Re: Musikbewertung und Diskussionskultur

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,448

songbirdGlutstrom.

Ja. Ich habe die Band ehemals über „The fox“ kennengelernt und finde die Aufnahme immer noch grandios – exzaltierter Gesang mit der richtigen Menge Zorn im Rachen, mit Variationen von langsamem und erzählenden Gesang hin zu grellen und kreischenden Ausbrüchen. Das hat eine Kraft, die ich so selten gehört habe.

Nicht zu übersehen ist, dass Stimmen, die aus gewohnten Mustern ausbrechen – gerade Frauenstimmen – hier oft auf wenig Gegenliebe stoßen. Ich mag Fiona Apple, Feist, Björk, Anja Garbarek, auch den späten Scott Walker und mich fasziniert das mehr als das Warten auf die nächste Folk-Platte mit Omagardinen.

Joshua TreeSinistres Grollen und Klirren.

Ja. Sleater-Kinney hat eine Menge düsterer Elemente zwischen den (Punk-)Rocktönen. Rohe, verzerrte Gitarren, harte Breaks, Spiel mit laut/leise-Dynamik etc.

ClauBeschwörende Hysterie.

Ja. Den Gesang finde ich bei Sleater-Kinney besonders prägnant – und ich mag, dass er einen schönen Spagat schafft. Er ist zart, aber auch giftig und wütend, bisweilen hysterisch und durchschüttelnd.

Verwunderlich finde ich allerdings, dass der Humor bei S-K noch keinerlei Erwähnung fand. Man bekommt bisweilen fast das Gefühl, als wäre das eine rein politisch orientierte, vollkommen ernste Band mit stumpfen Parolen. Dafür finde ich weder musikalisch noch textlich Hinweise.

Go1@Irrlicht:
Freut mich, dass diese Musik so eingeschlagen ist bei Dir.

Mich auch. Ohne Tracks wie „Fade“ oder „Jumpers“ überlebe ich kaum einen Tag.

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Hold on Magnolia to that great highway moon