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choosefruitSchon einmal auf die Idee gekommen, dass viele aus dem Grund alte Musik hören, eben weil diese den jeweiligen Hörern besser als neue Musik gefällt?
Natürlich, sonst würden sie es ja nicht hören.
choosefruitDu attestierst den „ewig Gestrigen“ gern, dass diese doch im Grunde „keine Ahnung“ hätten.
Das attestiere ich nicht, das ist in den letzten Jahren oft genug feinsäuberlich und akkurat dokumentiert worden. Wenn man beständig vom gestern schwärmt und dem heute die Originalität und Präsenz abspricht, ist das meist ein klares Indiz dafür, dass man vor langen Jahren schon sein Interesse am Entdecken verloren hat. Für mich eine unverrückbare Faustregel nach den Jahren hier im Forum. Man erkennt das schon am Mangel an jeglicher Differenzierungsfähigkeit – und dem Unterschied nur mal eben was schnell aufzuschnappen oder sich mit etwas auch zu befassen.
Props noch an Jan Lustiger und Go1 für ihre Gedanken.
choosefruitUnd ich steh auch weiterhin dazu, dass in der Gesamtheit aktuelle Musik für mich einen minderen künstlerischen Charme, Stellenwert,… als ältere Musik besitzt.
Da fängt es doch schon an: „In der Gesamtheit“. Was soll das denn bitte heißen? Als ob Du die Gesamtheit der Musik aus den 60s und 70s wahrgenommen hättest. Es ist leicht im Rückblick sich ein paar Rosinen und verkannte Klassiker rauszupicken und zu behaupten, dass es sowas heute nicht mehr gebe. Was heute im Rückblick Bestand und „Stellenwert“ (auch so ein schlimmes Wort in der Kunstrezeption) haben wird, lässt sich doch noch gar nicht beurteilen. Davon ab, dass ich solche Ansagen ohnehin obsolet und anmaßen finde: Heute gibt es wahrscheinlich hundertmal so viel Musik und auch Verbreitungsmöglichkeiten wie vor fünfzig Jahren, da scheitert jede Bestandsaufnahmen und weiterführende „Qualitätsabschätzung“ im Keim.
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Hold on Magnolia to that great highway moon