Re: Musikbewertung und Diskussionskultur

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ragged-glory

Registriert seit: 22.03.2007

Beiträge: 11,762

choosefruitNein, ich hab deswegen differenziert, weil alles, was Kunst ist, nicht mir gefällt und alles, was mir gefällt, nicht gleich Kunst ist.

Du hast nicht differenziert. Das sieht nur so aus. Differenzieren könntest Du erst dann (= Bedingung!), wenn Du weißt, worüber Du reden willst: „Was ist Kunst?“ oder „Mag ich komplexe Kunst lieber als schlichte?“

Anfangs ging es Dir ganz klar um Ersteres, was letztlich das eigentliche Thread-Thema mit sich brachte.

Nun, da Dir klar geworden sein dürfte, dass Du das doch nicht so hoppla-hopp dingfest machen kannst, zeigst Du anhand von zwei Tracks, was Du unter „musikalischer Kunst“ verstehst – soll man diese (angeblichen!) Gegensätze nun auf andere, gar artverwandte, Beispiele anwenden – um dann schablonenhaft zum Ergebnis zu kommen: Kunst/Nichtkunst!?

Ich finde, es ist das typische Dilemma: Wenn man versucht eine stimmige theoretische Definition zu erarbeiten, wird man früher oder später kapitulieren, und auf sehr kleine konkrete Beispiele (aus dem Alltag) zurückgreifen (müssen), um sich verständlich zu machen – nur: hier liegt für mich der Knackpunkt:

Das konkrete Beispiel führt nicht zurück zur allgemeinverständlichen Definition Deines Kunstbegriffs. Insofern mutet Deine Gegenüberstellung von „Life“ und „Sedated“ nur wie bloße formale Betrachtung an, die nichts erklärt oder beweist.

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