologisch“ in den Bereich der „Kunst“ verortet wurde? Auch er ist und bleibt schließlich – selbst im Zustand des Alleinseins (!) – immer ein soziales Wesen, und er ist in gewissem Sinn hier auch sein eigener Rezipient, der Schall bleibt nicht ungehört…

Schöner Gedanke :-)

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.